„Zu Gast bei Freunden“ – unter dieses Motto stellte die CDU Hockenheim den Besuch einer elfköpfigen CDU-Delegation aus der sächsischen Partnerstadt Hohenstein-Ernstthal. Angeführt vom Oberbürgermeister Lars Kluge und dem Fraktionssprecher Dirk Trinks weilte die Delegation ein ganzes Wochenende in Hockenheim und löste damit ihr Versprechen ein, das sie beim letzten Besuch einer Hockenheimer Delegation vor vier Jahren gegeben hatte.
Im Mittelpunkt stand vor allem das, was eine Partnerschaft ausmacht: viele persönlichen Gespräche, Verbindungen wurden geknüpft und vertieft. So traf man sich freitagabends im Hotel Motodrom zu einem gemeinsamen Abendessen, an dem eine ganze Reihe an ehemaligen CDU-Mandatsträgern teilnahm, die zum Teil bereits beim Abschluss des Partnerschaftsvertrags am 3. Oktober 1990 dabei waren, unter anderem die ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Alfred Rupp und Herbert Kühnle sowie die Altstadträte Bernhard Fuchs und Karl-Heinz Träutlein.
„Wie unendlich groß das friedliche Geschenk der Deutschen Einheit ist, das können wir anhand der traurigen Bilder aus der Ukraine nur erahnen“, sagte Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg, der die Gäste willkommen hieß. Damals seien Hunderttausende russische Soldaten in der damaligen DDR stationiert gewesen und er wolle sich nicht ausmalen, wie die Geschichte verlaufen wäre, hätten sich der damalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow und der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl nicht so gut verstanden.
Aufmerksamkeit dank „Winnetou“
Den Gruß aus der sächsischen Partnerstadt überbrachte Oberbürgermeister Lars Kluge, der sich riesig freute, viele bekannte Gesichter zu sehen, darunter eine Delegation des Freundeskreises Hohenstein-Ernstthal mit Peter Busch an der Spitze. „In den letzten Monaten konnten wir uns über eine mangelnde mediale Aufmerksamkeit nicht beklagen“, sagte Kluge schmunzelnd.
Hintergrund ist die Entscheidung eines öffentlich-rechtlichen Senders, keine „Winnetou“-Filme mehr ausstrahlen zu wollen. Autor Karl May kommt ja bekanntermaßen aus Hohenstein-Ernstthal. „Wir haben die Aufmerksamkeit genutzt, um für unser Karl-May-Museum zu werben, und Sie alle sind eingeladen, in unsere schöne Bergstadt zu kommen, um sich selbst ein Bild über den Autor zu machen“, so Kluge mit einem Augenzwinkern.
Dirk Trinks nutzte die Gelegenheit, auf die ereignisreichen 1990er Jahre zurückzublicken, als er als damaliger Bürgermeister zusammen mit Bürgermeister Gustav Schrank den Partnerschaftsvertrag besiegelte: „Zunächst unterzeichneten wir den Vertrag in Hohenstein-Ernstthal und zusammen mit dem Geschäftsführer der Hockenheim-Ring GmbH Georg Seiler ging es dann nach Hockenheim zur Unterschrift. Was heute selbstverständlich ist, war für uns alle damals vollkommenes Neuland.“
Am nächsten Tag wurden die Gäste von Oberbürgermeister Marcus Zeitler begrüßt und der CDU-Vorsitzende Patrick Stypa überreichte die Grüße des Stadtverbandes. Er dankte insbesondere Bärbel Hesping für die Organisation des Programms. Anschließend gab es einen gemeinsamen Rundgang durch die Innenstadt, vorbei am Schulzentrum mit der neu gebauten Louise-Otto-Peters- und Hartmann-Baumann-Schule, dem neuen St. Josef-Kindergarten und schließlich zum Wasserturm.
Beeindruckend war der Ausblick von der Spitze des Wasserturms auf die Gemarkung Hockenheims und die benachbarten Orte der Verwaltungsgemeinschaft sowie bis Speyer, Mannheim und Heidelberg. Der Unterschied zwischen der in der Rheinebene liegenden Rennstadt mit nahezu fließenden Übergängen in die Nachbargemeinden und der im Vorerzgebirge liegenden sächsischen Partnerstadt mit ihrer Vielzahl an historischen Jugendstilgebäuden war für alle offensichtlich. „Um euren Ratssaal und die beiden historischen Marktplätze beneide ich euch immer noch“, gab CDU-Fraktionssprecher Markus Fuchs im Gespräch mit seinem Kollegen Dirk Trinks zu.
Motorradsieg als i-Tüpfelchen
Nach dem Mittagessen im „et cetera“ ging es nach Speyer zu einer Stadtführung. Den Abschluss am Sonntag bildete ein gemeinsamer Besuch des IDM-Rennens auf dem Hockenheimring, bei dem der aus Hohenstein-Ernstthal stammenden Max Enderlein seine Meisterschaft in der 600er-IDM-Supersportklasse feierte. „Das habt ihr perfekt geplant“, scherzte ein erfreuter Lars Kluge mit seinem Kollegen Marcus Zeitler abschließend. zg/mf
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