Ausstattung

Hockenheimer Bauhof rüstet sich mit neuen E-Maschinen für Zukunft

Die Maschinen sind vollständig auf Elektro umgestellt, auch einige Fahrzeuge sind schon ausgetauscht: Der Hockenheimer Bauhof setzt immer mehr auf umweltschonende Arbeitsgeräte.

Von 
Markus Müller
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METADATEN aus dem DC-Upload-Tool: Bildtext: 06.09.2024, Das Bauhof-Team Hockenheim stellt sein Arsenal an E-Geräten vor, die früher alle benzinmotorbetrieben und laut waren. Bild: Lenhardt Hochgeladen von: Norbert & Dorothea Lenhardt / SZ Freie Mitarbeit (doro-lenhardt@t-online.de) Bildrechte: 1.) Ich bin berechtigt, die hochgeladenen Bilder der Mediengruppe Dr. Haas GmbH zur Verfügung zu stellen. Die Bilder dürfen in den gedruckten Ausgaben des "Mannheimer Morgen", "Südhessen Morgen", "Bergsträßer Anzeiger", "Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung" sowie "Fränkische Nachrichten" inklusive deren Internetauftritte (www.mannheimer-morgen.de, www.bergstraesser-anzeiger.de, www.schwetzinger-zeitung.de und www.fnweb.de) 2.) Es wird ein vollumfängliches einfaches Nutzungsrecht ohne zeitliche Beschränkung eingeräumt. 3.) Ich versichere, dass die abgebildeten Personen einer entsprechenden Veröffentlichung zugestimmt haben. Die Bilder dürfen bearbeitet und archiviert werden. 4.) Die Bilder dürfen in Social-Media-Kanälen wie Facebook und Instagram genutzt werden. Nutzung: Kostenpflichtig nutzbar ID im DC-Upload-Tool: 43750 © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. „Stellen Sie sich vor, sie liegen morgens noch im Bett. Dann kommt der Mitarbeiter der Stadt und beginnt um 7 Uhr, mit dem Laubbläser zu arbeiten“, eröffnet Bauhof-Leiter Paul Stumpf ein kleines, alltagsnahes Gedankenspiel. Natürlich sei der betroffene Bürger dann nicht übermäßig erfreut über den Lärmpegel vor seinem Fenster. Und dieser sei bei den Laubbläsern mit Benzinmotor beachtlich gewesen: „Die erzeugten 104 Dezibel“, sagt er. Zum Vergleich: Das ist lauter als die Musik in mancher Disco und als eine Kreissäge, entspricht ungefähr der Lautstärke eines 30 Meter entfernten Formel-1-Rennwagens.

„Die Bläser waren eigentlich auch der Auslöser für uns, den kompletten Maschinenfuhrpark im Grünbereich auf elektrische Exemplare umzustellen. Das hat uns vergangenes Jahr rund 100 000 Euro gekostet“, erklärt Stumpf. Diese Investition habe sich gelohnt, der Unterschied sei deutlich hörbar. „Die E-Laubbläser haben 30 Dezibel weniger. Das ist zwar immer noch nicht gerade leise, aber immerhin nur noch so laut wie ein haushaltsüblicher Staubsauger“, hebt er hervor.

Rasenmäher, Kettensägen, Heckenscheren: Elektro ist angesagt beim Bauhof Hockenheim

Neben den elektrisch betriebenen Laubbläsern verwenden die 46 Mitarbeiter des Hockenheimer Bauhofs inzwischen auch ausschließlich Rasenmäher, Kettensägen, Freischneider, Heckenscheren und Pflasterputzer mit dem wesentlich ohrenschonenderen E vor dem Namen. „Die alten Benzinmodelle haben wir verkauft“, berichtet Stumpf. Statt die Geräte zweimal am Tag aufzutanken wie früher, wechselten seine Leute jetzt eben acht- bis zehnmal am Tag die Akkus. „Deshalb haben alle Trupps mehrere Akkus dabei, damit sie das unterwegs schnell und einfach erledigen können.“ Passenderweise erfolge der Umbau des Bauhofs mit Photovoltaikanlagen, dazu bekomme der Betrieb einen Batteriespeicher. „Geplant ist außerdem ein intelligentes Ladesystem, an das wir nach dem Feierabend alles dranhängen, damit wir morgens mit voll aufgeladener Ausstattung loslegen können“, erklärt er.

Beim Autofuhrpark ist die Umstellung Stumpf zufolge noch nicht ganz so weit fortgeschritten. Hier seien die Anschaffungskosten logischerweise spürbar höher – auch im Vergleich zu Fahrzeugen mit herkömmlichem Benzin- oder Dieselantrieb. „Die meisten kosten rund 30 Prozent mehr“, berichtet der Bauhofleiter. Einen Ausreißer nach oben stelle eine Kehrmaschine dar. „Die kostet statt der sonst üblichen 150 000 Euro für eine normale ungefähr 400 000 Euro“, weist er auf eine finanzielle Hürde hin.

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Bereits Modellen mit E-Antrieb gewichen sind hingegen ein Megakipper, ein Straßenunterhaltungsbus, ein Pritschenwagen und der Dienstwagen des Chefs. „Anfangs war ich eher skeptisch, was die E-Autos betrifft“, gibt Stumpf zu. Doch diese Technik habe sich merklich weiterentwickelt, und die vier Wagen hätten ihn in mehrmonatigen Praxistests überzeugt. „Sie funktionieren gut, das läuft. Im Oktober erhalten wir das fünfte E-Fahrzeug“, sagt er. Insgesamt umfasse der Fuhrpark 35 Wagen, die Umstellung solle daher schrittweise erfolgen. Zumal die Hersteller mittlerweile nachgezogen und fasst alle benötigten Exemplare im Sortiment hätten. „Nur einen E-Unimog habe ich bisher noch nirgendwo gesehen“, erzählt er.

Verminderung der Lautstärke in den Naturschutzbereichen Hockenheims

Wichtig sei dem Bauhofteam nicht zuletzt gewesen, in den Naturschutzbereichen am HÖP – dem Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt am Kraichbach – möglichst leise unterwegs zu sein. Dass die E-Autos und E-Geräte mitunter nicht ganz so leistungsstark seien wie ihre Benzin-Vorgänger, falle nicht negativ ins Gewicht.

„Das kompensieren wir mit Regelmäßigkeit. Mähen wir eine Wiese zwei- statt bislang nur einmal im Jahr oder kommen alle drei statt alle fünf bis sechs Wochen an die Bäume, sind die E-Modelle sogar schon wieder effektiver. Und die Stadt sieht schöner aus“, erläutert der Chef. Genau dieses Ziel verfolge die Stadtverwaltung ja.

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