Zehntscheunenplatz

Ein perfekter Start für den Feierabendmarkt in Hockenheim

Neben Backfisch und Langos konnten sich die Besucher an zwölf Ständen mit Wein, Apfelsaft, Käse und mediterranen Köstlichkeiten eindecken. Der Markt soll nun regelmäßig zweimal im Monat stattfinden.

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Stefan Kern
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Premiere für den Feierabendmarkt der Stadt Hockenheim auf dem Zehntscheunenplatz: Viele Besucher sind gekommen. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. In der Welt des Tennis würde man bei diesem Aufschlag auf dem Zehntscheunenplatz von einem Ass sprechen. Zwölf Marktstände, blau-weiß-gesprenkelter Himmel und viele sehr zufrieden wirkende Besucher verschaffen der ersten Ausgabe des Feierabendmarktes das Prädikat vollauf gelungen. Und das ist vor dem Hintergrund der Wochenmarktgeschichte in Hockenheim nicht so wirklich selbstverständlich.

Zehntscheunenplatz

Premiere des Feierabendmarkts in Hockenheim

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Am Ende, so Oberbürgermeister Marcus Zeitler, sei das hier der dritte Anlauf in 20 Jahren. Doch dieses Mal, davon war der Mann an der Stadtspitze überzeugt, werde es gut gehen. Daran glaubt auch Wirtschaftsförderer Gregor Ries vom Stadtmarketing. Viel mehr könne man in Sachen Vorbereitung jedenfalls nicht machen. Jetzt liege es am Bürger, der am Ende über das Schicksal dieses Marktes entscheide wird.

Ganz wichtig war Ries, der an diesem Projekt seit Oktober 2023 dran ist, dass keine Konkurrenzsituationen geschaffen wurden. Heißt für Ries, dass das Angebot auf dem Markt nicht in Konkurrenz zu den städtischen Angeboten treten darf, und dass es auch keine Terminkollisionen mit anderen Märkten in den umliegenden Gemeinden gibt. Beides, so Ries, wurde geschafft.

Erweiterung des Angebots in Hockenheim

Die zwölf Stände seien eine echte Erweiterung des Angebotes. Neben den Snackpoint mit Backfisch- sowie Grillfischbrötchen und dem Langosch-Stand für Essen direkt auf die Hand versammelten sich hier die Weingütern Momm sowie Kühbordt und Sinn, ein Stand für mediterrane Köstlichkeiten, die Allgäuer Käsehexe, Lisa’s Biohof mit frisch gepressten Apfelsaft und selbst gemachten Bärlauchpesto, ein Wagen mit schlesischen Wurstspezialitäten, Ilonas hausgemachte Spezialitäten mit Marmeladen, Sirups und Honig, ein Gewürzparadies, Lockes Brot von Meister Hans, ein kleiner Marktstand vom Vitamingarten mit frischem Gemüse und Obst und ein kleiner Café-Wagen, der auch frisch gebackenen Waffeln im Angebot hat.

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Es waren Offerten, die sichtlich ankamen. Heide Sutter zeigte sich gegenüber dieser Zeitung schlicht begeistert. „Einfach toll, dass es das hier wieder gibt.“ Eine Einschätzung, der man immer wieder begegnete. Margot Kraus ließ keinen Zweifel daran, dass so ein Markt hier mitten in der Stadt wirklich gefehlt habe. Für Eva Thürer ist es bei Lichte betrachtet fast peinlich, dass es in einer Stadt dieser Größe seit so langer Zeit keinen Markt mehr gab. „Umso schöner, dass es jetzt wieder einen Anlauf gibt.“

Ein lang ersehntes Projekt für Hockenheim

Auch für Oberbürgermeister Zeitler ist dieser Markt „ein lang ersehntes Projekt“, das ihn seit seinem Amtsantritt 2019 begleitet. Viele Bürger hätten sich ja so ein Angebot gewünscht und die Stadt habe nun geliefert. Jetzt, so Zeitler, liege es am Bürger darüber zu entscheiden, wie das hier weitergehe. Er bringt es auf die Formel: „Geh nicht fort, kauf im Ort“. Und damit, so sagt es Jo Zeh, habe er „voll und ganz recht“. Nur wenn die Bürger dieses Angebot nutzen, sprich einkaufen, wird diesem Feierabendmarkt eine Zukunft beschert sein.

Niemand würde sich darüber mehr freuen als die regionalen Anbieter. Für Lisa Rinklef von „Lisa’s Biohof“ ist der Markt auch ein willkommener Werbeträger. Sie habe kein Geschäft in der Stadt, nur ihren kleinen Hofladen rund sieben Kilometer von Stadtzentrum entfernt. Mit dem Markt könne sie zum einen ihre Produkte näher zu ihren Kunden bringen und zum anderen Werbung für einen Besuch machen. Auch Emre Fidan, der den Vitamingarten in der Karlsruher Straße betreibt, sieht in dem Feierabendmarkt eine äußerst sinnvolle Erweiterung. Es sei wie eine weitere Bühne, wo man sich den Kunden präsentieren könne.

Härtetest bei schlechtem Wetter steht noch aus

Und die Bühne, so sagt es Ries, sei ja auch hinreichend attraktiv. Auch wenn das Wetter mal nicht so gut sei. Denn eins ist der Markt nicht, eine reine Schön-Wetter-Veranstaltung. Der Lackmustest folge dann, wenn die Wetterbedingungen nicht ganz so optimal seien. Wenn es regnet oder die Temperaturen ungemütlicher seien.

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Der Besuch des Feierabendmarktes als eine Art freiwillige Selbstverpflichtung. Dabei hat der Mann auch einen sozialen Aspekt im Kopf. Ist ein Markt für ihn doch auch stets ein Ort der Begegnung und des Austausches. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt, so ergänzt Zeitler, denn solche Orte seien immer auch Identifikationspunkte, die einen Unterschied für den Zusammenhalt einer Gemeinschaft beschreiben können. Und das sei ja gerade wichtig wie selten zuvor.

Der Feierabendmarkt findet jeden zweiten und vierten Freitag im Monat jeweils zwischen 14 und 18 Uhr statt.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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