Eppelheim. 1950 in den USA geboren, vereint Stevland Hardaway Judkins Morris, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Stevie Wonder, R&B, Pop, Soul, Gospel, Funk und Jazz wie kaum ein anderer Musiker.
Der Britische Producer Richard Cardwell hat schon vor einiger Zeit neun Musiker aus Großbritannien und Frankreich zur „The Stevie Wonder Story“ vereint, um dem Idol ein musikalisches Denkmal zu setzen. Nun gastierten Aduragbemi Ibukun Xantone Fayeton Blacq (Gesang und Keyboard), Marc Thomas Arciero (Bass), Guillaume Jean René Charreau (Drums), Henry Alexander Collins (Trompete), Sulene Fleming (Backing Vocals), Lily Antonia Jimenez Santiago Gonzalez (Percussion), Jamie Michael Harris (Saxofon), Thomas Ros Hill (Gitarre) und Deborah Elizabeth Odunayo O Osibodu (Backing Vocals) erstmals in Deutschland und feierten ihren Tourstart gemeinsam mit dem Publikum ausgiebig in Eppelheim.
Die sechswöchige Tour wird die Gruppe auch nach Österreich und in die Schweiz führen. Auf mehreren Kontinenten traten die Musiker schon auf. Kein Wunder, ist die lebende und inzwischen 73 Jahre alte Musiklegende Stevie Wonder doch auf dem gesamten Erdball beliebt.
Ausgelassen feiern in der Rudolf-Wild-Halle in Eppelheim
Für ihre Deutschlandpremiere kam die Gruppe ins „Maurerdorf“. Eine gute Wahl, denn sie wurde ausgelassen gefeiert. Schon nach den ersten Liedern standen die Gäste in der komplett bestuhlten Halle auf und tanzten auf ihren Plätzen. Sänger Xantone Blacq interpretierte stimmgewaltig Wonder-Songs aus mehrere Jahrzehnten und erläuterte immer wieder auch die Hintergründe der Titel. Denn Stevie kritisiere darin Dinge wie Krieg, Rassismus, soziale Ungleichheit und Religion. Dies tat er allerdings auf musikalisch beeindruckende Weise mit durchweg tanzbaren Songs. So thematisierte er in „Uptight (everything’s alright)“ die Liebe eines Mannes zu einem reichen Mädchen, der sich so seiner Armut bewusst wird, oder in „Jesus Children of America“ Christen, die etwas predigen, ohne es zu leben.
In „Front Line“ spricht er aus der Sicht eines Vietnam-Veteranen und geht auf die Lebensumstände in der Unterklasse ein. Aber auch Hymnen der Lebensfreude fanden sich unter den Titeln, wie „Dont’t You Worry ‘Bout a Thing“ und Hommagen an Musikgrößen, die ihn inspiriert hätten, wie „Sir Duke“ – ein Song, der der Jazzgröße Duke Ellington gewidmet ist. Mit „Master Blaster“ hat er ein eingängiges musikalisches Denkmal für die Reggae-Legende Bob Marley erschaffen und mit „Black Man“ erträumte er sich Harmonie unter den vielen Ethnien dieser Welt und kritisierte bestehenden Rassismus. Immer wieder scherzte Sänger Xantone Blacq mit dem Publikum, so auch vor der Pause: „Trinken Sie viel. Das ist auch in Ihrem Sinne, denn dann werden wir immer schöner“, so der Brite. Bemerkenswert auch die Show- und Tanzqualitäten von Saxofonist Harris und Trompeter Collins, die in ihren Spielpausen erstaunliche Beweglichkeit bewiesen.
Eppelheimer wird nach diesem Abend Wonder-Fan sein
Das Publikum tanzte immer wieder und sang kräftig mit, so auch bei der unausweichlichen Zugabe. Bettina und Irene Laumann aus Eppelheim fanden die Show klasse: „Es ist großartig. Man muss einfach tanzen. Am besten wäre es, es wäre alles frei und ohne Stühle, damit man genug Platz dafür hat“, meinten die Schwestern, die ergänzten: „Auch die eher politischen Songs sind dafür bestens geeignet.“ Ulrike Boyne, die ebenfalls nicht weit weg wohne, meinte: „Das war einfach spitze. Dieser Rhythmus fährt einem ins Gebein. Da kann man nicht ruhig stehen bleiben.“ Gerd aus St. Leon-Rot kommentierte: „Meine Partnerin Doris ist schon lange Wonder-Fan. Ich werde es nach diesem Abend sein.“ Patrick Röschmann von der Stadt Eppelheim freute sich, dass die Show so gut ankommt. „Wir hatten in der Wild-Halle immer viel Theater. Aber wir sind dabei, das Programm generell bunter zu gestalten, was gut ankommt.“
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