Hockenheim. Das Ziel der HSV-Radsportgruppe war in diesem Jahr der Isarradweg. Eine sportliche und niemals langweilige Tour wurde begleitet von Natur, Sehenswürdigkeiten und einer ordentlichen Portion Tradition. Das erprobte Team mit Karl Brandenburger, Peter Portune, Reinfried Kyburz, Edi Roth, Heinz Scheuermann, Robert Stadtler, Wolfgang Tiedtke, Manfred Werk und Edgar Zahn machte sich auf den Weg nach Mittenwald, an die deutsch-österreichische Grenze. Dort startete die 24. Tour mit einer Runde durch die malerische Altstadt des Geigenbau- und Luftkurortes. Die zirka 400 Kilometer lange – überwiegend flussnahe – Route führte um das Karwendelgebirge nach München und von dort zum Isarmündungsgebiet an die Donau.
Hockenheimer Radler genießen in Regensburg ein Weißwurstessen
Im Anschluss fuhr die Gruppe auf dem Donauradweg nach Regensburg. Die kulinarischen Spezialitäten Bayerns durften nicht fehlen: Ein traditionelles Weißwurstessen wurde nicht ausgelassen. Bei den Trinkgefäßen wurde aber ein markanter Unterschied zum letztjährigen Ruhrtalradweg festgestellt: bayrischer Maßkrug kontra Kölsch-Glas.
Nach der Ankunft startete eine etwas längere „Halb-Etappe“ von 50 Kilometern nach Lenggries. Bis nach Wallgau wurden die Sportler von schmucken Bauernhäusern mit Lüftlmalereien und einem schönen Alpenpanorama begleitet. Danach ging es entlang der alten Salzstraße in den sogenannten Isarwinkel. Geprägt durch den wildrauen und ursprünglichen Charakter eröffneten sich traumhafte Ausblicke auf das Karwendel- und Wettersteingebirge. Die Gruppe radelte in einer Landschaft auf etwa 800 Metern Höhe, umgeben von bis zu 1800 Metern hohen Bergen. Hinter Lenggries zeigte starkes Rauschen das Naturschauspiel der Isarstromschnellen an.
Bei Bad Tölz wurde der Rand der bayerischen Voralpen erreicht. Von hier aus führte die Strecke durch das Tölzer Land in Richtung München. Bei Wolfratshausen konnte man schon die vorbereiteten Baumstämme für die Floss-Rafting-Touren sehen. Nach der Pupplinger Au radelte das Team über die Dürnsteiner Brücke nach Schäftlarn mit seiner Benediktinerabtei. Über einen zwei Kilometer langen Anstieg wurde der Hauptort Hohenschäftlarn, also das nächste Tagesziel, erreicht.
Von Hohenschäftlarn aus führte der Weg über die stark befahrene Grünwalder Brücke. Hier nahmen die Autofahrer tatsächlich viel Rücksicht auf Radelnden. Über den Grünwalder Forst ging es weiter in die bayrische Landeshauptstadt. Am Eisbach – dem beliebten Hotspot für Surfer – vorbei, wartete der weltweit bekannte Englische Garten der bayerischen Landeshauptstadt. Die Surfer mussten natürlich bestaunt werden und ein Abstecher zum Chinesischen Turm war auch ein Muss.
Über München führte der Isarradweg am Medienstandort Unterföhring vorbei nach Garching. Hier im Biergarten „Mühlenpark“ wurde dann die Münchner Weißwürste gezuzelt. Gut gestärkt ging es weiter in die Bischofsstadt Freising, zum nächsten Tagesziel. In Landshut ragte der Kirchturm der Basilika St. Martin – der als höchster Backsteinturm der Welt gilt – in den bayerischen Himmel. Von Landshut radelte die Gruppe entlang der Isar nach Dingolfing mit der Industriegeschichte des legendären Kultflitzer „Goggomobil“.
Am Isar-Stausee hatte die Verpflegungscrew direkt neben dem Festzelt „150 Jahre Feuerwehr Niederaichbach“ den Mittagstisch aufgebaut. Die Gemeinden Mamming – ein weiterer Zielort der Route – sowie Gottfrieding bildeten das geographische Zentrum des Ferienlandes Dingolfing-Landau. Am nächsten Tag ging es über Plattling und den Donausteg nach Deggendorf. Mit einer Gesamtlänge von 456 Metern gehört der Donausteg zu den längsten Radwegbrücken Europas. Auf diesem erwartete das Radteam eine Umleitung über eine stark befahrene Bundesstraße. Nach Bogen, einer der bekanntesten Wallfahrtsorte in Bayern, erreichten die Radler Straubing.
Das endgültige Ziel der Tour ist eine Unesco-Welterbestadt
Hier wurden sie vom „Hotel Murrer“ und dem traditionellen Bürgerfest empfangen. Der Folgetag beinhaltete die letzte Etappe der Tour nach Regensburg. In den Ortschaften Bach und Demling konnten alle den Regensburger Landwein, der auch als „Baierwein“ bezeichnet wird, kosten. Wenige Kilometer vor Regensburg war in Donaustauf die berühmte Walhalla zu sehen. Über die „Steinerne Brücke“ führte der Weg zum endgültigen Ziel der Radtour, der Unesco-Welterbestadt Regensburg.
Am Abend stellte die Gruppe fest, dass noch auf keiner Tour so viele Kleidungs- oder Ausrüstungsstücke verlegt und gesucht wurden. Aber alles, bis auf eine Sonnenbrille, hat sich wieder angefunden. Ein Radler war sogar der Meinung, einen „Fisch mit der Sonnenbrille“ in der Isar gesehen zu haben. Nach dem Verladen der Räder und einem Rundgang durch Regensburg, ging es mit der Deutschen Bahn zurück nach Hockenheim.
Im Zug konnte die Gruppe resümieren, dass ihr die Erfahrungen aus den vergangenen Radtouren auch auf dem Isarradweg durchaus zugutekamen. Die Radwege waren hier gepflastert, geschottert oder enthielten Sandabschnitte, was für ein abwechslungsreiches Fahrgefühl sorgte. Die asphaltierten Wege waren in der Regel stark befahrene Bundesstraßen. Aber auch dieser Trip wurde wieder ohne große Zwischenfälle gemeistert. „Nach der Tour ist vor der Tour“ heißt nun das Motto der HSV-Radsportgruppe. Die Diskussionen über die nächstjährige Route sind bereits im Gange. mw / pp
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