Evangelische Kirche

Ehrenamtliche Hospizbegleiter werden in Hockenheim geehrt

Ein Ökumenischer Festgottesdienst in Hockenheim würdigt das 20-jährige ehrenamtliche Engagement der ambulanten Hospizbegleiter der Kirchlichen Sozialstation.

Von 
Maria Herlo
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Hospizhelfer entsendet: Manuela Burgmeier-Lohse (v. l.), Karin Ruinies-Hennig, Claudia Rapp, Barbara Geiss, Elisabeth König, Adelfa Masekowitz, Sabine Gaidetzka, Beate Büchel, Petra Knoth, Elke Briese, Ljiljana Cika und Marina Böhm in der evangelischen Kirche.. © Lenhardt

Hockenheim. Seit 20 Jahren sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im ambulanten Hospizdienst der Kirchlichen Sozialstation tätig. Sie arbeiten im Verborgenen, doch beim ökumenischen Festgottesdienst am Diakoniesonntag in der evangelischen Kirche wurde ihr Engagement öffentlich gemacht. Im Namen der evangelischen Kirche und der katholischen Seelsorgeeinheit begrüßten die Pfarrer Michael Dahlinger und Christian Müller die zahlreichen Gäste, die gekommen waren, den Einsatz der Ehrenamtlichen mit ihrer Anwesenheit zu würdigen.

Und das waren nicht wenige: aktuelle und auch ehemalige Begleiterinnen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchlichen Sozialstation, deren Geschäftsführer Diplomkaufmann Ulrich Beer, Pflegedienstleiter Micha Böbel, die Vorsitzende Pfarrerin i. R. Esther Kraus sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft, darunter Stadtrat Michael Sauter (FWV) und CDU-Landtagsabgeordneter Andreas Sturm (SPD) sowie weitere Menschen, die der Kirchlichen Sozialstation nahestehen und sie unterstützen. Sie alle durften einen festlichen und informativen Gottesdienst erleben. Wunderbarer Auftakt zum Gottesdienst war das gemeinsam gesungene Lied „Liebe ist nicht nur ein Wort“, das, wie auch alle weiteren Lieder und Gebete, feierlich und einfühlsam vom Organisten Samuel Cho begleitet wurde.

Jesus wies schon darauf hin: Nächstenliebe ist ein wichtiges Gebot

In ihren Ansprachen betonten die beiden Pfarrer, dass eines der wichtigsten Gebote des Christentums die Nächstenliebe sei. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“, hat Jesus gesagt und auf die Bedeutung im wahrsten Sinne des Wortes hingewiesen.

Wenn in diesem Gottesdienst die Ehrenamtlichen, denen Notleidende nicht egal sind, geehrt werden, dann wird auch der Auftrag der Diakonie, Caritas und Kirchlichen Sozialstation in den Blick genommen, wo Grundlage und Motivation ihres Handelns die christliche Nächstenliebe ist. Warum? „Es ist uns ins Stammbuch geschrieben“, so die Pfarrer – Diakonie gehörte von Anfang an zum Christentum dazu als Auftrag an alle Christinnen und Christen, so wie Jesus es in seinem Gleichnis vom barmherzigen Samariter deutlich gemacht hat. Jesus habe uns vorgelebt, was wichtig ist, die Augen geöffnet für unsere Nächsten und uns die entscheidende Frage in den Mund gelegt: „Was willst du, dass ich dir tue?“

Mit Schwerkranken und Pflegebedürftigen ins Gespräch kommen: Vale-ria Villinger und Petra Knoth geben ein Beispiel dafür. © Dorothea Lenhardt

Mit viel Kreativität und Humor führten Petra Knoth, Elke Briese, Beate Büchel, Valeria Villinger und Ljiljana Cian in einem Anspiel die Aufgaben der ambulanten Hospizbegleiter vor Augen. Im Fokus ihrer Tätigkeit stehen keine medizinischen Behandlungen – dafür sind Ärzte und Krankenschwester zuständig, wie das Anspiel eindrücklich zeigte. Hospizbegleiter sind da, um mit Schwerkranken und Pflegebedürftigen ins Gespräch zu kommen, Sorgen und Leid mit ihnen zu teilen, Trost zu spenden, für sie da zu sein, aber auch die Angehörigen zu entlasten.

Einige der Hospizbegleiterinnen sind schon seit der ersten Stunde mit dabei

Und die Leiterin des ambulanten Hospizdienstes, die examinierte Krankenschwester Britta Schäfer, fühlte Stolz für die respektvolle Arbeit der Ehrenamtlichen. Einige unter ihnen wie Helga Kurz, Renate Völker, Heidi Blaschke, Elfriede Pavosevic und Elisabeth Breunig waren von der ersten Stunde dabei. Sie wurden vor den Altar gerufen und Schäfer richtete an jede Einzelne persönliche Worte des Dankes und überreichte ihnen einen schönen Blumenstrauß.

Kurz ging sie danach auf die Geschichte des ambulanten Hospizdienstes ein. Gegründet wurde er 2002 von Martina Brixner, danach hat ihn die examinierte Altenpflegerin Beate Bikowski 16 Jahre lang geleitet, 2020 hat sie die Leitung an Britta Schäfer übergeben. In den vergangenen 20 Jahren leistete der ambulante Hospizdienst eine wertvolle Arbeit, indem er schwerkranken pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen auf Anfrage zur Seite stand, blickte Schäfer zurück.

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Ganz besonders war zu erleben, wie alle 38 Ehrenamtlichen, die zurzeit im Hospizdienst tätig sind, sich vorne im Kreis aufstellten und die beiden Pfarrer sie einzeln segneten.

Bevor im Anschluss an den Gottesdienst die Gäste bei Gebäck und einen Glas Sekt miteinander über das Gehörte ins Gespräch kamen, richtete Pfarrerin i. R. Esther Kraus herzliche und berührende Worte des Dankes an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kirchlichen Sozialstation sowie an die Ehrenamtlichen: „Ihr sollt wissen, dass wir für eure Arbeit, die oft über das übliche Maß hinaus reicht, überaus dankbar sind und sie sehr zu schätzen wissen.“

Freie Autorin

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