Hockenheim. „Sehen, Interpretieren, Bewerten“ sind gern verwendete Begriffe des Künstlers Gustav Armbrust, die auch auf seine am Samstag im Pop-up-Store eröffnete Ausstellung zutreffen. Nach Intention des Kunstschaffenden sollen Bilder und Skulpturen eine eigene Aussagekraft haben und somit für sich selbst sprechen. Daher hat Armbrust bei allen Exponaten auf einen Titel verzichtet.
Zum Interpretieren und Bewerten bieten die zahlreichen Exponate in der großzügigen Räumlichkeit in der Oberen Hauptstraße 10 reichlich Gelegenheit. Dass die Resonanz bei der Vernissage nicht ganz den Erwartungen entsprach, lag keinesfalls an der Qualität der Werkschau. Das sommerliche Wette am Samstag hat wohl viele Menschen dazu animiert, sich für einen Ausflug in die Natur zu entscheiden.
Zu den staunenden Besuchern der Eröffnungsveranstaltung zählten Oberbürgermeister Marcus Zeitler und Wirtschaftsförderer Donald Pape-Rese. „Seit einem Jahr belebt dieser Raum mit wechselnden Events die Innenstadt und die aktuelle Ausstellung schließt sich nahtlos an diese Erfolgsgeschichte an“, betonte Zeitler in einer kurzen Ansprache.
Liebespaare und Engel in Hockenheim: Ausstellung bis 28. Juni
Die Kunstliebhaber Claudia Kühn aus Schwetzingen und Richard Zwick aus Hockenheim wollten sich die Eröffnung der Verkaufsschau nicht entgehen lassen. Überzeugt vom Gesehenen erklärte Claudia Kühn auf Nachfrage, dass die Werke von Armbrust in dieser Räumlichkeit optimal zur Geltung kommen. Ähnlich äußerte sich Richard Zwick, den die Form- und Farbgebung der Exponate beeindruckte.
Die Ausstellung dauert noch bis 28. Juni und ein Besuch lohnt allemal. Farbstarke Bilder, meist gefertigt mit einer speziellen Technik, für die Armbrust seit 1990 sogar das Patent besitzt, lassen viel Raum für die eigene Fantasie. In den überwiegend abstrakten Kompositionen sind fallweise Personen angedeutet. Beispielsweise bei zwei mehrteiligen Werken mit einem Liebespaar und einem Engel, jeweils platziert vor strahlenförmig auseinander triftenden Himmelsgewölben.
Das Wechselspiel von fließenden und geometrischen Formverläufen entfaltet einen besonderen Reiz. Beim Malprozess kommen ungewöhnliche Materialien zum Einsatz. Dazu zählen Schäumungsmittel zur Betonung von Strukturen und in neueren Arbeiten Tapetenkleister zur Bewahrung der Oberflächen-Flexibilität. Man muss schon genau hinschauen, um diese Besonderheiten auf dem Trägermaterial Leinwand zu erkennen.
Noch aufwendiger sind die Skulpturen gefertigt, bei denen es sich überwiegend um erotische Frauen handelt, die aber nie anstößig wirken. Während der Kern aus Metall besteht, kommt beim Gestaltungsprozess auch Modelliergips und Unifix-Spachtelmasse zum Einsatz. Mit dem Auftragen von Goldfarben, Farben zum Erzielen von Metalleffekten und weiteren Farblackierungen schließt sich der Kreis.
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