Hockenheim. Abgesehen von einem makellosen, von den Fans durchweg gefeierten musikalischen Auftritt bleibt nach dem fünften Gastspiel von AC/DC auf dem Hockenheimring festzuhalten: Es ist nichts Gravierendes passiert. Die Polizei spricht von einem von einem „friedlichen Verlauf der Veranstaltung gemessen an der hohen Besucherzahl“, das Deutsche Rote Kreuz, das mit 440 Einsatzkräften vor Ort war, musste insgesamt rund 400-mal Hilfe leisten - wobei kein lebensbedrohlicher Fall behandelt werden musste. Der Abreiseverkehr brachte die übliche Geduldsprobe mit sich, ein Unfall ereignete sich auf der B 39 gegen 23.50 Uhr zwischen den Abfahrten Hockenheim-Mitte und Nord, dabei wurden vier Menschen leicht verletzt.
Veranstalter von AC/DC am Hockenheimring: „Voller Erfolg“
Aus Sicht der Veranstalter ATG Entertainment (früher Mehr-BB Entertainment) und Wizard Promotions war das Konzert „ein voller Erfolg“. In einem am Sonntagnachmittag veröffentlichten kurzen Fazit heißt es: „Die Veranstaltung sowie An- und Abreise verliefen größtenteils reibungslos. Wir danken den Besuchern, die unseren Aufruf, früh anzureisen, umgesetzt haben - bis 19 Uhr waren die 100 000 Fans auf dem Gelände.“
In den zahlreichen Rückmeldungen der Konzertbesucher ist das Echo auf den Hardrockabend im Motodrom differenzierter. Die Einträge in sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram loben wie bei zurückliegenden Großereignissen das Bühnengeschehen, üben aber vielfach Kritik an der Organisation. Häufig wird der Vorwurf erhoben, die Veranstalter hätten zu viele Menschen ins Infield gelassen.
Zuschauer bei AC/DC in Hockenheim kritisieren Gedränge und enges Gelände
„Man hatte das Gefühl, in Wirklichkeit sind 200 000 Karten verkauft worden. So dicht gedrängt und solche Menschenmassen hab ich noch nie bei einem Open Air erlebt“, sagt Andy im Kommentar auf den Facebook-Post unserer Zeitung. Andere Gäste beklagen die zu niedrige Anzahl und den daraus resultierenden schlechten Zustand der Dixi-Toiletten.
Auf die Anfrage unserer Zeitung, ob das Infield-Gelände anders aufgeteilt worden sei, wollen die Hockenheim-Ring GmbH und Oberbürgermeister Marcus Zeitler sowie die fürs Infield verantwortlichen Veranstalter am Dienstag in einer gemeinsamen Stellungnahme antworten, teilte der OB am Montagnachmittag mit.
Einsatzbilanz bei AC/DC
- Das Polizeipräsidium Mannheim spricht von einem „friedlichen Verlauf der Veranstaltung gemessen an der hohen Besucherzahl“. Festgestellt wurden am Samstag 18 Straftaten:
- fünfmal Widerstand gegen oder tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte
- einmal gefährliche Körperverletzung, fünfmal Körperverletzung
- zwei Vergehen gegen das Luftverkehrsgesetz (nicht genehmigte Drohnenflüge)
- zweimal Beleidigung
- eine versuchte Gefangenenbefreiung
- ein Diebstahl und eine Sachbeschädigung
- Das Deutsche Rote Kreuz war mit 440 Einsatzkräften vor Ort, die rund 400-mal Hilfe leisten – durchweg für solche Veranstaltungen typische Fälle mit 20 Einweisungen in Krankenhäuser. Der Einsatz habe von 10 Uhr am Morgen bis 3 Uhr nachts gedauert und die medizinische Betreuung des Bahnhofsbereichs und des Campingplatzes C 5 umfasst. mm
Dabei sollen auch Fragen nach der Genehmigungsbehörde des Sicherheitskonzepts sowie der Abwicklung des Bahnverkehrs nach Konzertende beantwortet werden. Hier hatten sich Konzertbesucher zu Wort gemeldet, die klagten, dass die angekündigten Sonderzüge der Bahn eine Stunde nach Konzertende noch nicht gefahren seien.
Unfall im Abreiseverkehr vom AC/DC-Konzert am Hockenheimring
Beim dem Unfall hatte ein 27-jähriger BMW-Fahrer auf der B 39 einen Stau übersehen, der sich im Abreiseverkehr vom Hockenheimring gebildet hatte. Er fuhr auf einen stehenden Mercedes auf, durch den Zusammenstoß wurden sowohl der 27-Jährige als auch seine Mitfahrerin sowie zwei Mitfahrerinnen im Mercedes leicht verletzt und nach der medizinischen Erstversorgung vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht. Der Gesamtschaden beläuft sich laut Polizei auf zirka 60 000 Euro, durch den Unfall wurde der Abreiseverkehr weiter verzögert, der einspurig an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden musste. Der Abreiseverkehr dauerte laut Polizei bis etwa 2.30 Uhr.
Für die sanitätsdienstliche Einsatzkoordinatorin des DRK Jennifer Matthäus war das Aufkommen von rund 400 Hilfeleistungen beim Großkonzert „im Rahmen“. Es seien die typischen Anlässe gewesen, 20 Patienten wurden in ein Krankenhaus gebracht.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Hockenheim Zum AC/DC-Konzert am Hockenheimring: Der Preis der Einzigartigkeit