Hockenheim. Nun müssten die Kunden abstimmen. Nicht mit den Füßen, sondern mit dem Einkaufswagen, betont Oberbürgermeister Marcus Zeitler bei der Eröffnung des Serpa-Marktes in der Stadtmitte, mit der eine seit Jahren schwärende Wunde geschlossen wird.
Seit der letzte Discounter den Lebensmittelmarkt in der Hirschstraße, mitten im Zentrum der Großen Kreisstadt verlassen hatte, waren insbesondere ältere Menschen und Personen ohne Pkw, sprich alle, die auf eine fußläufige Versorgung angewiesen sind, im versorgungstechnischen Abseits gestanden. Diese Lücke ist nun mehr als nur geschlossen, der Serpa-Markt bringt nicht nur ein riesiges Sortiment, an die 6000 Artikel, in die Innenstadt, sondern auch Frischeabteilungen – ob Gemüse, Fleisch oder Backwaren, alles ist in dem gut sortierten Markt erhältlich.
Für die Familie Cifci, die mit ihrem prosperierenden Handelsunternehmen ihren Sitz in Bruchsal hat, ist es bereits der 14. Mark, den sie eröffnet. Dementsprechend groß ist die Erfahrung, die das Unternehmen mit nach Hockenheim bringt. Und nicht nur dass, auch Personal, beispielsweise Metzger, die an der Fleischtheke täglich frische Ware verkaufen. Nach und nach, stellt Serpa-Geschäftsführer Ali Cifci im Gespräch mit Zeitler fest, soll vor Ort neues Personal eingestellt werden und auch Ausbildungsplätze werden angeboten.
Memet Cifci, der Geschäftsführer Deutschland, freut sich angesichts der neuen Filiale besonders über die Herzlichkeit, mit der der Markt begrüßt wurde. Als sich über unsere Zeitung und die sozialen Medien die Kunde verbreitete, dass der Lebensmittelmarkt im Herzen der Stadt einen neuen Betreiber hat, sei ihm von allen Seiten ein positives Feedback entgegengekommen. „Alle freuen sich über den neuen Laden“, fasst Cifci seine Eindrücke zusammen und hofft nun, wie Zeitler, auf einen großen Zuspruch.
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Wobei Zeitler seine Aussage präzisiert: „Mit einem Stück Butter ist es nicht getan, der Einkaufswagen muss voll werden.“ Mit anderen Worten – den Markt nicht nur dann aufsuchen, wenn etwas vergessen wurde, sondern ihn für den Wocheneinkauf in den Alltag integrieren. Denn, räumt der Oberbürgermeister im Gespräch ein, vor über drei Jahrzehnten sei einer der Kardinalfehler hierzulande begangenen worden – die Supermärkte auf der grünen Wiese. In der Folge seien die Innenstädte verödet und müssten nun große Anstrengungen unternommen werden, das Ruder herumzureißen.
Serpa-Markt in Hockenheim: Zeit und Geld investiert
Weshalb Zeitler selbst, zusammen mit Alex Türmer, dem Eigentümer der Immobilie, seit vier Jahren auf der Suche nach einem neuen Betreiber für den Lebensmittelmarkt war. Es sei ein harter Kampf gewesen, der sich gelohnt habe, stellte Zeitler fest und dankte Türmer für die gute Zusammenarbeit. Und der Familie Cifci für das Schließen der Lücke im Herzen der Stadt. Deren Engagement, so der Oberbürgermeister, werde hoffentlich von den Hockenheimern angenommen.
Serpa-Markt in Hockenheim: Frischetheken als i-Tüpfelchen
Der Markt hat es sicherlich verdient, er wurde von Grund auf neu gestaltet, lediglich der Boden blieb erhalten, ansonsten strahlt der Raum im für Serpa-Märkte typischen Holz- und Marmorlook. Rund 500 000 Euro hat das Unternehmen in den Markt investiert und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Frisches Gemüse, Backwaren und Fleisch aus eigener Verarbeitung dazu Brot, Brötchen und Süßes ziehen den Kunden in die Tiefen des Marktes, wo den Kunden eine Fülle an Lebensmitteln erwartet. Produkte aus ganz Europa, dazu Artikel aus der Edeka-Eigenmarke „Gut und Günstig“ sowie Lebensmittel von der Eigenmarke Cifci lassen kaum einen Wunsch offen. Die Eigenmarke kommt mit einem großen Sortiment einher, von eingelegtem Gemüse über Hülsenfrüchte, Linsen und Bohnen bis hin zum fruchtigen Brotaufstrich.
Drogerie- und Reinigungsartikel, Gegenstände des täglichen Lebens wie Gläser oder Tassen und Kühlregale an den Wänden, bestückt mit Wurst und Käse, sowie Tiefkühlkost erwarten den Kunden und verdrängen schnell jeden Gedanken an den Wocheneinkauf auf der grünen Wiese. Ganz im Sinne der Rathausspitze, für die Zeitler in dem Einkaufsmarkt einen riesigen Schritt hin zu einer wieder attraktiven, lebendigen Innenstadt sieht.
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