Hockenheim. Keine Frage, der Hockenheimer Advent kann sich sehen lassen. Eine ansprechend dekorierte Budenstadt mit viel weihnachtlichem Flair auf dem zentralen Platz zwischen Stadthalle, Pestalozzi-Schule und evangelischer Kirche, der Duft von Glühwein und Bratwürsten, dazu ein weihnachtliches Programm auf der zentralen Bühne im Adventsdorf – Weihnachtsfan, was willst du mehr?
Eine eher rhetorische Frage, auf die HMV-Geschäftsführerin Birgit Rechlin vor gut fünf Jahren dennoch eine Antwort fand: ein Christkind. Für den Hockenheimer Marketing- Verein geht es bei Veranstaltungen wie dem Faschingsumzug, dem Hockenheimer Mai oder eben dem Hockenheimer Advent darum, ein Stück Brauchtum zu erhalten, die Vergangenheit mit der Zukunft zu verknüpfen. Und für Rechlin, die aus Bayern stammt, stand schon immer fest: Der Advent braucht ein Gesicht, eine Person, mit der sich die Besucher, insbesondere die Kinder, identifizieren können.
Hockenheimer Christkind ist zweites Jahr im Amt
Nikolaus oder Santa Claus, Weihnachtsmann oder Knecht Ruprecht – Rechlin hörte sich bei den älteren Hockenheimern um und bekam eine klare Antwort aus der Geschichte: In Hockenheim muss es ein Christkind sein, will es der Brauch.
Gesagt, getan und so trat vor drei Jahren das Hockenheimer Christkind in Gestalt von Lara Rembert ins Rampenlicht der Öffentlichkeit. Das allerdings nicht so hell erstrahlte wie gehofft – die Corona-Pandemie überschattete ihre Amtszeit. Doch das ist, aus Sicht des Adventsmarkts gesprochen, Schnee von gestern, sodass ihre Nachfolgerin Hanna Bühler bei ihrem Amtsantritt das Bad in der Menge genießen konnte. Nun steht die 17-Jährige vor ihrem zweiten Jahr als Christkind, als Symbolfigur des Hockenheimer Advents. Erstrahlen wird ihr Licht so richtig hell kurz vor dem ersten Advent, wenn sie am Freitag, 29. November, den Hockenheimer Advent mit ihrem Prolog eröffnet.
Den zweijährigen Turnus habe man bewusst gewählt, betonte Rechlin bei einem Pressegespräch im Vorfeld des Hockenheimer Advents. Dadurch könne das Christkind in sein Amt hineinwachsen, erhalte es im ersten Jahr Hilfestellung von seiner Vorgängerin, die es im zweiten an die Nachfolgerin weitergeben könne. Eine enge Verzahnung, so Rechlin, auf Hanna Bühler verweisend, die mittlerweile wie ein „Vollprofi“ agiere. Das findet auch HMV-Vorsitzender Richard Damian, der sich spontan eine Ausdehnung ihrer Amtszeit vorstellen kann.
Christkind von Hockenheimer Advent hat viele weitere Verpflichtungen
Hanna Bühler ist im vergangenen Jahr nicht nur am Amt des Christkinds gewachsen. Über den Jugendgemeinderat, dem sie vorstand, zog sie im Juni auf der CDU-Liste als bisher jüngste Stadträtin mit 16 Jahren in den Gemeinderat ein. Derzeit absolviert sie eine Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachkraft, daneben ist sie Trainerin und Betreuerin bei der Hockenheimer Carnevalsgesellschaft (HCG) – viel Zeit bleibt der Jugendlichen vom Tag nicht.
Doch Christkind zu sein, ist ihr eine Herzensangelegenheit, sie selbst bezeichnet sich als „weihnachtsaffin“ und spricht von dem Amt als einem „kleinen Kindheitsträumchen“. Wobei sie eher durch Zufall Christkind wurde. Denn eine Kandidatin, die sich auf eine entsprechende Ausschreibung des HMV hin beworben hatte, bekam in letzter Sekunde Lampenfieber.
Weshalb Philipp Kramberg, damals amtierender Vorsitzender des Jugendgemeinderates, auf Bühler zukam. Von seinem Vater Christian Kramberg, der zweiter Vorsitzender des HMV ist, wusste er um die Nöte des Vereins und zugleich um die Eignung von Jugendgemeinderätin Bühler. Am Rande kurz erwähnt: Kramberg gehört dem Jugendgemeinderat gleichfalls nicht mehr an, er zog für die Liberalen ebenfalls in den Gemeinderat ein.
Zufall oder Fügung – die Rolle ist Hanna Bühler auf den Leib geschrieben, zumal sie ihre Familie hinter sich weiß. Die Oma hat ihr sogar das passende Kleid genäht, erzählt sie stolz – Umhang und Krone sind vom HMV, fügt Birgit Rechlin hinzu. Und so wird das Christkind am ersten Adventswochenende wieder in der Stadthalle sitzen – dort hat das Kinderprogramm seinen Platz – und sich die Wünsche und Hoffnung der Kleinen anhören.
„Wir sind da, wo Kinder sind“, heißt es zum Christkind in Hockenhei
Christkind ist Hanna Bühler nicht nur beim Hockenheimer Advent, sie absolviert noch weitere Termine, besucht Konzert oder geht in die Kindergärten. „Wir sind da, wo Kinder sind“, stellt Birgit Rechlin fest, die das Christkind bei den Terminen abwechselnd mit ihren Vorstandskollegen betreut, schließlich soll es sich geborgen fühlen und von organisatorischen Fragen ferngehalten werden.
Wobei, merkt Rechlin an, sich Kindergärten, die einen Besuch von Christkind wünschen, gerne beim HMV melden können. Wie auch alle Kinder eingeladen sind, sich mit ihren Anliegen ans Christkind zu wenden. Und die Anfragen werden immer mehr, wie sich auch das Christkind immer größerer Beliebtheit erfreut, fügt die stellvertretende HMV-Vorsitzende Stephanie Klee hinzu.
Vorfreude aufs Adventsdorf in Hockenheim
Das Adventsdorf wird in Bälde aufgebaut, das Programm des weihnachtlichen Treibens steht. 42 Buden sind mit Betreibern bestückt und das Christkind fiebert der Eröffnung entgegen – die Hockenheimer dürfen sich mit der Region auf ihren Advent freuen.
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