Hockenheim. Kapriolen satt gab es beim dritten Streetfood-Festival in der Rennstadt zuhauf – wettermäßig und für die Sinne. Vorab: Unterm Strich ist auch die Auflage 2024 mit mehr als 20 komplett unterschiedlichen Essensangeboten aus aller Welt voll gelungen – für das Wetter kann ja niemand etwas, dass es ausgerechnet Mitte Mai noch derart viel regnet, lässt sich auch nicht wirklich berechnen. Sobald jedoch der Himmel ein Einsehen hatte, klappte auch der Aufbau, einige Stunden später als geplant konnte am Samstagnachmittag die Schlemmermeile auch für das Publikum öffnen.
Kai Harbig von der Eventagentur „tat & drang“ war am Samstagabend froh über angenehme Temperaturen, „einen sehr gut trocknenden Boden“, entspannte Gäste und eine bessere Wetterprognose für Sonntag und Montag. Schlange stehen war an allen Ständen angesagt, bei Santiago mit den leckeren Quesadillas, dem aromatischen Kaffee und so vielem mehr, was die Geschmacksknospen Salsa tanzen lässt, klang ebendiese mitreißende Musik aus Lautsprechern zu den Wartenden.
Locker aus der Hüfte wurde hier so manches Tänzchen am Platz zelebriert. Die Taktik, mit vielen Leuten zusammen zum Festival zu kommen, machte nach wie vor Sinn. Lukas stand an für einen Wasserbüffel-Burger: „Die Mädels organisieren Getränke, zwei Leute halten einen Tisch und die Bänke frei, Uwe und Maik holen Dim Sums und den Hawaiiburger.“
Empanadas und Langos beim Street Food Festival in Hockenheim
Damit war der erste Gang am Tisch der Freundesgruppe klar. Nach dem Einstiegsgenuss traf man die Mädels und Jungs an anderen Ständen – schön in der Reihe wartend auf weiteren Gaumenschmaus. Empanadas, Touareg Rolls, Langos, Cigrolls – die Fusion aus Sushi und Döner – verrückt-lecker. Hühnchen in der Waffel, Sandwiches, Spritzkuchen, Baumstriezel mit Eis oder vielleicht doch den Pancake mit Käsefüllung? Die Auswahl war riesig und alles duftete lecker.
Also doch erst einen Eistee? Klar, das frisch heiß aufgebrühte Getränk wurde eisgekühlt angeboten, zischte beim Trinken angenehm kalt. Die Sonne zeigte die Kraft, die tagsüber hinterm Regen schlummern durfte an diesem Samstagabend glücklicherweise ausdauernd. Dazu passte hervorragend die gechillte Musik von den „Storky Bones“, also staksigen Knochen, zweier Brüder aus Saarbrücken, die sich von Lounge-Klängen bis fetzigen Rock verschrieben haben.
Band "Storky Bones" sorgt im Gartenschaupark für Unterhaltung
Philipp und Christian Schönfeld nahmen die schmausenden Besucher mit auf eine Reise zu ihrer Musik, die sie teils selbst schreiben oder als Covers mit ordentlich Individualfärbung raushauen. Vor dem Konzert erzählte Christian Schönfeld: „Heute morgen ging ich aus der Tür und sah, dass die Autobahn zum Fluss geworden war, sehr erschreckend.“ Wenig später scherzte er von der Bühne: „Es war wohl das Beste, einfach loszufahren, nur weit weg von der Überschwemmung.“
Dass sie aber wieder ins Saarland zurückfahren müssen, war den Brüdern auch bewusst: „Hoffentlich ebbt das schnell wieder ab und die Schäden bleiben gering“, betonte Schönfeld. Seit 2019 gibt es die Band, etwa genauso lange tingelt das Duo mit den Streetfood-Events mit durch Deutschland und war beim ersten Mal 2022 in Hockenheim auch am Start.
Sogar Einhörner sind beim Street Food Festival in Hockenheim am Start
Locker plauderten die Jungs vom Kabelsalat, den sie entwirrt hätten, ließen „Unicorns“ – Einhörner – musikalisch durch den Gartenschaupark streifen und berichteten davon, dass so mancher Titel den Weg zu ihnen über soziale Medien findet. Kostproben davon gab es ordentlich, dazu viel Applaus.
Unterwegs waren an allen Tagen viele Familien, die Liegestühle und die Spielplätze des Parks nutzten. Für die Kids hatte der Veranstalter in diesem Jahr als Angebot das Anmalen von gebrauchten Skateboarddecks dabei: „Skate-aid“, die weltweit mit Aktionen für Kinder und Jugendliche agierende Institution war beim Festival dabei.
Henning Timmes war in Hockenheim, stellte die Initiative, die Titus Dittmann unterm Dach der gleichnamigen Stiftung 2009 gründete, vor, erzählte von eigenen Erfahrungen mit dem Skateboarden und unterwegs, um Projekte zu realisieren.
Währenddessen malten Paul, Rafael, Valentin und Vince ihrer Boards an und hatten Spaß dabei, neckten sich gegenseitig, wenn das Motiv einmal nicht so gelang. „Heute haben wir coole Kleidung und dieses Kreativangebot dabei“, zeigte Timmes den Beitrag für ein relaxtes Familien-Event auf, was die Streetfoodfestivals eben auch sein sollen und sind.
Der Pfingstmontag blieb trocken, damit war dem ungestörten, grenzenlosen Schlemmen und Spaß haben mit Geschmack rund um den Globus lediglich ein zeitliches Ende am Abend gesetzt.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim_artikel,-hockenheim-beim-street-food-festival-in-hockenheim-geht-es-geschmacklich-einmal-um-die-welt-_arid,2207786.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim.html