Gemeinderat

Hockenheimer Gremium sitzt für Logo-Entwurf nach

Gemeinderat lässt Vorschlag für neues Design wegen nicht berücksichtigter Wünsche nicht durchgehen

Von 
Matthias Mühleisen
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Die Masken zeigen es: Die Sitzung der Jurymitglieder zur Auswahl des Siegerentwurfs ist schon etwas her. OB-Referent Christoph Henninger (v. l.) , OB Marcus Zeitler, Bärbel Hesping, Marina Nottbohm, Oliver Grein, Jochen Vetter und Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg im März 2021 bei der Präsentation der „Top Vier“. © Lenhardt

Hockenheim. Dass der Teufel im Detail steckt, dürfte auf wenige Bereiche so uneingeschränkt zutreffen wie auf den der Logos und Markenzeichen. Diese Erfahrung machte auch die Stadtverwaltung, als sie am Mittwochabend vom Gemeinderat das neue CI Design der Stadt Hockenheim beschließen lassen wollte. Trotz mehrjährigen „Reifeprozesses“ sahen sich die Mitglieder des Gremiums nicht in der Lage, den von Christoph Henninger, persönlicher Referent von Oberbürgermeister Marcus Zeitler, präsentierten Entwurf, den eine Agentur aus dem Siegerentwurf im Kreativwettbewerb 2021 entwickelt hatte, abzusegnen. Er geht erneut in die Beratung.

Dass die Wort-Bild-Marke, mit der sich die Stadt auf ihrer Internetseite, auf Briefbögen, Plakaten oder Kugelschreibern präsentiert, eine Auffrischung vertragen kann, ist unstrittig. Die Kombination aus Stadtwappen und dem Schriftzug „Große Kreisstadt Hockenheim“, Letzteres in klotzigen Großbuchstaben, ist nicht mehr geeignet, um eine zeitgemäße Markenidentität der Stadtverwaltung, ihrer Einrichtungen, Eigenbetriebe und Tochtergesellschaften auszudrücken.

Siegerentwurf im Kreativwettbewerb 2021: Das geschwungene „S“ mit Steg kann als Kraichbach und als Rennkurve gesehen werden: „Große Kreisstadt Hockenheim – hier geht´s rund“ von Valentin Rothbauer. Auf dieser Basis soll das neue CI entstehen. Den abgelehnten Entwurf wollte uns die Stadtverwaltung nicht schicken. © Rothbauer

Aus 25 im Kreativwettbewerb vor zwei Jahren eingereichten Vorschlägen hatte eine Jury die von Valentin Rothbauer eingereichte Kombination ausgewählt aus den Worten „Große Kreisstadt Hockenheim – hier geht’s rund“ und einem geschwungenen „S“ mit Steg, das als Kraichbachverlauf mit Brücke oder als Rennkurve mit Start-Ziel-Ampel darüber interpretiert werden kann.

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Wie Christoph Henninger in der Sitzung erläuterte, soll das neue Hockenheim-Markenzeichen bei allen Auftritten funktionieren. Der dreizeilige Wortteil hätte das erschwert: „Man bekommt das nicht unter.“ Es sei auch eher ein Werbespruch. Also habe die Stadt eine Agentur mit einer Verdichtung beauftragt, um die Umsetzung zu erleichtern.

Zurück in Ausschuss verwiesen

Heraus kam eine Kombination aus dem geschwungenen „S“ und dem Wort Hockenheim, wobei der Steg in den Anfangsbuchstaben H hineinreicht. Im Dezember wurde der Entwurf einigen Ratsmitgliedern vorgestellt und diskutiert.

OB Marcus Zeitler verwies auf viele Sitzungen und Beratungen und fand den Vorschlag sehr gelungen. Das sah der Gemeinderat nicht ganz so: Einige Wünsche aus der Beratung im kleinen Kreis seien nicht umgesetzt worden. Dass der zur Abstimmung stehende Entwurf nicht im Ratsinformationssystem abgebildet war, stieß auf Kritik.

Als Frank Köcher-Hohn (FDP) vorschlug, den Steg noch deutlicher ins „H“ zu verlängern, damit nicht der Eindruck einer Römischen Zwei entstehe, schritt Zeitler ein. „Das haben wir in zwei Jahren in Sitzungen und Workshops genau so erarbeitet.“ Jochen Vetter (FWV) widersprach: Es sei nicht so vorgesehen gewesen, dass der Gemeinderat zustimme, ohne den finalen Entwurf noch einmal vorab zu sehen zu bekommen. Er monierte, dass die Schrift zu große Zwischenräume habe und nicht modern wirke.

Oliver Grein (Grüne) bestätigte: Nach dem Kreativwettbewerb „ruhte der See lange Zeit ganz still“, dann sei im Dezember ein kurzer Hinweis gekommen auf die Abgabe an die Agentur mit Änderungsvorschlägen. Aber: „Diesen Entwurf sehen wir heute zum ersten Mal.“ Der OB zog den Beschlussvorschlag zurück und kündigte weitere Beratung im Ausschuss an.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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