Eppelheim. Anschließend an die Vorstellungsrunde der Eppelheimer Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten im katholischen Gemeindezentrum bekam das Publikum die Möglichkeit, Fragen an die Bewerberinnen und Bewerber zu richten. Dabei standen Themen im Mittelpunkt, welche die engagierten Bürger vor Ort in ihrem Ehrenamt betreffen. Die Bandbreite bei der Veranstaltung der IG Vereine reichte von Sportstätten bis hin zu Festen.
Die sechs Kandidaten stellten sich rund einer Stunde lang den Anliegen der Vereinsvertreter und Ehrenamtlichen. Ihre Antworten mussten sie in einen Zeitrahmen von zwei Minuten packen, die Reihenfolge der Antwortgeber roulierte. Bei einem Sextett hinter dem Mikrofon eine langatmige Angelegenheit.
Bürgermeisterwahl in Eppelheim: Mensa, Schule, Bibliothek - die Zukunft des Schulzentrums
Den Auftakt macht Robin Auer vom Verein Eppelheim bewegen. Er möchte wissen: Wie soll das Schulzentrum, auch vor dem Hintergrund der ehemaligen Vereinsräume in der Rhein-Neckar-Halle, entwickelt werden?
Awais Buttar reagiert ausweichend und fordert ein neues Jugendhaus. Ein Gebäude, in dem sowohl Schule und Mensa als auch Vereine mit Lagerräumen und Verwaltung einziehen könnten, schlägt Dietmar Fischer vor. Dass es sowohl Lager- als auch Nebenräume in der im Bau befindlichen Rudolf-Wild-Halle geben würde, weiß Alexander Hahn. Er habe sich bereits mit der Verwaltung ausgetauscht. Einen Campus mit dem Arbeitstitel „B3“ für Bildung, Bewegung und Begegnung unter Einbezug der Vereine schwebt Matthias Kutsch vor. Eine geteilte Nutzung von Räumen und Material ist die Idee von Hilde Stolz, die aber zugibt, „kein Patentrezept“ zu haben. „Ob die vorgesehen Räumlichkeiten ausweichen, muss man sehen“, antwortet Dennis Wiedemann, der den zuvor in der Rhein-Neckar-Halle untergebrachten Vereinen aber dieselben Möglichkeiten in der Wild-Halle zusichert.
Haus der Begegnung in Eppelheim: Nationalitäten und Generationen beteiligen
Mit welchen Formaten und Maßnahmen können die vielen Nationalitäten und Generationen in Eppelheim miteinbezogen werden? Das will eine beim Haus der Begegnung ehrenamtlich Engagierte wissen.
Integration sei in den Vereinen eine Selbstverständlichkeit, führt Fischer als erstes aus. Jeder Verein erhalte das Rüstzeug, das er brauche. Hahn bezeichnet die Multikulturalität der Stadt als „bemerkenswert“. Ihm schweben unter anderem mehr auf verschiedene Kulturen ausgeweitete Feste vor. Ein multikulturelles Fest schlägt auch Kutsch vor. Dabei könnten etwa Böhmerwaldjugend und Städepartnerschaften eine Rolle spielen. Hilde Stolz möchte derweil „eine Kultur des Ermöglichens“ erschaffen. Als Bürgermeisterin würde sie zum Ausprobieren solcher Projekte ermutigen. Einen anderen Weg plant Dennis Wiedemann: Er würde den Jugendbeirat stärker einbinden und zusätzlich einen Senioren- und Migrationsbeirat ins Leben rufen - ein Erfolgsmodell bei seinen vorherigen Arbeitgebern. Die Förderung sozial Schwacher verspricht Awais Buttar, der meint „die Zukunft unserer Kinder ist der Sport“.
Bürgermeisterkandidaten in Eppelheim bei IG Verein: Pflege von Sportstätten
Den mit mehreren Rasenflächen ausgestatteten ASV Eppelheim beschäftigt die Frage nach der Pflege der Sportflächen. Den Vorsitzenden Heinz Schumacher interessiert: Wie kann die Stadt die Vereine bei der Pflege der Sportstätten unterstützen?
„Wir müssen eine Lösung finden, die sich Steuerzahler und Vereine leisten können“, meint Alexander Hahn. Eine Lösung wird es aber geben müssen. Kandidat Matthias Kutsch kann sich eine Rasenpflege durch den städtischen Bauhof zwar vorstellen, für einen Lösungsvorschlag fehlten ihm aber die genauen Zahlen. Bereits in Gesprächen mit ASV, DJK und TV Eppelheim habe sich Dennis Wiedemann befunden. Er schlägt die Anschaffung eines Rasenmähers für alle sowie die Pflege aller Stätten auf Kosten der Stadt vor, diese könnten dann in einem Verteilerschlüssel auf die Vereine umgelegt werden. Freiwillige, die die Pflege der Flächen für alle übernehmen, möchte Hilde Stolz finden. Einen anderen Weg würde Awais Buttar einschlagen: Er sieht einen Stiftungsbeirat vor, für den alle Vereine in einen Topf einzahlen würden und sich bei Bedarf bedienen könnten. „Die Pflege der Sportflächen sollte die Stadt übernehmen, den Bereich drumherum sollte Verein übernehmen“, antwortet Dietmar Fischer.
Wahl in Eppelheim: So planen die Bürgermeisterkandidaten das Stadtfest
Mit Beginn der Corona-Pandemie wurde das Eppelheimer Stadtfest eingestampft. In 2024 wurde es unter dem Label „Bürgerfest“ neu aufgelegt. Wie sehen Ihre Ideen für die Zukunft des Bürgerfests aus? Das wollte Bernd Binsch, Vorsitzender der Eppelheimer Liste, wissen.
Mehr als Flächen zur Verfügung stellen, brauche es vonseiten der Stadt gar nicht, sofern das Engagement der Vereine da sei, meint Hilde Stolz. Über die Gestaltung sollten diese selbst entscheiden. Dennis Wiedemann möchte das Stadtfest im alten Format wieder etablieren. Für Awais Buttar gehört ein ansprechendes Programm aus Künstlern dazu, außerdem ein Marketingkonzept. Seiner Ansicht nach könnte das Fest sogar mehrfach im Jahr stattfinden. „Man muss die Kosten für die Vereine senken“, meint Dietmar Fischer, der die Infrastruktur als städtische Aufgabe sieht, während die Einnahmen den Vereinen zugutekommen sollen. Die geringe Summe, die der Gemeinderat für die Vereine einplane, moniert Alexander Hahn. Er möchte die Strukturen und Finanzen der Vereine erst kennenlernen. Unter einem Bürgermeister Matthias Kutsch werde es ein Stadtfest geben, verspricht Matthias Kutsch. Die Gestaltung würde er aber in die Hände der Vereine legen.
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