Louise-Otto-Peters-Schule

Erziehermangel in Baden-Württemberg: „Fachkräftemangel entgegenwirken“

Laut einer Prognose der Bertelsmann Stiftung werden bis 2030 bundesweit mehr als 230.000 Erzieherinnen fehlen. Der Kreis befürwortet Teilnahme an Schulversuch Sozialpädagogische Assistenz.

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PM
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Der Hockenheimer Adolf Härdle bezeichnet den „Schulversuch Sozialpädagogische Assistenz“ als „attraktive Alternative zur klassischen Erzieher-Ausbildung“. © Grüne

Hockenheim. „Laut einer Prognose der Bertelsmann Stiftung aus dem Jahr 2021 werden bundesweit für eine kindgerechte Personalausstattung bei gleichzeitigem Kita-Platzausbau bis 2030 mehr als 230 000 Erzieherinnen fehlen“, erklärt Adolf Härdle. Der Schulpolitische Sprecher der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen verweist darauf, „dass heute schon die Praxisintegrierte Ausbildung (PIA), die seit 2012 angeboten wird, mit einer verkürzten Ausbildungszeit und einem Ausbildungsgehalt eine attraktive Alternative zur klassischen Erzieher-Ausbildung darstellt“.

Diese interessante Attraktivität werde allerdings nicht ausreichen, bis 2025 in Baden-Württemberg den Bedarf von zusätzlich benötigten 40 000 Erzieherinnen zu sichern. Die aktuellen Ausbildungszahlen deckten lediglich den Ersatzbedarf, laute die Prognose des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales Baden-Württemberg. Zudem habe sich mit dem Recht auf einen Betreuungsplatz die Zahl der Kinder, die in einer Kindertagesstätte betreut werden, erhöht.

Nachfrage hat sich verschärft

Hinzu komme zudem noch der Rechtsanspruch auf einen Ganztagesplatz für Grundschulkinder, so Härdle weiter ausführend. „Die derzeitige Nachfrage nach pädagogischen Fachkräften wird sich noch weiter verschärfen“, schreibt er in einer Pressemitteilung zu diesem Thema.

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Mit dem „Direkteinstieg Kita“ ermögliche das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport zusätzlich die Möglichkeit zum „Schulversuch Sozialpädagogische Assistenz (Direkteinstieg Kita)“. Damit solle dem bereits vorhandenen Mangel an Fachkräften entgegengewirkt und der an einer Ausbildung interessierte Personenkreis deutlich erweitert werden. „Der Rhein-Neckar-Kreis als Schulträger befürwortet die Teilnahme an diesem Schulversuch“, unterstreicht Adolf Härdle hierzu. Den Mitgliedern im Schulausschuss des Rhein-Neckar-Kreises sei die zustimmende Kenntnis dazu entsprechend leichtgefallen, „wissen die Kreispolitiker doch aus ihren Erfahrungen vor Ort um die Brisanz der Situation“.

Geplant sei, nun an der Louise-Otto-Peters-Schule in Hockenheim und Wiesloch sowie zum Schuljahr 2024/2025 an der Albert-Schweitzer-Schule in Sinsheim Anträge auf Einrichtung einer Berufsfachschule für sozialpädagogische Assistenz zu stellen.

Guter Zuspruch

Bereits seit 1. Februar vergangenen Jahres nimmt die Helen-Keller-Schule in Weinheim bereits an dem Schulversuch teil. Wie der Hockenheimer Kreisrat Adolf Härdle im Gespräch mit der dortigen Schulleiterin Franziska Rüter erfuhr, finde die neue Ausbildungsform einen guten Zuspruch.

„Mit der Änderung des Kinderbetreuungsgesetzes sowie der Umsetzung des Programms zur Förderung investiver Maßnahmen in der Kindertagesbetreuung eröffnen sich für die Träger von Kindertageseinrichtungen die Möglichkeit neue Modelle zu erproben“, betont Härdle. „Damit sollen die Akteure vor Ort passende Lösungen entwickeln und auch erproben können, um den Bedürfnissen der Kinder, Eltern und des Kita-Personals gerecht zu werden.“

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