Jetzt unbedingt dranbleiben

Matthias Mühleisen hält eine Entscheidung zum Herrenteich für überfällig

Von 
Matthias Mühleisen
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Matthias Mühleisen, Kommentarbild Bild: Baum © siehe Bildtext

Na , das wäre auf dem Höhepunkt des Landtagswahlkampfs kurios: Ausgerechnet die politische Kraft, die für die Entscheidung am 14. März am wenigsten Profit daraus ziehen würde, leitet die Lösung eines Dauerproblems der Stadt ein und ermöglicht den Verkauf des früheren Ziegeleigeländes.

Nach all der Zeit und all den zusätzlichen Beschränkungen, die die Landesbehörden einer Nutzung des mutmaßlich stark belasteten Terrains auferlegt haben, käme es einer kleinen Sensation und für Hockenheim einem Geschenk des Himmels gleich, wenn tatsächlich ein Käufer die marode Immobilie übernehmen würde.

Viel hat die Stadt in den vergangenen gut zehn Jahren nicht unternommen, um sich das Geld zurückzuholen, das sie mit dem Land in die Abfuhr der Asbest verseuchten Abfälle gesteckt hat. Dass sich die Fraktionen bislang so wenig darüber beklagt haben, ist angesichts des zur Disposition stehenden Millionenbetrags schon verwunderlich.

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Dass es die Stadtverwaltung unter Oberbürgermeister Dieter Gummer binnen eines Jahres nicht einmal geschafft hatte, dem Auftrag des Gemeinderats nachzukommen und die Ausschreibung vorzubereiten, löste vor drei Jahren nicht gerade einen Aufschrei der Empörung aus. Zumindest rügten CDU und Grüne in der März-Sitzung des Gremiums das Versäumnis.

Dass die Stadt Hockenheim keine Verantwortung für die Genehmigung und die lasche Überwachung der MVG trägt, die die Behandlung der Asbestabfälle nicht vertragsgemäß erledigte, steht außerfrage. Das gilt auch für die moralische Verpflichtung des Landes, sich hier nicht wieder genauso klammheimlich rauszumogeln wie aus der Unterstützung des Hockenheimrings. Man kann der Stadt nicht knapp zwei Millionen abnehmen mit der Aussicht, sie über den Verkauf wieder einzuspielen, und dann das Verkaufsobjekt um gut drei Viertel schmälern.

Wichtig ist jetzt aber, dass das Zuwarten nicht ewig weitergeht. Wenn der Verkauf nicht zustande kommen sollte, muss es zu einer Entscheidung kommen, ob die Zukunft Vermarktung oder Renaturierung heißen soll – gerne auch nach Runden Tischen mit dem Land. Aber dann müssen Taten in Gestalt von Anträgen oder aktiver Akquise folgen.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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