In ihrer Ankündigung für die Summer Night im Talhaus versprachen die Chosen Friends den Besuchern zur Stärkung die berühmten Hockenheimer Mai-Steaks. Doch es waren nicht nur die legendären Fleischstücke, die Erinnerungen an die Zeit der Rockbühne beim Straßenfest weckten, sondern auch die Band, die für beste Unterhaltung sorgte: die Zap-Gang.
Für viele Menschen in der Region sind die Chosen Friends untrennbar mit dem Straßenfest, dem Hockenheimer Mai, verbunden. Ursprünglich vor über vier Jahrzehnten als Motorrad-Club von einem Dutzend junger Menschen gegründet, die die Liebe zu schweren Maschinen verband, machten sich die Chosens, wie sie in der Rennstadt genannt werden, Anfang der 1980er Jahre einen Namen in der Region, als sie die Rockbühne beim Straßenfest etablierten. Von da an war die Ottostraße beim Hockenheimer Mai Anlaufstelle für alle Fans von rockiger Musik. Mitte der 1990er Jahre verpflichteten die Chosens dann die Zap-Gang für die Rockbühne. Mit durchschlagendem Erfolg – bis zum Ende des Straßenfest-Events in der Ottostraße 2015 blieb die Bruchsaler Formation fester Bestandteil der Rockbühne.
2019 feierten die Chosens ihr 40-jähriges Bestehen mit einer großen Party in ihrem Clubhaus im Talhaus und knüpften dabei bewusst an die Zeiten der Rockbühne an: Hauptact war die Zap-Gang. Der Abend war ein voller Erfolg und spontan reifte der Entschluss, von nun an jährliche zur Summer Night zu bitten. Dann kam Corona.
Fans drängen aufs Festgelände
Mittlerweile ist die Pandemie zurückgedrängt, darf wieder gefeiert werden und so stand der zweiten Auflage der Summer Night nichts mehr im Wege. Sehr zur Freude der feierwilligen Menschen, die in Scharen ins Talhaus pilgerten. Um 19 Uhr sollte die Feier losgehen, doch noch während die Chosens mit letzten Vorbereitungen beschäftigt waren, drängten die ersten Besucher aufs Gelände und verwandelte sich die 3. Industriestraße in einen Parkplatz für schwere Maschinen – von der legendären Harley bis hin zur Gold Wing – die die Herzen der Fans höher schlagen ließen. Auch der Fahrradabstellplatz war gut gefüllt, es sollte ja eine jener Partynächte sein, wie sie in der Ottostraße gefeiert wurden.
Da die Chosens in diesem Jahr die Verpflegungsstände und das Kassenhäuschen getrennt hatten, entzerrten sich die Schlangen und mit den routinierten Helfern am Zapfhahn oder der Grillstation wurden die Chosens auch dem großen Andrang Herr.
Als Opener war in diesem Jahr die Formation „Get Laid“ verpflichtet – ein Volltreffer, der schnell für Stimmung im voll besetzten Zelt und auf den Plätzen darum sorgte.
Die junge Band spielt einen mitreißenden Mix aus Rock, Punk und Metall, der in die Beine geht und von den Fans gefeiert wurde. Da trafen Lieder von ACDC auf Nenas „99 Luftballons“, wurde an Falco erinnert, waren Soft Sell ebenso zu hören wie die NDW-Ikone Katharina von Steinwolke. Ohne Zugaben wurde die Band nicht entlassen, die sie mit “Warriors of the World“ gerne gewährt.
Durchs Programm gezappt
Und dann sorgten Torsten Baier und Walter Batzler, die Frontmänner der Zap-Gang, für Party bis weit in die Nacht hinein. Vom ersten Song an, „Shout“ von Tears for Fears, herrschte beste Stimmung. Wie immer machte die Band ihrem Namen alle Ehre, zappte durch die Stile und Zeiten. Johnny Cash war dabei ebenso zu hören wie Queen oder Led Zeppelin. Eine perfekte Mischung, die einen ersten Höhepunkt bei „Reader Love“, von Goden Earring, vermischt mit Hey Joe von Hendrix, hatte. ACDC durfte gleichfalls nicht fehlen und so kam ein Rock-Klassiker nach dem anderen auf die Bühne, dass es eine helle Freude war.
Kurzum, es war eine glorreiche Summer Night, die nahtlos an die unvergessene Rockbühne erinnert und von der man sich noch viele Auflagen erhofft. Samt Hockenheimer Mai-Steak.
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