Hockenheim. Die Waldwochen des Kinder- und Jugendbüros Pumpwerk erfreuen sich schon lange großer Beliebtheit und sind regelmäßig weit im Voraus ausgebucht. In den Pfingstferien wurde das beliebte Ferienprogramm erstmals gemeinsam mit der Lebenshilfe Schwetzingen als inklusive Kooperationsveranstaltung angeboten. Ziel der Zusammenarbeit war es, dass die Kinder, egal, ob mit Beeinträchtigung oder ohne, spielerisch gemeinsam Erfahrungen sammeln, lernen sich zu akzeptieren und vor allem zu respektieren.
Gelebtes Beispiel der Inklusion sowie Natur- und Erlebnispädagogik
Der Natur- und Erlebnispädagoge David Zahoor vom Kinder- und Jugendbüro hatte hierfür eigens ein spannendes und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Nach einer ersten Kennenlernrunde auf dem Pumpwerkgelände ging es für alle Teilnehmer zu einem festen Lagerplatz in den Wald, der in den kommenden Tagen als Ausgangspunkt für ausgedehnte Expeditionen dienen sollte.
Bei den Waldwochen drehte sich auch in diesem Jahr alles darum, den Wald in seinen verschiedenen Facetten zu erleben. Zunächst begaben sich die jungen Entdeckerinnen und Entdecker daher auf Spurensuche, um die Pflanzen und Bewohner des Waldes besser kennenzulernen. Auf ihrer Suche stießen die Kinder erfolgreich auf einige Waldbewohner wie beispielsweise Hirschkäfer, Eidechsen und Blindschleichen.
Beim sogenannten „Eichhörnchenspiel“ ging es darum, im Winter versteckte Nahrung zu finden. Stellvertretend für die normalerweise mit Eichhörnchen in Verbindung gebrachten Haselnüsse, verteile David Zahoor weiße Bohnen im Wald, da diese von den Kindern leichter auf dem Boden zu erkennen sind. Die Kinder lernen hierbei, dass Eichhörnchen genügend Nüsse wiederfindet müssen, um gut durch den Winter zu kommen.
Während der Freispielphase konnten die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen und in kleinen Gruppen ihre Waldtipis bauen und gestalten. Verschönert wurden die selbst gebauten Unterschlüpfe, ebenso einige Bäume, mit einer zuvor selbst hergestellten Naturfarbe.
Kinder erlenen einige Kniffe zum Überleben in der Wildnis
Neben der Erkundung des Waldes, dem Bau eines Tipis und dem der Nahrungssuche, gehört auch der Umgang mit einem Taschenmesser zu den Fähigkeiten, die die Kinder bei den Waldwochen erlernen sollten. Den Kindern wurde hier der verantwortungsbewusste und sichere Umgang mit dem Messer beigebracht und so zauberten die Waldkinder aus Rinde und Stöcken zahlreiche geschnitzte Kunstwerke.
Bei dem Ferienprogramm stand jedoch nicht nur der Wald als Lern- und Erlebnisumgebung im Vordergrund, sondern vor allem Spiel und Spaß. Die Kinder machten bei diesem Erlebnis deutlich, wie Inklusion wirklich funktioniert. Denn: Wenn Inklusion, wie bei den teilnehmenden Kindern, überhaupt kein Thema ist, dann hat sie stattgefunden.
Alle Beteiligten der Kooperationsveranstaltungen freuten sich über den Erfolg der inklusiven Veranstaltung und planen bereits weitere gemeinsame Vorhaben.
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