Eppelheim. Das Deutschlandticket ist der Nachfolger des 9-Euro-Tickets. Für 49 Euro pro Monat ermöglicht es das Reisen innerhalb Deutschlands, allerdings nur im Regionalverkehr. Bund und Länder haben sich nun darauf geeinigt, das Ticket weiterhin zu finanzieren. Medienberichten zufolge könnte es aber teurer werden.
Doch wird das Angebot überhaupt genutzt und was halten die Menschen von einer Preiserhöhung? Dazu hat diese Zeitung eine Umfrage in Eppelheim durchgeführt.
Der Preis des Deutschlandtickets ist für viele Eppelheimer zu hoch
Für Helga Bechtold (82), ist das Angebot grundsätzlich sinnvoll. „Ich finde, dass das eine gute Idee ist. Ich würde es mir sicherlich auch persönlich zulegen, sollte ich irgendwann gar nicht mehr in der Lage sein Auto zu fahren“, so die Plankstadterin, während sie in der Kirchheimer Straße auf die S-Bahn wartet. „Ehrlich gesagt ist mir das Ticket aktuell noch ein wenig zu teuer. Das ist schon ordentlich viel Geld jeden Monat. Der Staat hat für so viele unnütze Dinge Geld, doch scheut man sich hier, sich angemessen zu beteiligen.“
Anmeldung Newsletter "Topthemen am Abend"
Für Straßenbahnführerin Emine Avci (43) ist das Deutschlandticket eine tolle Sache. Während sie die Straßenbahn für die Weiterfahrt vorbereitet, erzählt sie von ihrer Sichtweise auf das Deutschlandticket: „Ich finde es gut, aber der Preis ist mir persönlich einfach zu hoch. Allerhöchstens sollte es meiner Meinung nach 35 Euro kosten.“ Die VRN-Mitarbeiterin findet, dass das Deutschlandticket nichtsdestotrotz beibehalten werden sollte: „Mag sein, dass die Bahnen seit der Einführung wirklich sehr überfüllt sind. Aber damit muss man leben. Es ist schön, dass manche sich dazu entschließen, das Auto auch einfach mal stehen zu lassen.“
Bürger sind bereits an der Schmerzgrenze
Das Ticket und die damit verbundenen Angebote würden vor allem Senioren zugutekommen, so Rolf Kuhn (83) aus Eppelheim. Er selbst wohne in einem Seniorenheim und nutze das Ticket hauptsächlich für den Nahverkehr. Ihm wäre es lieber, ein günstigeres Regionalticket kaufen zu können: „Ich hatte früher ein Regionalticket, das sich in einer ähnlichen Preisspanne bewegt hat, dieses wurde nun ersetzt.
Ein billigeres Monatsticket für den Umkreis wäre schön. Doch will ich mich nicht beschweren, es reicht aus für meine Routen.“ Problematischer sei jedoch der Preis. Seiner Meinung nach seien die Bürger bereits an ihrer Schmerzgrenze: „Ich habe leider die Befürchtung, dass viele Bürger abspringen könnten, sollten die Preise noch weiter erhöht werden. Falls die Zuschüsse vom Bund wegfallen, werden viele Kunden auf das Angebot zukünftig verzichten. Das würde den Ruin für das Deutschlandticket bedeuten.“
Die Befragten waren sich einig, dass der Preis bereits jetzt zu hoch sei und zumindest nicht noch weiter erhöht werden dürfte. Für Karim Topaloglu (19) sei das Ticket hauptsächlich für Reisen innerhalb Deutschlands gut. Für den Nahverkehr, wofür die meisten es seines Erachtens nach wohl auch nutzen, eher weniger: „Eine Art 9-Euro-Ticket speziell für den Regionalverkehr wäre da meine Wunschlösung.“ Der Oftersheimer Student nutze das Ticket für seine täglichen Wege in die Universität, doch sei es ihm für seine Zwecke schlichtweg zu teuer. Auch die jugendliche Theresa (16) aus Eppelheim wünscht sich eine Modifikation: „Für den Nahverkehr ist es einfach nicht verhältnismäßig vom Preis. Die Idee ist trotzdem sehr gut, ich hoffe, da findet sich noch eine Lösung“, so die Schülerin.
In Form eines Jobtickets lohne sich das Deutschlandticket jedoch auch für den Nahverkehr meint unterdessen Timo Mayer (29). „Unser Arbeitgeber subventioniert das Ticket, es kostet uns nur rund 20 Euro. Im Vergleich zum Jobticket-BW lohnt sich das viel mehr, gleicher Preis aber unbegrenzte Möglichkeiten.“
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/eppelheim_artikel,-eppelheim-umfrage-in-eppelheim-wer-nutzt-das-deutschlandticket-_arid,2149387.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/eppelheim.html