Hockenheim. Die Stücke, die sie spielt, sind durchweg bestens bekannte, gut gealterte Klassiker. Doch ansonsten ist die Band Delta Rock stets für Neues gut – vor allem in ihrer Besetzung. Da erweist sich die Formation um den Neulußheimer Bassisten Jens Kreft als sehr dynamisches Gebilde. Wenn sie am Freitag, 8. September, die neue Pumpwerk-Spielzeit eröffnet, ist das Line-up nicht mehr identisch mit jenem, das beim Hockenheimer Mai samstagsabends den Marktplatz rockte.
Doch am Anspruch, ihr Publikum auf eine breit gefächerte Reise in die Geschichte der Rockmusik mitzunehmen, hat sich nichts geändert, versichert Kreft im Gespräch in der Redaktion.
Delta Rock ist immer gut für Veränderungen – was hat sich in jüngster Zeit bei der Band getan?
Jens Kreft: Es gibt neue Stimmen: Neben Antonio Calanna haben wir einen weiteren Sänger mit Erfahrung als Musicaldarsteller: Patrick Sühl war Musical Director bei „Rock of Ages“, er kann allerdings im Pumpwerk nicht dabei sein. Dafür steht mit Wolfgang „Wolli“ Sing ein neuer Gitarrist auf der Bühne anstelle von Matthew Fischer. Und wir haben neue Nachnamen für bekannte Stimmen. Unsere Backing-Vocals-Sängerinnen heißen jetzt Elena Wurth statt Elena Kippenberger – für sie ist am Freitag Liv Oppermann am Start – und Yvonne Kreft statt Yvonne Massafra.
Da ist ja einiges an Veränderungen zusammengekommen. Da könnte man glatt umgekehrt fragen: Was ist denn gleich geblieben?
Kreft: Für die Lead Vocals ist neben Antonio Calanna nach wie vor Lydia Sprengard zuständig, am Schlagzeug sitzt seit einiger Zeit Kimon Dardoufas und richtig lange gibt es schon Bernd Bundschu am Keyboard und mich am Bass.
Wie wirkt sich all das auf das Repertoire aus?
Kreft: Wir haben sehr viele neue Classic-Rock-Songs auf der Setliste. Die Auswahl ist stets auf den Stimmumfang der Vokalisten abgestimmt. Wir transponieren keine Stücke – die Songs klingen bei uns, wie sie klingen sollen – entweder, wir haben Sänger, die das so performen können, oder wir spielen die Songs nicht.
Bei der Besetzung ist die Auswahl an Titeln ja sicher groß . . .
Kreft: Stimmt, wir haben mindestens fünf Sänger auf gleichem Niveau. Ab und zu verstärken uns auch Marion Lamarché, im Rhein-Neckar-Delta bestens bekannt als Sängerin und Darstellerin, sowie Hagen Grohe aus der Pfalz. Und unsere Backing-Vocals-Sängerinnen sind auch immer für einen Überraschungstitel gut. Das ist das Besondere an Delta Rock: Wir sind die Classic-Rock-Tributeband, die über einen funktionierenden Chor verfügt.
Für welche Titel haben sich die Sänger denn für Freitag beispielsweise entschieden?
Kreft: Wir spielen unter anderem „The Show must go on“ von Queen, „Separate ways“ von Journey, „The Chain“ von Fleetwood Mac und „Jump“ von Van Halen. Außerdem bringen wir Foreigners „Juke Box Hero“, „Sweet child of mine“ von Guns N’ Roses und „Kickstart my heart“ von Mötley Crüe mit.
Gilt nach wie vor der Anspruch, dass die Auswahl so ausfällt, dass möglichst jeder die Songs sofort mitsingen kann?
Kreft: Der gilt immer noch, wobei wir nicht immer nur die A-Seiten spielen wollen, sondern ab und zu auch die B-Seiten, die man kennt, aber schon fast ein bisschen aus dem Gedächtnis verloren hat.
Das Konzert im Pumpwerk ist bereits der zweite Hockenheim-Auftritt für Delta Rock in diesem Jahr, ansonsten ist die Band nicht so oft hier zu hören, oder?
Kreft: Ich erinnere mich noch gut an den Auftritt zum 25-jährigen Bestehen des Hockenheimer Gartenschauparks 2016 in der Lamellenhalle, da haben wir ziemlich spontan was zusammengestellt und die Leute sind total ausgerastet. Danach haben wir öfter mal zum Christmas Rock im „Et cetera“ gastiert.
Wie läuft es generell für Delta Rock?
Kreft: Ich würde sagen, als Band sind wir gut gesettled und eine Nummer größer geworden. Dazu hat sicher beigetragen, dass wir als „Regenbogen 2 Band“ ausgewählt wurden. Wir haben für den Sender beim Mannheimer Stadtfest vorm Wasserturm vor bestimmt 5000 Leuten gespielt, ab und zu promotet er uns, das bringt schon die eine oder andere Anfrage. Für nächstes Jahr kommen die ersten Termine rein – wir möchten gerne expandieren, aber organisch, sodass es für alle passt.
Die Mitglieder haben noch andere musikalische Verpflichtungen?
Kreft: Wir sind großteils Berufsmusiker und haben noch andere Projekte. Gleichzeitig sind wir eine Art Familienprojekt geworden – es sind nur Leute dabei, unter denen es harmoniert und die super miteinander klar kommen.
Wie sieht das bei Ihnen persönlich aus – abgesehen von Ihrer Tätigkeit als Bassdozent bei der Musikschule Hockenheim?
Kreft: Neben Delta Rock spiele ich mit Wolfgang Sing und Kimon Dardoufas als „Tres Hombres“ ZZ-Top-Songs der 1970er, habe ein Old-School-Hip-Hop-Projekt im Stil der 1990er mit Leuten aus Mannheim und Heidelberg in der Mache. Und ab und zu wird die „Urban Dance Machine“ wieder ausgegraben.
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