Übung

Feuerwehren aus Hockenheim und Umgebung simulieren Ernstfall am Gauß-Gymnasium

Bei einer Übung der Horan-Feuerwehren wurden Einsätze simuliert, bei denen die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Feuerwehren aus Hockenheim, Reilingen, Altlußheim und Neulußheim trainiert wurde.

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Katrin Dietrich
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Die Fahrzeuge der Feuerwehr Hockenheim fahren das Gauß-Gymnasium über den Messplatz an. © Katrin Dietrich

Hockenheim/Horan. Acht Feuerwehrfahrzeuge und rund 50 Einsatzkräfte fuhren am Mittwochabend gegen 19 Uhr in Richtung Carl-Friedrich- Gauß-Gymnasium. Vorneweg die Einsatzleitung der Freiwilligen Feuerwehr Hockenheim mit Einsatzleiter Martin Krämer. Dieser lief in der Schule direkt zur Brandmeldeanlage und erfuhr dort, dass im Chemiesaal des Gymnasiums ein Feuer ausgebrochen war und sechs Schüler und zwei Lehrer vermisst wurden. Glücklicherweise war die geschilderte Lage nicht real, sondern Teil einer Übung der Verwaltungsgemeinschaft – auch Horan-Übung (Hockenheim, Reilingen, Altlußheim und Neulußheim) genannt.

Immer wieder kommt es vor, dass die Feuerwehren Hockenheim und Reilingen oder Altlußheim und Neulußheim an Werktagen oder bei Einsätzen mit bestimmten Alarmstichworten bereits gemeinsam zum Einsatzort alarmiert beziehungsweise weitere Wehren hinzu gerufen werden. Auch wenn die Zusammenarbeit der vier Wehren immer hervorragend klappt, sollte bei dieser Übung die Gewichtung auf bestimmte Details gelegt werden.

Einsatzkräfte der Horan-Feuerwehren demonstrieren Geschick bei Menschenrettung und Brandeinsatz

„Schwerpunkt der Horan-Übung waren die Bildung von Einsatzabschnitten, die Kommunikation über Funk, die Aufstellung der Fahrzeuge und natürlich auch die Zusammenarbeit“, erklärte der stellvertretende Kommandant der Hockenheimer Wehr, Martin Krämer, der bei der Übung als Einsatzleiter fungierte.

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Wie bei einer richtigen Alarmierung im Gauß-Gymnasium machte er sich mit einem seiner Zugführer auf zur Erkundung und entdeckte Rauch im ersten Obergeschoss. Somit bekamen die Einsatzkräfte des angerückten Löschfahrzeuges den Einsatzbefehl sofort zur Menschenrettung vorzugehen. Zwei Trupps unter Atemschutz machten sich, ausgerüstet mit Schläuchen, Strahlrohren und einem Rauchvorhang, auf in den angenommenen Brandabschnitt auf. Sie setzten den Rauchvorhang, der verhindert, dass sich der Rauch weiter im Gebäude verteilt, und fanden kurz danach zwei Schüler, gemimt von der Jugendfeuerwehr. Eine Schülerin war bei Bewusstsein und konnte den Feuerwehrmännern eigenständig folgen, ein Schüler war bewusstlos und wurde ebenfalls schnell in einen rauchfreien Bereich und anschließend nach draußen gebracht.

In der Zwischenzeit waren die Feuerwehren aus Reilingen, Altlußheim und Neulußheim am Gymnasium eingetroffen und stellten ihre Fahrzeuge in der Schubertstraße auf. Die Gruppen- und Zugführer stimmten sich mit der Hockenheimer Einsatzleitung ab und begannen ebenfalls mit der Menschenrettung und der Brandbekämpfung. Da alle Trupps, die im Gebäude waren, die Einsatzleitung, die Gruppenführer und auch die Kräfte, die im Außenbereich tätig waren, ständig über Funk kommunizieren mussten, ist es wichtig Einsatzabschnitte zu bilden und Funkkanäle zu trennen, damit alle Funksprüche schnell gehört und auch beantwortet werden können.

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Die Abschnittsleiter sind jedoch mit der Einsatzleitung verbunden, damit Informationen oder Änderungen der Einsatzlage an alle sofort weitergegeben werden können. Somit erhielt Martin Krämer von den Nachbarwehren sofort die Information, dass weitere Schüler und Lehrer gefunden wurden und welche Räume des Gebäudes abgesucht wurden. Die Feuerwehr Altlußheim hatte zusätzlich ihre Drohne dabei, die Bilder der Lage aus der Vogelperspektive lieferte.

Kritische Analyse und Zukunftspläne für Gemeinschaftsübungen der Feuerwehren

Nachdem die Übung beendet war, trafen sich alle Teilnehmer in der Hockenheimer Feuerwache zu einer Nachbesprechung der Übung. „Es war eine gute und angenehme Übung und das Ziel der Übung wurde erreicht, jedoch gibt es ein klein wenig Optimierungsbedarf bei der Bildung der Abschnitte und der Funkkommunikation“, erklärte Martin Krämer.

Einsatzleiter Martin Krämer stimmt sich mit den Wehren aus den Nachbargemeinden ab. © Katrin Dietrich

Er sieht es als Ziel an, dass, auch wenn nur Kleinigkeiten zur Verbesserung auffielen, diese beim nächsten Mal optimiert werden. Im Laufe des Jahres sollen weitere Horan- Übungen in den anderen Gemeinden stattfinden. Hierbei sollen alle Wehren gewisse Objekte in den Nachbargemeinden besser kennenlernen, bei denen sie im Falle eines Brandes eventuell zur Unterstützung hinzu gerufen werden, um im Ernstfall noch schneller und besser agieren zu können.

Freie Autorin Seit 2001 fotografiere und schreibe ich regelmäßig und gerne als Freie Mitarbeiterin für die Schwetzinger Zeitung. Vor meine Linse und unter meine Feder kommen gerne die Feuerwehr, Tiere, Natur, Kinder, Kirche, Feste, Kultur, mein Heimatort Reilingen und

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