Hockenheim. 34 Jahre Mitglied bei der Hockenheimer Carnevals-Gesellschaft (HCG), seit 27 Jahren im Senat und seit 14 Jahren dessen Präsident: Alfred Kupferschmid legte zum Ende der Fasnachtskampagne 2023/2024 sein verantwortungsvolles Amt in jüngere Hände. Seiner Gesellschaft bleibt der 80 Jahre alte Ur-Hockenheimer als Mitglied im Senat aber auch in Zukunft erhalten - als neuer Ehrensenatspräsident.
Die rot-weißen Karnevalisten der Rennstadt prägten in den vergangenen Jahrzehnten maßgeblich das (Freizeit-)Leben Alfred Kupferschmids und seiner Ehefrau Waltraud. Verwandtschaftliche Beziehungen spielten dabei eine erhebliche Rolle und kennzeichnen Marksteine im Engagement Kupferschmids für die HCG. Als Waltraud Kupferschmids Nichte Sabine Kern - heute Vorsitzende, Elferrätin und seit 15 Jahren Sitzungspräsidentin - in der Kampagne 1991/1992 die Hockenheimer Karnevalisten als Prinzessin regierte, trat das Ehepaar der HCG als Mitglieder bei.
Die Fasnacht liegt bei dem Hockenheimer in der Familie
Nur wenige Jahre später, 1997/1998, kam die Rennstadtprinzessin aus dem eigenen Haus: Tochter Bianca Butz übernahm damals das Zepter. Die Regentschaft seiner Tochter, die heute als Vorstandsmitglied und Elferrätin ein Aktivposten der HCG ist, war für den erfolgreichen Geschäftsführer in der Metallbranche ein klares Signal: Alfred Kupferschmid trat dem Senat bei, um die Gesellschaft zu unterstützen. 2010 übernahm er den Vorsitz dieses Gremiums bis zum Ende der aktuellen Kampagne.
Auch in dieser waren die Kupferschmids verwandtschaftlich sehr stark eingebunden: Enkelin Larissa Butz als Gardetänzerin und -trainerin verkörperte eine charmante, selbstbewusste und eloquente Prinzessin zum 70-jährigen Bestehen der HCG.
Der Hockenheimer Carnevals-Gesellschaft verbunden war Alfred Kupferschmid schon lange vor seiner Mitgliedschaft und den folgenden Funktionen. Ab 1959 trat er als aktives Mitglied des Fanfarenzugs der Rennstadt regelmäßig bei den Prunksitzungen der Karnevalisten auf - Er war Trommler. Diese Kontakte wurden nicht nur gepflegt, sondern auch gefestigt: Schwiegersohn Matthias Butz ist als versierter Trompeter ein wesentlicher Eckpfeiler der Hockenheimer Landsknechte. Kupferschmid zu den vielfältigen, oft auch familiären Verbindungen zwischen beiden Vereinen: „HCG und Fanfarenzug, das passt.“
Grillfest, Martinsgans, Tagesausflug: Senat der Hockenheimer Fasnachter organisiert einiges
Gepasst hat es auch im HCG-Senat. Dieser unterstützt den Verein durch Mitarbeit, Übernahme von Verantwortungsbereichen oder finanzielles Engagement. Der Senat tritt in besonderer Weise für die Pflege und Förderung des Brauchtums ein. Neben den unterschiedlichen Verpflichtungen verbringen die Mitglieder auch schöne, gemeinsame Stunden im Kreise von Freunden und der Familie. Der Senatspräsident hat die Aufgabe, die monatlichen Zusammenkünfte mit Besprechung der geplanten Vorhaben zu organisieren. Dazu kommen das jährliche Grillfest, Martinsgansessen, Besuch des Weinfestes in Duttweiler und Tagesausflug in die nähere Umgebung. „Früher ging es schon mal nach Frankreich, auch über das Wochenende“, erinnert sich Alfred Kupferschmid gerne an die gemeinsamen Unternehmungen der Senatoren.
Diese standen vor gut zwei Jahrzehnten auch ihren Mann auf der Bühne: Die „HCG Senat Singers“ bereicherten die Prunksitzungen mit ihren Auftritten. „Dafür haben wir sogar Gesangsunterricht genommen und eine eigene CD gemacht“, blickt Kupferschmid mit Freude auf die alten Zeiten zurück.
Die Einnahmen der Carnevals-Gesellschaft reichen meist nicht für die Deckung der Kosten aus. Hier kommt dem Senat eine wichtige Rolle zu. Alfred Kupferschmid: „Unsere Aufgabe ist es, dem Verein bei diesen Problemen zu helfen. Über den Verwendungszweck der Gelder entscheidet die jährlich stattfindende Senatsversammlung.“ Meist gehen die Gelder an die Garden, die große und erfolgreiche Tanzsportabteilung.
Der HCG-Senat spendet traditionell am Aschermittwoch an den Hockenheimer Hauptverein
Die Spendenübergabe des Senats an den Hauptverein erfolgt traditionell jedes Jahr am Aschermittwoch. In der aktuellen Kampagne überreichte Kupferschmid nicht nur die finanzielle Zuwendung an sich, sondern auch den Posten des Senatspräsidenten in jüngere Hände. Seine Nachfolgerin wurde mit Lena-Marie Kühnle erstmals eine Frau an der Spitze des 36-köpfigen Senats. „Lena hat sich sehr gut eingearbeitet. Sie wird den Senat mit Engagement führen und neue Ideen einbringen“, ist sich Kupferschmid als ihr Vorgänger sicher.
Seiner Nachfolgerin gab der neue Ehrensenatspräsident nicht nur die besten Wünsche mit auf den Weg, sondern auch einen Daten-Stick: „Viel Spaß damit.“ Auf diesem Speichermedium finden sich alle Unterlagen aus seiner Amtszeit: Eine Epoche, die Alfred Kupferschmid nicht missen möchte. Sie brachte neben Verantwortung und Arbeit nämlich auch viel Spaß, Freude und Geselligkeit sowie wertvolle Begegnungen, die sein Leben bereicherten.
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