Hockenheim. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt auch tagsüber hält sich die Lust auf Freizeitgestaltung draußen in Grenzen. Das dürfte in einem halben Jahr ganz anders aussehen am „Motorradfahrerkreisel“, wo sich Nordring, Schwetzinger- und Dresdener Straße treffen. Dann soll hier einer der modernsten Skateparks der Region mit einem großen Event eingeweiht werden.
Seit dem Spatenstich am 15. November hat sich „Gewichtiges“ getan. Matthias Degen, bei der Stadtverwaltung für Stadt- und Umweltplanung und Grünflächenwesen zuständig, formuliert es beim Ortstermin so: „Es sieht vielleicht nicht so aus, aber es ist schon sehr viel passiert, nämlich der ganze Aushub.“ Da die gesamte Anlage des Skateparks aus Beton besteht mit Elementen, die bis zu neun Tonnen schwer sind, braucht ihr Gewicht ein solides Fundament.
So ist auf der rund 900 Quadratmeter großen Fläche der Boden des früheren Gartenschaugeländes abgetragen und eine Schotterschicht eingebaut worden – wie beim Bau von Straßen oder Landebahnen, beschreibt Degen, der das Thema Skateanlage für die Stadt seit vielen Jahren begleitet und sich im Lauf des Diskussionsprozesses um den nun entstehenden, rund 370 000 Euro teuren Skatepark zum Experten entwickelt hat, wie Oberbürgermeister Marcus Zeitler beim Spatenstich bemerkte.
Über 800 Tonnen Schotter wurden angeliefert, mindestens 200 Tonnen sollen im Januar noch folgen, sagt Degen: „Es ist gut, dass die Grundlage geschaffen ist, weil wir so auch im Winter weiterbauen können.“ Unter dem Schotter wurde ein Vlies eingebaut, sodass die Hunderte Tonnen schwere Bahn auf einem soliden Fundament stehen wird.
Spitzahorn bleibt erhalten
Die Schotterschicht wird noch rund zehn Zentimeter höher, dann wird sie glattgezogen. Der Beton wird weitere 15 Zentimeter hoch aufgetragen werden. Um den Spitzahorn, der als Schattenspender für die Anlage erhalten bleiben soll, wurde der Aushub ausgespart. An beiden Enden der Anlagen entstehen Rampen, mit denen die Skater Schwung holen können. Dazwischen ist die komplette Durchfahrt möglich.
Auf der rechten Seite von der Straße aus gesehen wird ein rund 60 Zentimeter hohes Podest installiert, auf das die Bretter hochrollen können. Betonbänke und ein Geländer bieten Gelegenheit für skatertypische Tricks. Eine große Plattform begrenzt die Anlage nach hinten, von hier geht’s mit Schwung wieder zurück.
In die Planung waren die Hockenheimer Skater eingebunden, berichtet Matthias Degen. Immerhin war eine Skateanlage im alten Fahrerlager bereits Anfang der 2000er gebaut und bis etwa 2015 genutzt worden. 2019 hatten sie bei einem Workshop in der Stadthalle ihre Vorstellungen einbringen können, begleitet vom Jugendgemeinderat und einem erfahrenen Skateprofi. Corona-bedingt musste in zweiter Runde online am Entwurf gefeilt werden.
So sei sichergestellt worden, dass die Anlage den Wünschen ihrer Nutzer entspricht. Es entstehe eine „Street“, eine große ebene Fläche mit verschiedenen Elementen. Das erlaube eine vielfältige Nutzung – auch mit Inlinern, Rollern und BMX-Rädern und für Skater mit unterschiedlichem Können.
Die beauftragte Firma Populär mit Sitz in Nürnberg habe schon über 200 Anlagen in zehn Ländern gebaut. In Hockenheim geht es voraussichtlich im März ins Detail, wenn kein Frost mehr droht. Denn die Elemente werden fertig angeliefert und vor Ort mit Beton vergossen. Danach wird der Belag mehrfach geschliffen. „Dann geht es ganz schnell“, kündigt Matthias Degen an.
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