Blick in die Stadt

Download-Festival: Metal-Fans erobern Hockenheim

Von 
Andreas Wühler
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Die Heidelberger Straße ist voll mit Konzertbesuchern. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Mit Stöcken „bewaffnete“ Frauen auf ihrer Walkingrunde, mit ihren Hunden gassigehende Frauchen und Herrchen und ganz normale Spaziergänger, die Kühle des Morgens nutzend – rund um die Rennstadt bot sich am Freitagvormittag noch das übliche Bild. Hätte nicht am Vorabend ein erster Soundcheck wie das Nebelhorn eines Schiffes die Stadt geweckt, kaum etwas hätte auf das am Abend bevorstehende Download-Festival hingewiesen.

Wie Dornröschen aus seinem langen Schlaf scheint die Stadt gemächlich die Lähmung der vergangenen Corona-Jahre abzustreifen, sich zu räkeln und sich in ihrer Rolle als Gastgeberin wieder ein- und wohlzufühlen.

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Download-Festival: Metallica auf dem Hockenheimring

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Im Lauf des Vormittags kommt langsam Leben in die Stadt. Im Rhythmus der ankommenden Züge spuckt der Bahnhof Heavy-Metal-Fans aus, die sich durch die Karlsruher Straße den Weg in Richtung Motodrom suchen. An ihren schwarzen Klamotten, viele mit T-Shirts früherer Metallica-Konzerte, sind sie leicht zu erkennen. Ein anderer Hinweis wären die mitgeführten alkoholischen Getränke – klar, auch Wasserflaschen sind darunter, um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, die den doch beschwerlichen Weg erleichtern.

Gute Gastgeber

In Hockenheim wird nahtlos an die Zeit vor der Pandemie angeknüpft – ach was: an die glorreichen Formel-1-Zeiten – und wie Pilze schießen längs des Fußweges Versorgungsstände aus dem Boden. Ob Vereine oder Privatpersonen, flugs werden Sonnenschirme aufgebaut, Tische und Bänke gestellt und schon kann der Verkauf von Getränken gestartet werden. Und auch die Vereinsgasstätten am Waldrand haben ihre Aufsteller gut sichtbar platziert, werben um Kundschaft. Selbst am Pumpwerk ist ein Verpflegungsstand aufgebaut – strategisch gut gelegen zwischen Parkplatz und Festivalgelände die ideale Zwischenstation.

Im Garten des Pumpwerks haben die Mitarbeiter einen Verpflegungsstand aufgebaut, der von den Festivalbesuchern auf dem Weg vom Parkplatz in Motodrom gern genutzt wird. © Wühler

Einfach hat es da die Gastronomie in der Karlsruher Straße, deren Straßencafés sich schnell füllen. Während die einen noch ein schnelles Frühstück zu sich nehmen sind die anderen schon beim kühlenden Eis oder gar dem einen oder anderen Kaltgetränk. Stärkung tut Not, denn es ist schon ein Stück Weg vom Bahnhof in Richtung Festgelände auf dem Ring.

Allerdings – wenn die Veranstalter im Vorfeld geschätzt hatten, dass rund zehn Prozent der erwarteten 70 000 Besucher mit der Bahn anreisen würden, so spricht der Blick aus dem Fenster des Redaktionsgebäudes eine andere Sprache: Es dürften wohl mehr sein. Vielleicht auch eine Reaktion auf die einerseits teueren Spritpreise, zum anderen das günstige 9-Euro-Ticket.

Und noch etwas fällt auf: Wir leben im 21. Jahrhundert. Kaum einer fragt mehr nach dem Weg, fast alle haben sich per Smartphone mit den nötigen Infos versorgt. Und die ganz Schlauen, die im Vorfeld Hockenheim akribisch unter die Lupe genommen haben, die haben sich gar die VRNNextbike-App heruntergeladen, fahren mit dem Leihrad durch die Stadt und können es bequem, beispielsweise am Pumpwerk, deponieren oder gleich für die Rückfahrt in Greifweite halten.

So sieht der Verkehr aus Richtung Reilingen kommend aus. © Dorothea Lenhardt

Reibungslose Parkplatzsuche

Auch die Parkplätze füllen sich im Lauf des Vormittags langsam, ohne dass es zu Stockungen im Anreiseverkehr kommt. Die verlängerte Reilinger Straße wird zur Einbahnstraße, Festivalbesucher aus Richtung Reilingen kommend werden direkt auf den Parkplatz zwischen Grillhütte und Pumpwerk gelenkt, Einwohner dürfen in Richtung Hockenheim passieren. Am Nordring gibt es hingegen keine Einschränkungen, Stand 13 Uhr, die Fahrzeuge suchen sich ihren Weg in Richtung Parkplatz bei der DJK, ansonsten rollt der Verkehr in beide Richtung problemlos.

Man merkt halt doch, dass es sich um ein ganztägiges Festival handelt. Die Anreise entzerrt sich vom Vormittag bis in den frühen Nachmittag – die Metallica-Fans haben es nicht eilig. Und bei vielen Fahrzeugen, die ihren Stellplatz schon erreicht haben, sieht man noch Menschen in Grüppchen stehen, sich entspannt auf den Tag einstimmen. Nein, eilig hat es hier niemand. Relaxed und guter Stimmung geht es in den Tag.

Im Bereich direkt an der DJK wie auch einige hundert Meter weiter bei der Grillhütte haben es sich zahlreiche Festivalbesucher mit ihren Wohnmobilen gemütlich gemacht. Sie können das Festival samt Metallica gemütlich genießen.

Redaktion Zuständig für die Verwaltungsgemeinschaf

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