Stadthallenrestaurant Rondeau

"Musik in the City" in Hockenheim überzeugt mit Big-Band

Die nach ihrem Gründungsjahr 2017 benannte „Bigband 17“ hatte beim zweiten Abend von "Musik in the City" Stücke aus dem Repertoire der großen Formationen im Gepäck - und begeisterte damit das Publikum.

Von 
Volker Widdrat
Lesedauer: 
Die „Bigband 17“ unter der Leitung von Professor Stephan Zimmermann begeistert bei ihrem Auftritt im Atrium des Stadthallen-restaurants „Rondeau“ mit ihrem zum lauen Abend passenden Swing. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Vom Kirchturm schlug es halb acht. Pünktlich waren im Atrium der Stadthalle die ersten Klänge zu hören. Nach dem Auftakt der „Music in the City“-Reihe mit der Hockenheimer Kultband „Hugo and Friends“ im Juni war nun swingender BigBand-Jazz dran.

Die nach ihrem Gründungsjahr 2017 benannte „Bigband 17“ hatte Musik aus dem Repertoire der großen Formationen im Gepäck. Mit dem Stück „Lullaby of the Leaves“ ging es zurück nach 1932. Der Song wurde auch in späteren Jahren unzählige Male gecovert. Gleich folgte „Swing House“, komponiert und arrangiert von Gerry Mulligan. Die „Bigband 17“ aus Mannheim setzt sich gerne mit dem Sound des US-amerikanischen Schlagzeugers Kenny Clarke und des belgischen Pianisten und Arrangeurs Francy Boland auseinander. Die Formation unter der musikalischen Leitung von Professor Stephan Zimmermann besteht überwiegend aus Profimusikern und Musiklehrern.

Notenblätter flattern in Hockenheim im Wind

Das Publikum hörte Max Strauch an der Posaune. Das Stück „Falling in love again“ ist bestens bekannt als Lied „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, das Friedrich Hollaender 1930 für den Film „Der blaue Engel“ mit Marlene Dietrich komponiert hat. Die Notenblätter kämpften mit dem Wind. Es blieb aber trocken.

Axel Heim am Piano, Johannes Schaedlich am Kontrabass, Ralf Brinkmann mit dem Altsaxofon und Saxofonistin Estelle Dupont, an diesem Abend die einzige Frau im Ensemble, bekamen viel Applaus für „Just like that“ von Peter Herbolzheimer. Die „Bigband 17“ spielt gerne die Arrangements des legendären Jazz-Posaunisten, Komponisten und Bandleaders.

Steffen Dix war mit der Trompete zu hören. Es folgte die Jazz-Komposition „I Remember Clifford“ des Tenorsaxofonisten und Arrangeurs Benny Golson. Der Song „Die kleine Stadt will schlafen geh’n“ des deutschen Komponisten Werner Bochmann führte in die Sphäre des öffentlichen-Rundfunks zurück. Die deutsche Filmposse mit Gustav Fröhlich kam 1953 in die Kinos. Hockenheim wollte aber noch nicht schlafen gehen.

Mehr zum Thema

St. Georg

Radiogottesdienst: Hockenheimer Pfarrkirche ist vorbereitet

Veröffentlicht
Von
Markus Müller
Mehr erfahren
Reiterverein

Reitturnier in Reilingen: Kutschen rollen wieder am Sandweg

Veröffentlicht
Von
Pressemitteilung
Mehr erfahren
Talhausstraße

Alt, analog und viel Arbeit: Hockenheim will neue Ampeln

Veröffentlicht
Von
Markus Müller
Mehr erfahren

Uli Schünemann stellte dem Publikum mit Igor Rudytskyy an der Trompete einen weiteren Bandkollegen vor. Das Stück „Spain“ von Chick Corea leitete am Vorabend des Viertelfinalspiels der Fußball-EM zwischen Spanien und Deutschland zur Pause über. Die Musikfans durften sich mit Getränken und Essen versorgen. Das Team des Restaurants „Rondeau“ verwöhnte bereits ab 17 Uhr mit kulinarischen Leckerbissen und kühlen Sommerdrinks. Kulturplaner Cihad Baz war zufrieden mit der Resonanz, auch wenn das Wetter nicht so perfekt mitgespielt habe.

„Girl Talk“ von Komponist Neal Hefti leitete das zweite Set ein. Das Posaunenintro von Jürgen Ohrner bekam viel Beifall, ebenso wie die Kollegen Benedict Krauß und Heinrich Völlmer, beide Posaune, sowie Trompeter Matthias Lange. Der Song „Sweet and Lovely“ von Gus Arnheim (1931), damals Bandleader eines beliebten Tanzorchesters, wurde über die Jahre oft interpretiert.

Das Publikum geht beim Auftritt der „Bigband 17“ begeistert mit, hat sichtlich seinen Spaß an der Reihe „Musik in the City“, die im August fortgesetzt wird. © Dorothea Lenhardt

Die „Bigband 17“ rückte die Arrangements von Bill Holman in den Mittelpunkt. Der legendäre US-amerikanische Jazzmusiker ist unlängst im Alter von 96 Jahren in Los Angeles gestorben. Der Musicalsong „Speak Low“ von Kurt Weill war zu hören. Das Publikum lauschte aufmerksam dem Stück „Bemsha Swing“, eine Gemeinschaftskomposition von Thelonious Monk und Denzil Best von 1952, sowie dem Song „You go to my head“, komponiert von J. Fred Coots im Jahr 1936.

Beste Stimmung vor der Hockenheimer Halle

Mit „Mood Indigo“ von Duke Ellington ging es dem Schluss zu, bevor noch der bereits 1918 uraufgeführte Song „After you’ve gone“ kam. Mit „My heart belongs to Daddy“ schwappte die Live-Performance im klassischen Big-Band-Sound noch einmal so richtig über. Die Hommage an das mitreißende Repertoire der Big Bands von Kenny Clarke, Francy Boland, Bill Holman und anderen endete mit der umjubelten Zugabe. Die „Bigband 17“ verabschiedete sich aus Hockenheim mit „Pacific Rainbow“ von Peter Herbolzheimer.

Die „Music in the City“-Reihe wird am Donnerstag, 1. August, fortgesetzt. Ab 19.30 Uhr gastiert die „Frank Family“ mit Coversongs und eigenen Liedern vor der Stadthalle.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

Copyright © 2025 Hockenheimer Tageszeitung

VG WORT Zählmarke