Gemeinderat

Straßenbahnverlängerung bei Eppelheim ist noch nicht konkret

Wie die mögliche Trasse aussehen könnte, erklärte Sascha Blüm vom RNV in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Von 
Volker Widdrat
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Bei der Straßenbahnverlängerung wäre eine Trasse vom Pfaffengrund aus, östlich entlang der Autobahn und südlich der Wild-Werke vorbei nach Patrick-Henry-Village, denkbar. Hier im Bild sind ehemalige Offiziershäuser der US-Armee zu sehen. © Widdrat

Eppelheim. Über die mögliche Verlängerung einer Straßenbahntrasse in Richtung Patrick-Henry-Village und sogar weiter bis nach Schwetzingen informierte Sascha Blüm von der RNV-Planungsabteilung den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung. Er erläuterte dabei den Sachstand zu den aussichtsreichsten Varianten. Anfang Februar fand unter Federführung des Kreises ein gemeinsames Gespräch zur Straßenbahnverlängerung statt, an dem Vertreter von Heidelberg, Schwetzingen, Eppelheim und Plankstadt sowie des Verkehrsunternehmens teilgenommen haben.

Dabei waren mehrere mögliche Varianten vorgestellt worden. Die zwei aussichtsreichsten Variantenpaare einer Straßenbahnanbindung vom Village und Schwetzingen sollen nun kombiniert und in einer beauftragten Machbarkeitsstudie untersucht werden. Am besten könnte die Variante abschneiden, die eine neue und schnelle Verbindung vom Village über Pfaffengrund und Wieblingen ins Neuenheimer Feld beinhaltet. Eine dafür notwendige zusätzliche Neckarquerung war aber vom Heidelberger Gemeinderat bereits mit großer Mehrheit abgelehnt worden (wir berichteten).

Die Trassenführung nach Patrick-Henry-Village könnte über Gemarkung Eppelheim laufen, wenn der Heidelberger Gemeinderat in seiner nächsten öffentlichen Sitzung am Donnerstag, 5. Mai, positiv darüber entscheidet. Es gebe noch keine konkreten Planungen, wie der Verlauf aussehen könne, meinte Blüm. Außerdem erfülle keine der Vari- anten bisher die Kriterien für eine Bundesförderung.

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Die ambitionierteste Variante, die vom Neuenheimer Feld über eine fünfte Neckarquerung über den S-Bahnhof Pfaffengrund/Wieblingen zum Village verlaufen würde, sei nun bereits beerdigt worden, sagte Marc Böhmann (Grüne). Die angedachte Streckenverlängerung nach Schwetzingen, zum Beispiel durch die Linie 22 über den Norden Plankstadts zum Bahnhof oder durch die Linie 26 von Kirchheim über das Village nach Schwetzingen verschlechterten den Nutzen-Kosten-Quotienten weiter, anstatt ihn zu verbessern.

Wunsch nach Anbindung

Die Grünen seien für eine Straßenbahn in das ehemalige Wohngebiet der US-Armee. Eppelheim benötige aber nicht unbedingt eine zusätzliche Straßenbahnlinie im Süden. Eine Anbindung an das Gewerbegebiet wäre allerdings wünschenswert. Böhmann stellte klar: „Der Bahndamm auf Eppelheimer Gemarkung muss unter allen Umständen unangetastet bleiben.“

Trudbert Orth (CDU/FDP) sah „mehrere Planungen über die gleiche Engstelle bei der Leonie-Wild-Straße in Arbeit“: etwa Radschnellweg, Straßenbahn, Naturschutz und Biotope. Die Variante mit dem größten Bezuschussungspotenzial sei gerade „von einer rot-grün-bunten Mehrheit im Heidelberger Gemeinderat abgelehnt worden“.

Kommunikation wird vermisst

Eine Lösung der Verkehrsprobleme sei nur mit einer realistischen Zusammenarbeit zwischen Heidelberg und seinen Umlandgemeinden möglich, so Orth: „Es kann nicht sein, dass jeder über unsere Gemarkung plant, ohne uns vorher zu informieren.“ Renate Schmidt (SPD) stimmte ihm zu: „Wir sitzen nicht am Katzentisch, wir wollen miteinbezogen werden.“

Beim Aussuchen der Varianten sei Eppelheim bisher außen vor geblieben, monierte Bernd Binsch (Eppelheimer Liste). Auch eine Verlängerung der Linie 22 werde in der Machbarkeitsstudie als nördliche Umfahrung Plankstadts untersucht „und würde damit wesentlich unattraktiver als die jetzige Buslinie 713“. Er unterstütze die Erschließung des Patrick-Henry-Village über den Stückerweg, meinte Binsch, „verbunden mit der dortigen dringenden Brückenerneuerung über die Autobahn“.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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