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Hockenheimer Marketing-Verein streicht Französischen Markt

Der HMV sagt den Französischen Markt im September ab, nachdem die Stadt den Zuschuss gestrichen hat. Die Entscheidung des Gemeinderats sorgt für Bedauern beim HMV, der weiterhin das Stadtleben beleben möchte.

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Matthias Mühleisen
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Der Französische Markt kehrt in Hockenheim 2024 nicht zurück. © Norbert Lenhardt

Hockenheim. Kein Zuschuss – kein Käse oder Flammkuchen: Der Hockenheimer Marketing-Verein (HMV) hat aus dem Beschluss des Gemeinderats, den Französischen Markt auf dem Zehntscheunenplatz nicht mehr als Brauchtumsveranstaltung anzuerkennen und finanziell zu unterstützen, die Konsequenz gezogen und den dreitägigen Markt im Spätsommer abgesagt.

Während der Gemeinderatsdebatte im Dezember hatten mehrere Mitglieder des Gremiums davor gewarnt, dass die Ehrenamtlichen des HMV durch die Streichung des Zuschusses Wertschätzung ihres Einsatzes vermissen könnten. Trotzdem hatte die Mehrheit aus CDU, FWV und FDP beschlossen, dass der Markt nicht mehr mit 6250 Euro bezuschusst wird.

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Ohne diesen Zuschuss sei der Markt aber nicht zu stemmen, erklärte die Geschäftsführerin des HMV, Birgit Rechlin, auf Anfrage unserer Zeitung. Auf der Homepage des Vereins ist bei der Auflistung der Veranstaltungen dem Eintrag „6. bis 8. September, Französischer Markt, Zehntscheune“ das Wort „entfällt“ beigefügt.

HMV erwägt einen verkaufsoffenen Sonntag

„Wir akzeptieren natürlich den Beschluss des Gemeinderats ohne Murren, aber ein bisschen traurig sind wir schon“, sagt Rechlin. Wie alle anderen Veranstaltungen ziele der Französische Markt darauf ab, die Stadt zu beleben. Der HMV habe sich vorstellen können, zu diesem Anlass einen dritten verkaufsoffenen Sonntag zu initiieren. Auch die Einrichtung einer Boule-Bahn hätte die Attraktivität steigern können. Für den HMV stelle sich bei seinen Aktivitäten die Frage, was der Stadt und der Bevölkerung gut tut – ob Brauchtum oder neues Format.

Sponsorengelder reichen nicht für den Französischen Markt in Hockenheim

Alleine über Sponsorengelder könne der Markt nicht finanziert werden, unterstrich Rechlin. In der Gemeinderatssitzung hatten die Freien Wähler darauf hingewiesen, dass das Defizit des Markts fast doppelt so hoch sei wie die Bezuschussung durch die Stadt. Die HMV-Geschäftsführerin signalisierte, die ehrenamtlichen Helfer seien weiterhin bereit, Zeit für den Markt einzusetzen, sollte sich noch ein Sponsor finden. Wahrscheinlich sei das freilich nicht.

Anders als beim Weißen Samstag, der weiterhin von der Stadt bezuschusst wird, habe der Verein beim Französischen Markt keine Einnahmen durch Verkauf. Und das Budget wolle der HMV keinesfalls überschreiten, nachdem der Gemeinderat im Dezember 183 000 Euro zusätzliche Zuschüsse für die Jahre 2021 bis 2023 bewilligt und die Unterstützung für das laufende Jahr auf 350 000 Euro erhöht hat.

Außergewöhnlich im HMV-Kalender ist die Terminierung des Hockenheimer Mais, der (nicht zum ersten Mal) im Juni stattfindet: am 14. und 15. Grund sei der Wunsch vieler Vereine, nicht in die Pfingstferien zu gehen, und die Vergabe der Stadthalle Anfang Juni.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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