Hockenheim. Winterzeit ist Theaterzeit – egal ob in Mannheim, Speyer oder Heidelberg, aber auch in Hockenheim und näherer Umgebung häufen sich aktuell die Veranstaltungshinweise für Veranstaltungen mit Blick auf das nahende Fest und auch für Kinder ist regelmäßig etwas dabei. So gastierte in der vergangenen Woche das Augsburger Puppentheater Romano Maatz erstmals im Pumpwerk und zog mit dem Stück „Morgen, Findus, wird’s was geben“ Groß und Klein in seinen Bann.
Der Weihnachts-Wunschzettel von Kater Findus verschwindet auf mysteriöse Weise
Der sprechende Kater Findus wünscht sich nichts sehnlicher zu Weihnachten als auch einmal vom Weihnachtsmann besucht zu werden und so befragt er seinen Freund Petterson, wie das gelingen könnte. Der berichtet aus seiner eigenen Kindheit, in der er einen Wunschzettel schrieb und in einer Schneehöhle versteckte. War die eingestürzt und der Brief verschwunden, hieß das, der Weihnachtsmann hatte ihn geholt.
Findus Freude darüber als das auch bei ihm geschehen ist, ist riesig und er will seine Freude mit den Hühnern teilen. Huhn Paula ist gerade mit der Suche nach „lecker, lecker Würmchen“ schwer beschäftigt und zunächst ganz bestürzt über Findus’ Botschaft, musste die doch heißen, dass Diebe auf dem Hof gewesen waren. Gemeinsam mit dem Nachbarn Gustavson belächelt sie schließlich den gestreiften Kater für seinen Glauben an den Weihnachtsmann, sodass der in seiner Entrüstung zu Petterson läuft, um ihm davon zu berichten.
Der jedoch wird selbst immer nervöser, da er nicht weiß, wie er Findus Wunsch erfüllen soll. Nachbar Gustavson bringt ihn zwar auf die Idee, eine sich bewegende Attrappe zu bauen, doch der Plan scheitert kläglich. Als Petterson Findus am Weihnachtstag gerade beibringen will, dass es tatsächlich keinen Weihnachtsmann gibt, klopft es an der Tür und genau der steht davor. Die Freude ist riesig und Findus sich sicher, dass schönste Weihnachtsfest aller Zeiten zu feiern.
In ihrer Darstellung trafen Njala und Romano Maatz die aus der Feder von Sven Nordqvist stammenden Kinderbuchfiguren zielsicher: Die kindlich, naive Art des Katers kam dabei ebenso gut zum Vorschein wie das gutmütige, ruhige Wesen des alten Petterson.
Dank witziger Elemente wie dem frechen Wurm Willi, der Freude daran hatte, Huhn Paula zu ärgern, oder Findus freche Begrüßung des „alten Suppenhuhns“ Paula, dialogischen Momenten mit den Kindern und Mitmachelementen wie „La Le Lu“-Gesang für Huhn Paula und einem Weihnachtslied für den Weihnachtsmann, zog das Stück die Anwesenden bis zum Ende in seinen Bann. Die waren so zahlreich erschienen, dass Barhocker und weitere Stühle herhalten mussten, um für alle Platz zu schaffen – die Plakatwerbung im Vorfeld war damit im wahrsten Sinne des Wortes ein „voller Erfolg“.
Während Romano und Njala Maatz den größeren Teil ihrer Veranstaltungen im eigenen Zelt bestreiten, haben sie ihr Material aktuell in Wiesloch untergestellt und nutzen die Wintermonate für eine Hallentournee, sodass es „Morgen, Findus, wird’s was geben“ bis Weihnachten noch so einige Male zu sehen geben wird. Das Leben im Schaustellerwohnwagen kennen die 26-Jährige und der 29-Jährige dabei beide von klein auf, wenn auch mit unterschiedlichen familiären Hintergründen.
Denn während Njala Maatz schon als Kind gerne Aufgaben im elterlichen Mandelwagen übernahm und als Schaustellerkind aufwuchs, ist Romano Maatz bereits in der dritten Generation als Puppenspieler aktiv. Scheinbar mühelos gelingt es den beiden, den Text in der der Rolle entsprechenden Stimmlage wiederzugeben und den Figuren dank Stäben gleichzeitig Leben einzuhauchen.
Die Puppenspieler haben auch Geschichten von Peppa Wutz und dem Raben Socke
Dabei sind Petterson und Findus samt verschiedenen Geschichten wahrlich nicht die einzigen Charaktere, die die beiden in ihrem Repertoire haben. Mit Peppa Wutz, dem kleinen Raben Socke, Mascha und der Bär sowie weiteren Stücken hat das Puppenspielerehepaar so einiges im Programm.
In Hockenheim sind sie mit einem davon jedes Jahr in der Stadthalle zu Gast und haben nun auch das Pumpwerk für sich erobert. Besonders Findus spielte sich dabei in die Herzen der Kinder und so ließen es sich viele nicht nehmen, ihn am Ende persönlich kennenzulernen und sich mit ihm fotografieren zu lassen.
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