Hockenheim. „Früher gab es immer ein Meet and Greet in der Pause meiner Show. Da hatte ich nie Lust drauf und die Fans wollten eigentlich lieber aufs Klo“, erklärt Comedian Bernd Stelter scherzhaft den Ursprung seiner Idee „Walk and Talk“. Das Format ermöglichte Björg Krämer, die eine Auslosung der Hockenheimer Stadthalle und dieser Zeitung gewonnen hatte, einen Spaziergang mit Stelter zu genießen. Der Komiker und Schauspieler, der an diesem Tag in Hockenheim aufgetreten ist, nahm sich am Nachmittag Zeit, um mit Krämer, Lucy Jung von der Stadthalle und einem Reporter dieser Zeitung die hiesigen Straßen zu erkunden. „Ich habe davon in der Zeitung gelesen und habe mich gleich beworben. Als die Zusage kam, habe ich mich sehr gefreut und mir direkt freigenommen“, erzählt Krämer euphorisch. Die Reilingerin sei seit 2005 Fan des Komikers: „Da hab ich ihn in der lachenden Kölnarena gesehen, das ist eine Karnevalsveranstaltung.“
Stelter, der sich für die Bauwerke und Natur in der Region interessiert, sei vor dem Auftritt am Abend nicht nervös, wie er behauptet: „Das Programm mache ich gefühlt zum 300. Mal, nächstes Jahr stelle ich eine neue Show vor, da bin ich wieder richtig aufgeregt.“ Auf den Spaziergang mit den Fans, den er an jedem seiner Auftrittsorte anbietet, sei er durch die Zeit des Lockdowns gekommen: „Da bin ich immer spazieren gegangen, erst mit und dann ohne meine Frau, um ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Mittlerweile laufe ich jeden Tag 10.000 Schritte. Da ist das doch eine schöne Sache mit den Menschen aus der Gegend zu spazieren. So sehe ich auch sehr viel von Deutschland.“ Ein Konzept, das funktioniert, wie er nach der einstündigen Tour feststellt: „Jetzt habe ich schon über 7.600 Schritte. Nach meinem Auftritt heute Abend ist mein Ziel erreicht.“
Besonders gut gefallen dem Prominenten, der zum dritten Mal in Hockenheim auftritt, die Wege am Kraichbach. Doch auch die Zehntscheune und der Mühlenbrunnen habe es ihm angetan. Einstimmig schade fanden die Wanderer, dass immer mehr Geschäfte in der Stadt schließen. Einen Witz kann sich der bodenständige Komiker trotzdem nicht verkneifen: „Warum schließen keine Friseure?“, fragt er rhetorisch, um selbst zu antworten: „Haare schneiden geht nicht online!“
Für das nächste Jahr kündigt Lucy Jung an, dass das „Walk and Talk“ mit Stelter auf dem Gelände, auf dem die Landesgartenschau stattfand, ausgetragen werde. „Da bewerbe ich mich wieder“, sagt Krämer lachend. Jung reagiert: „Ich auch, da bin ich dann im Ruhestand!“ Den Nachmittag ließen die drei Spaziergänger bei einem Kaffee ausklingen.
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