Eppelheim. In der Vereinsvertretersitzung im Eppelheimer Feuerwehrhaus galt es turnusgemäß, den Vereinssprecher für weitere fünf Jahre zu wählen. Dieser ist kraft Amtes zugleich Vorsitzender der Interessensgemeinschaft (IG) der Eppelheimer Vereine und Organisationen. Thomas Hübler wurde von 30 Vereinsvertretern einstimmig im Amt bestätigt.
Hübler hatte keinen Gegenkandidaten und ist seit zehn Jahren in dieser Position tätig. Zu seinen Aufgaben gehört es, als Bindeglied zwischen Vereinen und Stadtverwaltung tätig zu sein, den Ideenaustausch unter den Vereinen zu fördern, die Vereinsvertretersitzungen einzuberufen und bei Bedarf Vereine und Stadtverwaltung bei Festen zu unterstützen.
Wiederwahl des Vereinssprechers in Eppelheim: Vakanz vermieden
Ebenso eindeutig war die Wahl von Annette Christiansen als Finanz- und Verwaltungsbeauftragte der IG Vereine. Laut Satzung mussten noch zwei Schriftführer gewählt werden. Vorschläge aus den Vereinsreihen kamen keine. Bevor die Vakanz drohte, erklärten sich Bürgermeisterin Patricia Rebmann, die an der Sitzung teilnahm, und SPD-Stadträtin Renate Schmidt als Vorsitzende der Awo Eppelheim bereit, die Posten zu übernehmen.
Nächster Tagesordnungspunkt war die Wahl der Mitglieder des beratenden Ausschusses „Jugend, Kultur, Sport und Vereine“, der in der Gemeindesatzung festgeschrieben ist. Je zwei Vertreter von Sport- und Kulturvereinen und ein Vertreter für die beiden Hilfsorganisationen Freiwillige Feuerwehr und Deutsches Rotes Kreuz wurden gesucht.
Für die Sportvereine stellte sich als bisheriges Ausschussmitglied Dennis Geschwill, stellvertretender Vorsitzender des ASV Eppelheim, zur Verfügung und wurde einstimmig bestätigt. Gleichfalls einstimmig wurde für den stellvertretenden Vorsitzenden des TV Eppelheim, Andreas Walter, votiert. Die örtlichen Hilfsorganisationen werden künftig von DRK-Vorstandsmitglied Stephanie Reiferscheid vertreten. Für die beiden Ausschusssitze für die Kulturvereine wurden hingegen keine Engagierten gefunden.
IG Vereine Eppelheim: Debatte um Ausschusssitzungen und Mehrwertsteuer
Der IG-Vorsitzende erklärte sich bereit, zwecks Besetzung der beiden vakanten Sitze mit den Vorstandschaften der Kulturvereine in Verbindung zu treten. Hübler, der als Vorsitzender der IG stimmberechtigtes Mitglied im Ausschuss ist, erklärte, um Missverständnisse vorzubeugen: „Der Ausschuss tagt auf Einladung der Stadt.“ Gegenüber der Stadtverwaltung machte er deutlich: „Wenn der Ausschuss wieder besetzt werden soll, dann sollte er auch mindestens ein- bis zweimal im Jahr tagen.“
Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass der Ausschuss trotz dringlicher Themen wie den Vereinsförderrichtlinien in den vergangenen Jahren noch nie getagt hatte. Bürgermeisterin Rebmann meinte dazu: „Wir laden ein, wenn jemand sagt, er hat Bedarf.“ Diese Aussage wollten die Stadträte Marc Böhmann (Grüne) und Jürgen Geschwill (SPD), die beide als Vorsitzenden ihrer Ortsverbände teilnahmen, nicht unkommentiert lassen, zumal im Gemeinderat bereits öfters moniert worden sei, dass auch der Verwaltungsausschuss trotz relevanter Themen bisher viel zu selten von der Stadtspitze einberufen worden sei. „Bedarf wäre schon da“, merkte Böhmann mit Blick auf Vereins-, Jugend- und Kulturthemen an.
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Wer aufmerksam die Tagesordnungen der Gemeinderatssitzungen lese, könne erkennen, dass bei verschiedenen Punkten der Ausschuss für Jugend, Kultur, Sport und Vereine vorab hätte tagen und beraten sollen, betonte Geschwill und verwies auf die aktuelle Debatte um die Weitergabe der Mehrwertsteuer auf Hallengebühren an Vereine und andere Nutzer, die zur Abstimmung von Rebmann auf die Tagesordnung der letzten Sitzung des Gemeinderates in diesem Jahr gesetzt wurde, obwohl eine Umstellung der Gebührenzulage erst zum 1. Januar 2025 erforderlich gewesen wäre.
Kosten für Hallennutzung steigen – Vereinsvertretersitzung in Eppelheim
Kritisiert wurde zudem, dass die Vereine von der Stadt erstmalig bei der Vereinsvertretersitzung über den geplanten Mehrwertsteueraufschlag bei Hallennutzung informiert worden seien, obwohl die Verwaltung die interne Umstellung zur Kostenabrechnung bereits seit Monaten vorbereite. Es sei eine „unschöne Sache“, die die Regierung den Kommunalverwaltungen mit den Gebühren „aufgedrückt“ habe, bemerkte Rebmann zu diesem Thema. „Wir haben nur zwei Optionen: Entweder wird das für die Vereine ein heftiger Brocken oder für den Steuerzahler.“
Der Gemeinderat entschied nun in seiner Dezember-Sitzung mit elf zu sieben Stimmen, die 19 Prozent Mehrwertsteuer an die Vereine weiterzugeben und diese bereits zum 1. Januar nächsten Jahres auf die aktuellen Hallengebührensätze zu packen. Der Beschluss sorge derzeit für Empörung, heißt es aus den Vereinen. Bereits in der Gemeinderatsitzung hatte Böhmann eine baldige Zusammenkunft des zuständigen Ausschusses beantragt.
Der Bürgermeisterin wurde mittlerweile auch vom Vereinssprecher schriftlich aufgefordert, baldigst eine Ausschusssitzung einzuberufen.
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