Hockenheim. Dass der Teufel im Detail steckt, dürfte auf wenige Bereiche so uneingeschränkt zutreffen wie auf den der Logos und Markenzeichen. Diese Erfahrung machte auch die Stadtverwaltung, als sie am Mittwochabend vom Gemeinderat das neue CI Design der Stadt Hockenheim beschließen lassen wollte. Trotz mehrjährigen „Reifeprozesses“ sahen sich die Mitglieder des Gremiums nicht in der Lage, den von Christoph Henninger, persönlicher Referent von Oberbürgermeister Marcus Zeitler, präsentierten Entwurf, den eine Agentur aus dem Siegerentwurf im Kreativwettbewerb 2021 entwickelt hatte, abzusegnen. Er geht erneut in die Beratung.
Dass die Wort-Bild-Marke, mit der sich die Stadt auf ihrer Internetseite, auf Briefbögen, Plakaten oder Kugelschreibern präsentiert, eine Auffrischung vertragen kann, ist unstrittig. Die Kombination aus Stadtwappen und dem Schriftzug „Große Kreisstadt Hockenheim“, Letzteres in klotzigen Großbuchstaben, ist nicht mehr geeignet, um eine zeitgemäße Markenidentität der Stadtverwaltung, ihrer Einrichtungen, Eigenbetriebe und Tochtergesellschaften auszudrücken.
Aus 25 im Kreativwettbewerb vor zwei Jahren eingereichten Vorschlägen hatte eine Jury die von Valentin Rothbauer eingereichte Kombination ausgewählt aus den Worten „Große Kreisstadt Hockenheim – hier geht’s rund“ und einem geschwungenen „S“ mit Steg, das als Kraichbachverlauf mit Brücke oder als Rennkurve mit Start-Ziel-Ampel darüber interpretiert werden kann.
Wie Christoph Henninger in der Sitzung erläuterte, soll das neue Hockenheim-Markenzeichen bei allen Auftritten funktionieren. Der dreizeilige Wortteil hätte das erschwert: „Man bekommt das nicht unter.“ Es sei auch eher ein Werbespruch. Also habe die Stadt eine Agentur mit einer Verdichtung beauftragt, um die Umsetzung zu erleichtern.
Zurück in Ausschuss verwiesen
Heraus kam eine Kombination aus dem geschwungenen „S“ und dem Wort Hockenheim, wobei der Steg in den Anfangsbuchstaben H hineinreicht. Im Dezember wurde der Entwurf einigen Ratsmitgliedern vorgestellt und diskutiert.
OB Marcus Zeitler verwies auf viele Sitzungen und Beratungen und fand den Vorschlag sehr gelungen. Das sah der Gemeinderat nicht ganz so: Einige Wünsche aus der Beratung im kleinen Kreis seien nicht umgesetzt worden. Dass der zur Abstimmung stehende Entwurf nicht im Ratsinformationssystem abgebildet war, stieß auf Kritik.
Als Frank Köcher-Hohn (FDP) vorschlug, den Steg noch deutlicher ins „H“ zu verlängern, damit nicht der Eindruck einer Römischen Zwei entstehe, schritt Zeitler ein. „Das haben wir in zwei Jahren in Sitzungen und Workshops genau so erarbeitet.“ Jochen Vetter (FWV) widersprach: Es sei nicht so vorgesehen gewesen, dass der Gemeinderat zustimme, ohne den finalen Entwurf noch einmal vorab zu sehen zu bekommen. Er monierte, dass die Schrift zu große Zwischenräume habe und nicht modern wirke.
Oliver Grein (Grüne) bestätigte: Nach dem Kreativwettbewerb „ruhte der See lange Zeit ganz still“, dann sei im Dezember ein kurzer Hinweis gekommen auf die Abgabe an die Agentur mit Änderungsvorschlägen. Aber: „Diesen Entwurf sehen wir heute zum ersten Mal.“ Der OB zog den Beschlussvorschlag zurück und kündigte weitere Beratung im Ausschuss an.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim_artikel,-hockenheim-hockenheimer-gremium-sitzt-fuer-logo-entwurf-nach-_arid,2181765.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim.html