St. Georg

Radiogottesdienst: Hockenheimer Pfarrkirche ist vorbereitet

Die katholische Kirche Hockenheim wurde ausgewählt, einen der Radiogottesdienste des Südwestrundfunks auszurichten. Pfarrer Christian Müller berichtet nun von den Vorbereitungen.

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Markus Müller
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Aus der katholischen Pfarrkirche St. Georg wird der Gottesdienst am Sonntag vom Deutschlandfunk übertragen. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. „Parken verboten“ heißt es auf einem Teil des Parkplatzes an der katholischen Pfarrkirche St. Georg in Hockenheim. Denn der ist für den Übertragungswagen des Deutschlandfunks vorgesehen, der den Gottesdienst am Sonntag, 7. Juli, von 10.05 bis 11 Uhr bundesweit ausstrahlen wird. „Da der Deutschlandfunk nicht sicher war, ob sein großer Ü-Wagen in den Hof passt, haben wir das so gelöst“, erklärt Pfarrer Christian Müller.

Doch wie kommt seine Pfarrgemeinde zu dieser nichtalltäglichen Ehre? „Ich wurde angefragt“, antwortet er. Die Anfrage sei über Pastoralreferent Dominik Frey gekommen, den Hörfunkbeauftragten der Diözese Freiburg beim Südwestrundfunk (SWR). Der Sender übertrage öfter mal Gottesdienste und bereite einige dieser Sendungen für den Deutschlandfunk auf.

Deutschlandfunk kümmert sich um die Technik für Radiogottesdienst in Hockenheim

„Die sind immer auf der Suche nach geeigneten Personen und Gemeinden“, sagt Müller. Vielleicht sei ein Aspekt für St. Georg gewesen, dass er schon ein bisschen Erfahrung in Sachen Radio mitbringe. „Ich spreche manchmal beim Privatfunk Impulse ein, das sind einminütige Beiträge zum Nachdenken“, erläutert er. Mit der nötigen Technik habe seine Gemeinde nichts zu tun, darum kümmere sich der Deutschlandfunk. Der reise am Samstagnachmittag an, organisiere einen Starkstromanschluss und verkabele die gesamte Kirche. „Sie installieren auch zusätzliche Mikrofone, die neben den vorhandenen mitlaufen“, verrät Pfarrer Müller.

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Dass beim Gottesdienst die bestmögliche Akustik im Kirchengebäude herrscht, stellten ebenfalls die Tontechniker des Senders sicher. „Diese Herausforderung werden sie sicher meistern, zumal sie schon in vielen Kirchen unterwegs waren“, ist er überzeugt. Ob alles läuft wie gewünscht, wird beim Vorabendgottesdienst am Samstag überprüft, der als Probelauf dient.

„Da wird zum Beispiel geschaut, ob wir im Zeitrahmen liegen und wo eventuell nachjustiert werden muss.“ Anschließend gebe es eine Nachbesprechung, um die letzten Einzelheiten zu klären. Unmittelbar nach dem Gottesdienst am Sonntag baue der Deutschlandfunk sein komplettes Equipment wieder ab.

Der Hockenheimer Pfarrer hat seine Predigt für den Radiogottesdienst schon verfasst

All dem blickt Müller inzwischen entspannt entgegen. Seine Hausaufgaben hat er schon lange erledigt: die Predigt verfassen, die musikalischen Beiträge planen und so weiter. Die Radioleute hätten nichts dem Zufall überlassen und darauf bestanden, dass bereits viele Wochen vor der Übertragung alles steht. „Damals hatte ich großen Druck und Stress, als ich das auf die Sekunde durchgetaktete Drehbuch schreiben musste“, berichtet er. „Jetzt steht vom Gebet bis zur Predigt jedes Wort fest.“

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Organist Gerhard Müller probe schon seit Wochen und habe große Freude daran. Auch der Madrigalchor aus Hockenheim, der den Gottesdienst musikalisch gestalte, probe bereits fleißig unter der Woche. „Die evangelischen Kollegen können leider nicht mitwirken, da sie am Wochenende die Konfirmation haben“, ergänzt der Pfarrer.

Angenehmer als Fernsehgottesdienst: Hockenheimer Pfarrer freut sich auf die Übertragung

Probt er seine Predigt schon täglich, lernt er sie vielleicht auswendig? „Auf keinen Fall. Das soll ja natürlich klingen“, stellt er klar. Nervös sei er auch nicht. Die Radioübertragung sei zwar etwas besonderes, aber der Gottesdienst davon abgesehen ein ganz normaler. „Ich sehe auch keine Kameras um mich herumfahren, in die ich abwechselnd schauen muss wie bei einem Fernsehgottesdienst. Alles, was ich sehe, ist ein zusätzliches Mikrofon“, sagt er.

Gespannt ist der Pfarrer, ob an diesem Sonntag mehr Besucher in die Kirche kommen als sonst. Die Versuchung, sich das Ganze nur im Radio anzuhören, könnte groß sein. Er habe seinen „Schäfchen“ aber schon gesagt, „dass ich mich über eine große Gemeinde in der Kirche freuen würde“.

Zumal sich St. Georg vor durchschnittlich 400 000 Zuhörern bei solchen Übertragungen des Deutschlandfunks angemessen präsentieren sollte.

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