Hockenheim. Gut zwei Jahre nach seiner Zerstörung durch Brandstiftung ist der Forstpavillon im Gartenschaupark wieder aufgebaut und nutzbar. Oberbürgermeister Marcus Zeitler hat ihn am Dienstagvormittag mit Vertretern des Fördervereins Gartenschaupark, des Fachbereiches Bauen und Wohnen und des Bauhofs übergeben. Die Kosten des Wiederaufbaus bezifferte er auf gut 115.000 Euro, weit über 90 Prozent habe die Brandversicherung beigesteuert. „Ich denke, das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen“, sagte der OB zum „Prachtstück“, dessen Vorgänger seit der Landesgartenschau 1991 an gleicher Stelle gestanden hatte, bevor er Mitte Juni 2023 den Flammen zum Opfer fiel.
Der Forstpavillon ist ein beliebter Treffpunkt vieler Gruppen von Landfrauen über Lokale Agenda bis zu Kindergärten und Schulen. „Vielleicht kann auch der ein oder andere Verein Nutzen von ihm tragen“, blickte Zeitler voraus und dankte dem Bauhof, der Hochbauabteilung und dem Team des Fördervereins für die Zusammenarbeit. Sein Dank ging auch an den Gemeinderat, der die Mittel vorgeschossen habe. „Wir hoffen, dass der Pavillon nun lange hält - ohne Feuer und ohne Graffiti“, sagte der Oberbürgermeister. Das Bauwerk gehöre der Allgemeinheit, sei für die Bürger da und sollte von allen wie persönliches Eigentum behandelt werden - wie alles in der Öffentlichkeit.
Bei Wiederaufbau eng am ursprünglichen Bestand orientiert
Hochbauleiterin Katrin Pfisterer berichtete, die Verwaltung habe sich beim Wiederaufbau eng am vorhergehenden Bestand orientiert, wie das auch von der Versicherung gewünscht worden sei. Die Schalung sei modernisiert worden, die 45-Grad-Winkel hätten nicht den neuesten Standards entsprochen. Im Pavillonneubau steckten „definitiv mehr Elektroinstallationen“ als im Vorgänger, die Stadtwerke hätten einen neuen Hausanschluss gelegt, das Dach habe eine Schindeleindeckung erhalten, die Pflasterfläche sei etwas erweitert worden, da die Randsteine nicht wieder benutzbar gewesen seien. „Alles aus der Zeit vor dem Brand, das wir wiederverwenden konnten, haben wir natürlich zu erhalten versucht“, sagt Katrin Pfisterer.
Der Forstpavillon dient nicht für öffentliche Veranstaltungen und kann auch nicht für private Zwecke gemietet werden, stellt OB Marcus Zeitler klar: „Wir wollen hier keine zweite Festmeile.“ Er werde vom Förderverein Gartenschaupark vergeben, der darauf achte, dass die Nutzung nicht mit anderen Veranstaltungen kollidiert. Agendagruppen treffen sich hier für Zusammenkünfte, etwa die Gruppe Jung und Alt zum Basteln, und warten schon lange, dass sie das Bauwerk wieder nutzen können, berichtet Fördervereins-Geschäftsführer Karl Götzmann. Der Verein nutzt ihn für Lagerzwecke bei Veranstaltungen im Park, etwa in der Lamellenhalle, oder für Parkpflegeeinsätze. Für Ferienprogrammpunkte sowie Infoveranstaltungen mit den Imkern ist er ebenso beliebt.
Bauzeit mit Unterbrechungen fast ein Jahr
Der Wiederaufbau dauerte in Etappen fast ein Jahr - auch aufgrund der spät erfolgten Haushaltsfreigabe. Schon Ende 2023 sei unter Mithilfe des Bauhofs mit dem Auskoffern begonnen worden, berichtet Katrin Pfisterer, es folgten Fundamentarbeiten. Im Mai war der Wiederaufbau bis auf wenige Details abgeschlossen. Bauhofleiter Paul Stumpf erinnerte daran, dass es im Frühsommer 2023 zu mehreren Fällen von Brandstiftung gekommen sei, unter anderem beim Insektenhotel. Die neuen Informationstafeln zum Thema Umwelt- und Naturschutz werden demnächst angebracht, kündigte Karl Götzmann an.
Im Vorgriff auf die Wiederherstellung des Forstpavillons hatten mehrere Spender im Juli vergangenen Jahres neue Tisch- und Bankgruppen beim Forstpavillon im Gartenschaupark im Wert von über 6000 Euro finanziert, die zur Freude Götzmanns noch wie neu dastehen. VR-Bank Kur- und Rheinpfalz, Sparkasse Heidelberg sowie die Landfrauen steuerten je 2000 Euro für eine Kombination bei.
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