Die Bundespolitik ist ein Ozean, dessen Wellen die Jollen der kommunalen Parteien mitunter durch heftigen Seegang treiben. Die Grünen hat sie vor fünf Jahren nach oben gespült an die Seite der Freien Wähler als mit zweitstärkste Fraktion, diesmal liegen die beiden weit auseinander.
Die FWV, der konzeptbedingt Bundestrends weder großen Nutzen noch Schaden bringen können, kommt auf nahezu doppelt so viele Prozent wie die Grünen. Deren Hockenheimer Vertreter geraten deutlich mehr in den Abwärtsstrudel der Ampel als SPD und FDP, während die Unabhängigkeit der Freiwähler von großen Parteien offenbar allgemein gut ankommt, mehr Vertrauen genießt. Womöglich auch ihre Bereitschaft zu zuweilen unbequemen Entscheidungen.
Nun haben bei Kommunalwahlen Programme bekanntlich nur einen begrenzten Einfluss, spielen Persönlichkeiten auf den Listen eine wichtigere Rolle. Interessant ist, dass so viele junge Kandidaten nach vorn gewählt wurden, während die Stimmenzahlen von erfahrenen Kommunalpolitikern zurückgingen. Die offene, konstruktive Atmosphäre im Hockenheimer Gemeinderat dürfte jedenfalls für die kommenden fünf Jahren gesichert sein.
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