Hockenheim. Karaoke-Partys sind Kult: Sei es im Club „Colibri“ zu Füßen der Vergnügungsmeile „Große Freiheit“ auf der Hamburger Reeperbahn oder privat, im Wohnzimmer von Freunden. Die eigenen Lieblingssongs in Star-Manier performen zu können, ohne alle Töne treffen zu müssen, ist ein befreiendes Gefühl. Cihad Baz, der neue Leiter des Hockenheimer Pumpwerks veranstaltete deshalb zum ersten Mal die sogenannte „Kara-Hogge-Night“, einen Karaokeabend, für den kein Eintritt verlangt wurde. Die Idee zur Veranstaltung kommt von Baz persönlich, denn nach seiner Zeit als gastronomischer Leiter im Hotel am Motodrom möchte er nun auch im Pumpwerk eigene Akzente setzen. „Ich selbst liebe Karaoke. Bei einem Gespräch mit Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg kam der Gedanke, hier eine solche Veranstaltung auszutesten“, so Baz. Damit soll in Zukunft ein frischer Wind durch die Räumlichkeiten des Veranstaltungszentrums wehen, der auch junge Generationen anspricht.
„Wir wollen im Pumpwerk ein Programm etablieren, bei dem für jede Altersklasse etwas dabei ist - auch für Jugendliche. Mit dem ersten Testlauf der Kara-Hogge-Night hoffen wir, das zu schaffen“, erklärt Baz. Unklar war im Vorfeld, ob sich unter den Gästen genug Sängerinnen und Sänger finden würden. Denn die Angst, sich auf der Bühne zu blamieren, ist bei vielen groß. Baz betont aber: „Ob man nun singen kann oder nicht, ist völlig egal. Spaß ist hier das wichtigste“. Der Pumpwerk-Leiter meinte diese Worte ernst: Nach einer kurzen Begrüßungsrede sang er die erste Nummer selbst und brachte mit überraschend guter Stimme Adeles Charterfolg „Rolling in the deep“ auf die Bühne und erntete tosenden Applaus.
Repertoire von 57 000 Songs
An Stehtischen und an der Bar sammelten sich über den Abend immer mehr Besucher an, sehr zur Freude der Veranstalter. Viele erklärten sich zum Singen bereit, in einer kleinen Los-Box auf der Bühne hinterlegte man Namen, die von Baz persönlich gezogen und aufgerufen wurden. Ein Repertoire von zirka 57 000 Songs stand zur Verfügung, so kam jeder auf seine Kosten. Unter den Teilnehmern waren auch immer wieder echte Talente zu finden. Gleich die erste Sängerin des Abends Michiko Riesz überzeugte mit ihrer kräftigen Soulstimme und den Titeln „Cant help falling in love“ von Elvis Presley und „Simply the best“ von Tina Turner. Durch die „Happy Hour“ an der Bar und ein kleines Aufgebot an Snacks war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Buntes Licht und eine angenehm ausgesteuerte Soundtechnik taten ihr Übriges.
Im Zuschauerraum befanden sich auch Birgit Rechlin und Richard Damian aus dem Vorstand des Hockenheimer Marketingvereins (HMV). Sie unterstützen das Vorhaben von Cihad Baz, die „Kara-Hogge-Nigh“ bei entsprechendem Erfolg in Zukunft zu etablieren. „Wir vom HMV unterstützen die Veranstaltung. Cihad hat hier ja erst vor Kurzem angefangen und er bringt gleich neues Leben ins Programm. Zur Veranstaltung heute sind zum Beispiel Menschen gekommen, die das Pumpwerk zum ersten Mal besuchen“, meint Richard Damian. Und tatsächlich strömt eine Mischung aus Alt und Jung auf die Bühne, um Songwünsche einzureichen. Die Genres sind bunt gemischt und reichen von Avril Lavignes „Sk8ter Boy“ bis „Cordula Grün“.
Ob es die „Kara-Hogge-Night“ noch einmal geben wird, ist noch unklar. Nach dem Erfolg der Auftaktveranstaltung dürfte einer Fortsetzung jedoch nichts im Wege stehen – für Jugendliche, Altrocker und musikbegeisterte Hobbysänger wäre es ein Fest.
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