Hockenheim. Große Baustellen in der Innenstadt haben seit Jahren Konjunktur in Hockenheim. Von der Sanierung der Oberen Hauptstraße über die Wohnbebauung der Firma Conceptaplan an der Ludwig-Grein-Straße beim Messplatz bis zum im Sommer fertigen Neubau des Altenheims St. Elisabeth sind mehrjährige Projekte zum gewohnten Phänomen geworden. Dessen Fortsetzung bis Ende 2025 scheint gewährleistet: In der Nähe des Rathauses haben die Arbeiten am Wohnprojekt „Obere Hauptstraße 15-21“ begonnen.
Dabei entsteht an der Straße ein Wohn- und Geschäftsgebäude mit 19 Wohneinheiten sowie einer Gewerbeeinheit im Erdgeschoss. Im rückwärtigen Bereich werden ein Mehrfamilienhaus mit vier Wohneinheiten sowie ein Einfamilien-Wohnhaus mit zwei Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss mit begrüntem Flachdach gebaut.
Platz für Neubebauung in Hockenheim schon lange geschaffen
Der Platz für die Neubebauung wurde bereits vor knapp fünf Jahren geschaffen. Johann Engelberth mit seiner Kelterei und Brennerei, die Fahrschule Itschner, die Keimzelle des Johanneshofs und ab 2002 auch dessen Stadtladen, „Uta’s Blumenparadies“ und das Schuhgeschäft „Stiletto“ hatten hier im Lauf der Jahrzehnte ihre Adressen.
Nun entstehen im großen Gebäude sechs Zweizimmer-, neun Dreizimmer- und vier Vierzimmerwohnungen sowie eine Gewerbeeinheit im Erdgeschoss mit rund 200 Quadratmetern. Die Wohnungen im Erdgeschoss werden barrierefrei ausgebaut, alle weiteren Wohnungen seien mit zwei Aufzügen ebenfalls barrierefrei zugänglich. Eine Tiefgarage mit Kellerräumen und Zugängen zu allen Gebäudeeinheiten soll als Mittelgarage mit einer Nutzfläche von unter 1000 Quadratmetern 32 Stellplätze bieten. Das Bebauungsplanverfahren hat das Projekt reibungslos durchlaufen, die Schaffung von Wohnraum wird vom Gemeinderat stets begrüßt.
Verbau von Hockenheimer Baugrube mit Stahlträgern gesichert
Für die Herstellung der Baugrube musste zunächst ein Verbau entlang der Straße eingebaut werden, außerdem waren spezielle Maßnahmen zur Abstützung der Nachbargebäude auf beiden Seiten an der Oberen Hauptstraße erforderlich, erläutert Architekt Jürgen Roth (Schwetzingen) auf Anfrage.
Für den Verbau entlang der Straße seien 22 Stahlträger acht Meter tief in die Erde eingebracht worden. Diese Arbeiten seien inzwischen abgeschlossen, sodass aktuell der Erdaushub und das Abfahren des Erdmaterials komplettiert werden. Außerdem müssen noch die alten Keller entlang der Oberen Hauptstraße abgebrochen und abgefahren werden.
Aufgrund der umfangreichen Vorarbeiten und der Größe des Aushubs wegen der geplanten Tiefgarage fallen große Mengen an Erdaushub und Bauschutt an. Laut Roth müssen zirka 7000 Kubikmeter an Material abgefahren werden. Das Herstellen der Baugrube dauerte daher insgesamt rund zwei Monate.
In den kommenden Wochen werde aber im hinteren Bereich bereits mit den ersten Betonarbeiten für die Kellerfundamente begonnen. Die Baustelleneinrichtung und die Lagerflächen sind auf die Fläche vor dem Grundstück begrenzt. Die öffentlichen Stellplätze fallen daher in diesem Bereich für die gesamte Dauer der Bauarbeiten weg. „Dadurch kann auf eine Sperrung der Straße verzichtet werden“, lautet die gute Nachricht Roths für den motorisierten Verkehr, der auf dieser Hauptader der Stadt in den vergangenen Jahren große Einschränkungen hatte hinnehmen müssen.
Der komplette Rohbau mit den beiden rückwärtigen Gebäuden und dem Vorderhaus entlang der Oberen Hauptstraße werde voraussichtlich im September fertig sein, blickt der Architekt voraus. Es sei geplant, die Dächer vor dem Winter 2024/25 so weit fertigzustellen, dass anschließend der Innenausbau beginnen kann. Die Gesamtfertigstellung ist für Ende 2025 geplant.
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