Landtag

Ein Besuch in Stuttgart beim Hockenheimer Abgeordneten

Der Verein Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Baden-Württemberg ist zu Besuch im Landtag beim SPD-Abgeordneten Daniel Born. Dabei lernt die Gruppe die Abläufe in der Herzkammer der Demokratie mit einer Tour kennen.

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Christian Soeder/Büro Born
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Der Verein Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold Baden-Württemberg erlebt beim Besuch im Landtag in Stuttgart bei SPD-Abgeordneten und Vizepräsident Daniel Born eine umfassende Demokratietour. © Soeder

Hockenheim/Stuttgart. Landtagsvizepräsident Daniel Born freute sich, die Landesgruppe des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold im Landtag von Baden-Württemberg begrüßen zu dürfen. Bei einer gemeinsamen Fahrt in den Landtag wollte die Gruppe die Arbeit von Daniel Born und das politische Leben in der Landeshauptstadt näher kennenlernen.

Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold als überparteiliches Bündnis

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold wurde 1924 als überparteiliches Bündnis von SPD, der liberalen Deutschen Demokratischen Partei und der katholischen Zentrumspartei als Reaktion auf die Unruhen und die politische Gewalt in der Weimarer Republik gegründet. Von den Nationalsozialisten wurde das Demokratiebündnis 1933 verboten, die Mitglieder wurden verfolgt, viele wurden inhaftiert, in Konzentrationslagern interniert und ermordet oder mussten fliehen – viele Mitglieder des Reichsbanners waren bis zuletzt im Widerstand gegen das NS-Regime.

Im Jahr 1953 wurde das Reichsbanner als „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten“ neu gegründet. Seither engagieren sich dort Menschen mit dem Ziel, die freiheitlich demokratische Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland zu bewahren und zu stärken. Ein Kernthema des Vereins ist dabei die Demokratiebildung. Ein Anliegen, mit dem die Reichsbanner-Mitglieder beim SPD-Bildungsexperten Born offene Türen einrennen.

Zum Beginn der Demokratietour wurden die Mitglieder des Reichsbanners durch Christian Soeder, Büroleiter des Landtagsabgeordneten Born und auch selbst Mitglied des Reichsbanners, begrüßt und durch das Landtagsgebäude sowie durch das benachbarte Abgeordnetenhaus geführt. Soeder stellte dabei die Kunstwerke im Landtagsgebäude vor und erläuterte, weshalb dieses nicht nur ein Haus der Abgeordneten hat, sondern warum sich die fünf Fraktionen auf insgesamt drei Gebäude verteilen.

Einblicke in die Tätigkeit vom SPD-Abgeordneten Daniel Born

Anschließend gab Born im Plenarsaal des Landtags Einblicke in seine Tätigkeit als Vizepräsident, zum Selbstverständnis des Landtags und zur Arbeit der Abgeordneten. Dabei hatten die Teilnehmenden intensiv Gelegenheit, mit dem SPD-Abgeordneten zu diskutieren.

„Um Demokratie starkzumachen und zu bewahren, müssen wir uns immer wieder erinnern an ihre Ursprünge und auch an die grausamen Rückschläge auf dem Weg ihrer Entwicklung. Das ist mir als Vizepräsident des Landtags – und damit der baden-württembergischen Herzkammer der Demokratie – aber auch als Sozialdemokrat wichtig und ein großes Anliegen“, sagte Born im Gespräch mit den Reichsbanner-Mitgliedern.

Der Austausch setzte sich danach beim gemeinsamen Mittagessen im Restaurant des Landtags fort, ehe es für die Teilnehmenden zur Besichtigung des „Hotel Silber“ ging. Das „Hotel Silber“ in Stuttgart wurde mehr als ein halbes Jahrhundert von der Polizei genutzt, während der NS-Diktatur wurde es als Zentrale der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) für Württemberg und Hohenzollern missbraucht.

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Heute befindet sich dort eine Dauerausstellung zur politischen Verfolgung durch Gestapo und Schutzstaffel (SS). Die Führung durch den Erinnerungsort sorgte für viel Gesprächsstoff bei den Teilnehmenden. Birte Könnecke, die Vorsitzende des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold Baden-Württemberg, zog beim sich anschließenden Empfang auf der Dachterrasse der SPD-Fraktion ein sehr positives Fazit von der Tour: „Danke für die tollen Eindrücke und die spannenden Gespräche, es war für uns alle ein besonderes Erlebnis!“ 

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