Hockenheim. Der neu gegründete Verein enmoba hat erfolgreich seine erste Bürgerinformationsveranstaltung zum Thema Photovoltaik durchgeführt. Das Interesse war so groß, dass einige der über 40 Gäste nur noch einen Stehplatz hatten. Diese Beteiligung unterstreicht auch den hohen Informationsbedarf im Bereich der erneuerbaren Energien.
Der Vorsitzende Karl-Heinz Sohn, eröffnete die Veranstaltung und begrüßte die Referenten Oliver Prahl, Werner Müntener und Michael Schöllkopf, die in ihren Vorträgen verschiedene Aspekte der Photovoltaik beleuchteten. Energieberater Prahl ging auch auf die zahlreichen Ausnahmeregelungen für Altanlagen und die hohen Zuschüsse für die Sanierung von Wohngebäuden durch verschiedene Förderprogramme ein. Er betonte die Komplexität bei der Auswahl der optimalen Förderprodukte.
Photovoltaik ist auch auf Dächern mit ungünstiger Lage möglich
Der Solaranlagenbauer Müntener fügte hinzu, dass Photovoltaik auf vielen Dächern – auch in ungünstigen Lagen – möglich sei. Er betonte, dass Energieberater und Fachfirmen Hausbesitzern wertvolle Informationen und Ratschläge geben können. Michael Schöllkopf ging auf die technischen Aspekte ein und erläuterte, dass der Wirkungsgrad der Module von Photovoltaikanlagen ständig steigt. Dies führe dazu, dass zeitweise ein hoher Anteil des Energiebedarfs in privaten Haushalten und Gewerbebetrieben gedeckt werden könne. Er machte aber auch deutlich, dass eine vollständige Autarkie in der Energieversorgung derzeit noch nicht sinnvoll erreichbar ist.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die lebhafte Diskussionsrunde. Die Teilnehmer stellten Fragen zu Themen wie der Kombination von Photovoltaikanlagen mit Gründächern, Alternativen zur Wärmepumpe und der aktuellen Handwerker- und Liefersituation.
Prahl betonte, dass nicht jedes Dach für die Kombination von Photovoltaikanlagen mit Gründächern geeignet ist. Er zeigte die wirtschaftlichen Aspekte dieser Lösung auf und verwies auf die Bedeutung der Biodiversität und der Stadtkühlung durch Gründächer hin. Die Wärmepumpe sei in der relativ sonnenreichen Rheinebene eine sinnvolle Wärmequelle, insbesondere in Kombination mit einer Photovoltaikanlage. Alternativen wie ein Wärmenetz gebe es in der Rennstadt nicht.
Grüner Wasserstoff werde auf absehbare Zeit keine Anwendung in Privathaushalten finden, so Prahl. Er sei in erster Linie eine Alternative für Hochtemperaturanwendungen, Flugzeuge und Schiffe. Erst wenn nach dem Bedarf in diesen Industrien noch grüner Wasserstoff zur Verfügung stünde, mache ein Einsatz in Privathaushalten angesichts der Verluste bei der Energieumwandlung Sinn. Schließlich war die Handwerker- und Liefersituation ein weiteres wichtiges Thema. Angesichts der Tatsache, dass einige Handwerker erst wieder ab 2026 verfügbar sind, wurde empfohlen, bestehende Gasheizungen so lange laufenzulassen, bis energetische Sanierungen durchgeführt werden können, um die Vorlauftemperaturen zu reduzieren. zg
Info: Für weitere Informationen: www.enmoba.de oder #enmoba_horan.
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