Katholische Kirche

Notsanierung wegen Wasserschäden in St. Georg Hockenheim

Dachdecker reparieren derzeit undichte Stellen im Dach, doch die große Außensanierung folgt wohl erst im Frühsommer 2026 mit Kosten von 5 bis 6 Millionen Euro.

Von 
Matthias Mühleisen
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Durch die eingedrungene Feuchtigkeit weisen Balken des Dachstuhls teilweise Fäulnisschäden auf, die größer als erwartet sind. © Erzbeschöfliches Bauamt

Hockenheim. Die Baugerüste, die seit einiger Zeit an der katholischen Kirche St. Georg aufgestellt sind, könnten zu falschen Schlüssen über den Beginn der umfassenden Außensanierungsarbeiten am Bauwerk führen. Wie Pfarrer Christian Müller mitteilt, handelt es sich um eine Notmaßnahme, um größeren Schaden zu verhindern. „An verschiedenen Stellen, insbesondere im linken Seitenschiff, kam es zum Eindringen von Wasser“, berichtet der Pfarrer. Mit dem Beginn der umfassenden Sanierung rechnet Müller nicht vorm Frühsommer 2026 und damit ein Jahr später als im November vergangenen Jahres angedacht.

Das liegt nicht an praktischen Hindernissen, sondern am hohen Koordinationsaufwand. Wie Pfarrer Müller erläutert, gibt es für den Erhalt des Gebäudes verschiedene Zuständigkeiten. Für einen Teil der Kirche sei die Stiftung Pfälzer Kirchenschaffnei zuständig. Müller: „Es braucht hier gute Abstimmungen. Bestands- und Schadenserfassung, Genehmigungsverfahren innerkirchlich und auch mit Stiftungen und Denkmalamt nehmen sehr viel Zeit in Anspruch.“ Zumindest über die Kosten gibt es aber inzwischen konkretere Vorstellungen: „Insgesamt werden 5 bis 6 Millionen Euro investiert werden müssen“, teilt der Leiter der Seelsorgeeinheit Hockenheim mit, die im kommenden Jahr in der neuen Großpfarrgemeinde aufgehen wird.

Schlecht reparierte Übergänge und falsch befestigte Schindeln

Dass St. Georg eine vorgezogene Notmaßnahme braucht, liegt laut Müller zum Teil an schlecht reparierten Übergangsstellen, an nicht korrekt befestigten Schieferschindeln und dadurch entstandenen Undichtigkeiten. „Durch die Feuchtigkeit wurden bereits Balken des Dachstuhls in Mitleidenschaft gezogen“, teilt der Pfarrer mit. Einiges davon habe schon ersetzt werden müssen, da es weggefault war. Die Schäden hätten sich als größer erwiesen als zunächst erwartet.

Das aktuell an der katholischen Kirche St. Georg aufgebaute Gerüst wird nach Abschluss der Notsanierung zur Dachabdichtung wieder entfernt. © Christian Müller

Das Gerüst, das zurzeit im Hof an der Kirche aufgebaut ist, diene alleine dem Dachdecker für die Ausführung der Notmaßnahmen. Es werde wieder abgebaut. Auch für diese Arbeiten seien Genehmigungen und Freigaben unterschiedlicher Stellen, zum Beispiel des Denkmalamtes, erforderlich gewesen.

Im Inneren der Kirche müsse die Pfarrgemeinde mithilfe eines Restaurators dafür sorgen, dass die feucht gewordenen Deckenbemalungen nicht größeren Schaden nehmen. Erst 2022 waren sie aufgearbeitet worden, nachdem die mit großem Aufwand erfolgte Konservierung und Restaurierung von 2006 bis 2011 in ihren Ergebnissen gefährdet worden war.

Beim Dach sei erfreulich, dass der verwendete Schiefer von guter Qualität ist und ein großer Teil des Materials wiederverwendet werden kann, allerdings auch ergänzt werden muss. Die Außensanierung, bei der die gesamte Kirche und der Turm eingerüstet werden müssen, werde sich um die Erhaltung und Sanierung der Natursteine und des Außenputzes kümmern. Auch die Fenster müssen restauriert werden.

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„Deshalb gehen wir davon aus, dass uns das Thema noch in den nächsten zwei Jahren beschäftigen wird“, blickt Pfarrer Christian Müller voraus. Vorm nächsten Frühsommer rechnet er nicht mit dem Beginn der praktischen Arbeiten.

Speyerer Orgelbauer Scherpf macht Elektrik des Instruments sicher

An Planung und Abstimmung arbeite derzeit das Erzbischöfliche Bauamt in Heidelberg. Das Sachverständigengutachten habe die Firma Michael Dursy erstellt. Erst nach Abschluss der Arbeiten an der Kirche selbst können die Außenanlage, also der Hof und die Umgebung der Kirche, in Angriff nehmen. Die Treppenanlage vor der Kirche gehört ebenfalls zum Sanierungsvolumen. Sie wurde deshalb bereits beim Hockenheimer Mai in diesem Jahr nicht mehr als Konzertbühne benutzt.

Unabhängig davon hat Orgelbauer Scherpf aus Speyer die Elektrik der Orgel erneuert. Die Stromversorgung und die Drähte waren nicht mehr auf dem aktuellen Sicherheitsstand.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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