Hockenheim. Einen Sachstandsbericht zum Seniorenbüro hat der Ausschuss für Soziales, Jugend, Kultur und Sport am Donnerstagabend gehört. Der Bereich ist als Teil des Generationenbüros ein kostenloses Angebot der Stadt für die älteren Generationen und ihre Angehörigen. Ältere Zuhörer waren nicht in der Sitzung, bedauerte Oberbürgermeister Marcus Zeitler. Dafür war im Bürgersaal die Jugend gut vertreten, weil im Jahresbericht des Generationenbüros auch die anderen Bereiche vorgestellt wurden.
Kerstin Berger ist seit Juli vergangenen Jahres die Seniorenbeauftragte der Stadt. Von ihrem Büro im Pumpwerk aus koordiniert sie die Angebote für ältere Menschen. Ihr Bereich befasst sich mit seniorenrelevanten Themen wie Mobilität, Bildung, Sport und Bewegung, Gesundheitsprävention und soziale Aktivitäten. Ziel ist, die Bedürfnisse von Seniorinnen und Senioren in ihrem Lebensalltag wahrzunehmen und die vorhandenen Angebote sichtbar zu machen, um damit Möglichkeiten zu eröffnen und Kompetenzen zu stärken.
Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe und Informationserweiterung in Hockenheim
„Das Seniorenbüro unterstützt und erweitert die Möglichkeiten zur selbstbestimmten und aktiven Lebensgestaltung und fördert die gesellschaftliche Teilhabe von älteren Menschen. Dazu ist es notwendig, die bisherigen Angebote zu erfassen und ein breites Netzwerk zu weiteren Institutionen und Hilfsmöglichkeiten aufzubauen. Das Seniorenbüro übernimmt dabei die Funktion der Koordination und Informationsvermittlung“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss.
Den verschiedenen Bedürfnissen entsprechend soll die Informationsvermittlung über mehrere Medien erfolgen. Geplant sei etwa ein Onlinekalender als digitaler Veranstaltungsplan, aber auch die Neuauflage eines Flyers. Die Vorarbeiten für die schriftliche Abfrage der Angebote seien bereits durchgeführt worden. Demnächst dürften die Antworten vorliegen. Durch Kooperationen widme sich das Seniorenbüro auch eigenen Aktionen und Veranstaltungen mit verschiedenen Schwerpunktthemen.
Netzwerkaufbau und Kooperationen: Engagierte Seniorenbetreuung in Hockenheim
Kerstin Berger hat seit Beginn ihrer Tätigkeit mit verschiedenen Institutionen Kontakt aufgenommen, vor allem, um einen Überblick zu erhalten, welche Aufgaben in diesem Bereich bereits wahrgenommen werden. Sie hat sich bei Pflegestützpunkten, kirchlichen Trägern, Pflegeheimen, Sozialstationen sowie ambulanten Pflegediensten vorgestellt und war bei Lokaler Agenda, Volkshochschule, Polizei, Verkehrswacht und Kreisseniorenrat sowie privaten Initiativen. An verschiedenen Veranstaltungen hat sie persönlich teilgenommen, etwa bei Seniorennachmittagen und Seniorentreffs.
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Es ist ihr wichtig, durch persönliche Kontakte und Treffen Netzwerke für den Austausch von Informationen und die Zusammenarbeit zu entwickeln und zu stärken. So könne das Seniorenbüro bei Anfragen sachgerecht informieren und weitervermitteln, erläuterte sie dem Ausschuss. Die umfassende Pflegeberatung und bei Bedarf auch Hausbesuche übernimmt in Hockenheim allerdings der Pflegestützpunkt Rhein-Neckar. Und auch die bisherigen Aufgaben des Sozialamtes in Beratung und Entgegennahme von Anträgen blieben bestehen.
Vielseitige Angebote und Projekte für Seniorinnen und Senioren
Die Seniorenbeauftragte verwies in ihrer Präsentation auf den im November gegründeten neuen „Arbeitskreis Senioren“. Nach der konstituierenden Sitzung im Pumpwerk sind weitere Treffen geplant, auf Wunsch der Teilnehmer einmal jährlich.
Eine schöne Idee ist das „Schwätzbänkle“ als niedrigschwelliges Angebot zum Reden und Austausch von Informationen. Die Bank kommt vor die Zehntscheune. Der Bauhof liefert das Schild für die Bank und montiert es. Die Grafik ist bereits fertig. Aber nicht nur Senioren sind eingeladen, zum Austausch zu kommen. Das „Schwätzbänkle“ sei für alle da, so Berger, die auch regelmäßig vor Ort sein will. Vereine und ehrenamtliche Projekte dürften sich gerne vorstellen. So einen kommunikativen Treffpunkt gibt es auch schon in Schwetzingen und demnächst in Ketsch.
Ein großer Aufgabenbereich mit viel Recherchearbeit sei die Entwicklung von Projekten und Veranstaltungen. Die Erstellung von Netzwerkverbindungen zu weiteren Hilfsangeboten und Institutionen sowie die Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement sind weitere Aufgaben der Seniorenbeauftragten, die dem Ausschuss einige Kooperationsprojekte beschrieb.
Veranstaltungen und Weiterbildung in Hockenheim: Aktive Seniorenpolitik in Aktion
Im November gab es eine Beglaubigungssprechstunde mit der Betreuungsbehörde des Rhein-Neckar-Kreises, die nächste Sprechstunde findet am 29. Februar statt. Ein Informationsabend zum Thema Vorsorgevollmacht war am 31. Januar in der Zehntscheune gut besucht. Für dieses Jahr ist die Veranstaltung „Fit und aktiv im Alter“ in Kooperation mit der DJK Hockenheim und der AOK geplant. Der Termin ist am 13. April. Angedacht ist ein Rollator-Parcours in der Halle.
Vorher gibt es noch ein Mobilitätstraining für Senioren mit der Busschule des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar. Der theoretische Teil des Trainings findet am Dienstag, 19. März, voraussichtlich im Bürgersaal statt, die praktischen Übungen werden an einem Bus beim Rathaus durchgeführt. Das Training ist kostenlos.
Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg kommt im März oder April zu einem Vortrag. Der Ausschuss lobte unisono die Arbeit der Seniorenbeauftragten und des Teams des Generationenbüros. Die Ergebnisse seien von bemerkenswerter Qualität. Oberbürgermeister Marcus Zeitler äußerte sich sehr zufrieden: „Es war die richtige Entscheidung, diesen Weg einzuschlagen.“
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