Zugang zum Wasser

Barrierefreiheit in Hockenheim: Neuer Beckenlift für das Aquadrom

Der Oberbürgermeister von Hockenheim investiert in einen mobilen Beckenlift, um die Barrierefreiheit im Hallenbad Aquadrom zu verbessern und allen Besuchern den Zugang zum Wasser zu ermöglichen.

Von 
Noah Eschwey
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Demonstrieren die Handhabung des neuen Beckenlifts: Aquadrom-Azubi Andi Hohl (v. l.), OB Marcus Zeitler, Volker Kreuzer, Thimo Mass und Julia Reinhold. © Lenhardt

Hockenheim. „Barrierefreiheit zu garantieren, ist vermutlich unmöglich“, glaubt der Hockenheimer Oberbürgermeister Marcus Zeitler. Mit dem neuen mobilen Beckenlift für das Hallenbad Aquadrom würden die Verantwortlichen aber immerhin einen großen Schritt in Richtung „Barrierefreundlichkeit“ gehen, sagt Zeitler bei der Präsentation der Anschaffung.

Ins Aquadrom Hockenheim zu kommen, war für Menschen mit einer Gehbeeinträchtigung auch bisher schon möglich. Die Gänge und Kabinen sind absichtlich so geräumig gestaltet, dass sogar ein Rollstuhl ohne Probleme Tür und Tor passieren kann. Wenn ein Rollstuhlfahrer oder ein Rollator-Nutzer dann aber im Innenbereich des Hallenbads ankam, gestaltete sich die ganze Sache etwas komplizierter. Wie es in Schwimmbädern allgemein üblich ist, führen auch im Hockenheimer Aquadrom nur steile Leitern am Beckenrand ins kühle Nass.

Neuer Beckenlift im Aquadrom: Am Eingang Bescheid sagen

„Wir wollen wirklich jedem den Zugang zum Bad ermöglichen“, erklärt der Oberbürgermeister beim Pressetermin. Die logische Konsequenz: Das Hockenheimer Bad investiert in einen Beckenlift, der den Ein- und Ausstieg ins Wasser deutlich erleichtert.

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„Wenn ein Besucher nicht ohne Hilfe in das Becken kann und das am Eingang sagt, ruft mich unser Mitarbeiter vom Empfang an und ich komme mit dem Lift“, erklärt der stellvertretende Bad- und Saunaleiter Thimo Mass. Insgesamt könne der Arm des mobilen Beckenlifts, an dem eine Sitzfläche mit Anschnallgurt befestigt ist, ein Gewicht von 120 Kilogramm tragen. Das fahrende Gerät selbst wiegt, um genug Gegengewicht zu garantieren, selbst ungefähr 400 Kilogramm.

Hohe Investitionskosten gerechtfertigt für mehr Inklusion

Die Kosten belaufen sich laut Zeitler auf 21 000 Euro. „Wenn wir uns überlegen, wie viel Geld die Gesellschaft für Dinge ausgibt, deren Sinnhaftigkeit zumindest infrage gestellt werden kann, dann ist dieser Lift keine große Investition“, ist der OB überzeugt. Wenn die Erleichterung dafür sorge, dass sich mehr Menschen dazu entscheiden, trotz ihrer Einschränkung das Hallenbad zu nutzen, hätten sich die Kosten gelohnt.

Und dann ist es endlich so weit: Die Funktion des Lifts wird demonstriert. Allerdings zunächst nicht mit einer Person mit Gehbehinderung, sondern vom Auszubildenden des Bades, Andi Hohl. Thimo Mass positioniert sich hinter dem fahrenden Arm und lenkt die mobile Sitzgelegenheit mit einem Steuergerät zum Beckenrand. Um den Besucher ins Wasser zu hieven, muss der Lift bis auf wenige Zentimeter zum Rand des Beckens vorgefahren werden. Wenn dann die Bremse ausgefahren wird, kann der Lift erst wieder wegbewegt werden, wenn die Bremse manuell gelöst wird. Es braucht also etwas Übung und Geschick beim Personal.

Nach Lösen der Bremse und einer kurzen Umpositionierung ist es dann aber möglich: Andi Hohl wird als erste Person mit dem neuen Beckenlift ins Wasser gehoben.

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

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