Hockenheim. Für finstere Mienen bei den Freien Wählern hat am Mittwochabend ein Gemeinderatsbeschluss gesorgt, der eigentlich Erleuchtung bringen sollte. Für die Rad- und Fußwegbeleuchtung am Kraichbach in Richtung Reilingen hatte sich die FWV schon mehrfach eingesetzt, nun hatte die Verwaltung einen Beschlussvorschlag zur Vergabe der Leistungen bis zu einem Maximalbetrag von 130 000 Euro formuliert – und dann wurde dieser gegen die Stimmen der Freien Wähler verschoben.
Die entscheidende Frage stellte Fritz Rösch (CDU): „Machen die Reilinger jetzt mit oder nicht?“ Schließlich hat die Nachbargemeinde darauf verzichtet, den bereits bis zur Gemarkungsgrenze mit Lampen versehenen Radweg durchs Biblis auf ihrer Seite zu illuminieren. Oberbürgermeister Marcus Zeitler lag eine schriftliche Antwort aus dem Reilinger Rathaus nicht vor, für ihn galt: „Wir beleuchten bis zum Schlagbaum.“
Rösch hatte so etwas wohl schon befürchtet. Er plädierte dafür, die Entscheidung zurückzustellen und nachzuhaken: „Wenn die Reilinger mitmachen würden, wären wir bereit zuzustimmen. Zwei halbe Wege, das täte uns weh.“ Frank Köcher-Hohn (FDP) schloss sich an. Seine Information von den Liberalen aus Reilingen lautete, die Radwegbeleuchtung sei im dortigen Haushalt aufgenommen. Dagegen hatten die Christdemokraten des Spargeldorfs ihren Hockenheimer Parteifreunden das Gegenteil berichtet. Das bedürfe einer „amtlichen“ Klärung.
Mündliche Zusage aus Reilingen nicht genug
Jochen Vetter hielt für die Freien Wähler dagegen, er habe die mündliche Zusage von Reilingens Bürgermeister Stefan Weisbrod, dass es Zustimmung zu den Lampen geben werde, bereits im Technischen Ausschuss kommuniziert und fand einen erneuten Antrag auf Zurückstellung „außerordentlich unerhört“. Vetter fragte: „Was hat Reilingen damit zu tun – es wird nicht billiger und nicht teuerer für uns?“ Der Hockenheimer Gemeinderat sei für Reilinger Gemarkung nicht zuständig.
Bärbel Hesping (CDU) fand angesichts der Tatsache, dass die Beleuchtung dieses Jahr ohnehin nicht mehr installiert werden würde, die Zurückstellung unproblematisch. Frank Köcher-Hohn sah die Chance, bei einem gemeinsamen Projekt eventuell Kosten zu sparen. Das bezweifelte Jochen Vetter bei der geringen Anzahl von Lampen.
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