Hockenheim. Es ist ein Abend voller Premieren, der Musiker und Zuschauer am Samstag im Pumpwerk bei „Bands on Fire“ erwartet: Zum einen für die Gastgeber der Musikschule Hockenheim um Bandcoach Jens Kreft selbst, denn die schuleigene Gruppe „Echtzeit“ tritt zum ersten Mal in neuer Besetzung auf. Zum anderen für die Hockenheimer Nachwuchsband „New Project“, deren Mitglieder im Alter von gerade einmal elf bis 13 Jahren die Bühne rocken. Aber auch für die „Cannibal Rats“ aus Schwetzingen und „Wishing Wells“ aus Bruchsal, die beide erstmalig bei „Bands on Fire“ zu sehen sind. Damit wird die Veranstaltung ihrer Prämisse, Nachwuchsmusikern aus der Region eine Bühne zu bieten, mehr als gerecht.
Den Anfang macht „New Projects“ aus der Musikschule Hockenheim mit Schlagzeuger Emil, den Bassisten Elias und Bruno, den Gitarristen Maxi und Nathanael sowie gleich drei Sängerinnen und Sängern. Johann, Emily und Chiara erobern das Mikro voller Leidenschaft, die anfängliche Nervosität ist schnell verflogen. Ihr Repertoire reicht von Pop-Hymnen über Rockklassiker bis hin zu Metal-Hits. So performen sie Jessie J’s „Price Tag“, „Ein Kompliment“ von den Sportfreunden Stiller oder die „Sonne“ von Rammstein.
Die Titelmelodie der TV-Kinderserie „Wickie und die starken Männer“ rocken die acht Jungen und Mädchen genauso wie Queens „We will rock you“. „New Projects“ gibt es bereits seit einem Jahr „und sie haben eine wahnsinnige Entwicklung durchgemacht“, erzählt Jens Kreft stolz. Das sei nicht der letzte Auftritt der Nachwuchsmusiker gewesen.
Die „Cannibal Rats“ bringen als Band des Schwetzinger Jugendzentrums „Go in“ bereits etwas mehr Bühnenerfahrung mit. Gitarrist Benni Heider, Schlagzeuger Kai Kronberg, Bassist Robert Hierschbiel und Sänger Moritz Kies haben sich dem Punkrock verschrieben. Mit „21st Century Breakdown“ und „Holiday“ von Green Day starten die vier ihren Auftritt und zeigen direkt, was für ein eingespieltes Team sie sind. Bei Songs wie „Deine Schuld“ von den Ärzten oder „Killing in the Name“ von Rage Against the Machine tanzt, klatscht und singt das Publikum schon begeistert mit. Die Unterstützung der Bands untereinander ist groß – alle jubeln für- und miteinander, applaudieren und freuen sich, Teil von „Bands on Fire“ zu sein.
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Heimspiel der Hockenheimer Band "Echtzeit" sorgt für gute Laune
Als dann die Gastgeber die Bühne betreten, ist die Stimmung ausgelassen. „Echtzeit“ gibt es bereits seit über 20 Jahren. Die Band ist eine feste Größe in der Rennstadt und hat schon so manchem talentierten Nachwuchsmusiker eine Bühne geboten. Jetzt ist die Band der Hockenheimer Musikschule zum ersten, aber definitiv nicht zum letzten Mal in neuer Konstellation aufgetreten. Rund eine Stunde lang geben Keyboarder Yannic Weinlich, E-Gitarrist Marlon Bierlein, Sänger und E-Gitarrist David Simon, Bassist Nils Anders, Schlagzeuger Kimon Dardoufas und Sängerin Michelle Zimmermann ihr Bestes. Die sechs jungen Leute bringen eine Menge Talent mit, das sie quer durch die Genres präsentieren. Klassischer Rock’n’Roll wie Chuck Berrys’ „Johnny B. Goode“ folgt auf Evergreens wie „Dark Necessities“ von den Red Hot Chili Peppers und „Creep“ von Radiohead. Mit starker Stimme singt Michelle Zimmermann die James-Bond-Titelmelodie „Skyfall“ oder „Back to Black“ von Amy Winehouse. Das Publikum lässt „Echtzeit“ nicht ohne Zugabe gehen – mit „The Pretender“ von den Foo Fighters rockt die Band zum Abschluss noch einmal richtig die Bühne.
Den Abschluss machen „Wishing Wells“ aus Bruchsal. Die Alternative Band besteht aus Massimo Cipollina (Bassgitarre und Gesang), Clemens Brennfleck (Gitarre), Quentin Mandel (Gitarre) und Liam Fuchs (Schlagzeug und Growls). Dass die vier Musiker einzigartig sind, merkt man auf den ersten Ton. Sie spielen ausschließlich ihre eigenen Songs. In Titeln wie „Elektro Slave“, „Need to stay“ oder „Personal Pandora“ setzen sie sich mit mentaler Gesundheit auseinander oder üben Gesellschaftskritik. Besonders außergewöhnlich ist das Growling von Schlagzeuger Liam Fuchs. Der Kehlgesang ähnelt einem dunklen Knurren und ist typisch für Subgenres des Metals und den Hardcore Punk.
Am Ende blickt Jens Kreft auf einen gelungenen Abend zurück. „Wir freuen uns immer über neue junge Leute in unseren Bandprojekten“, lädt er interessierte Talente ein, sich bei der Musikschule Hockenheim zu melden. Ziel sei es, jungen Musikern zu zeigen, wie man in einer Band arbeitet und erste Bühnenerfahrung zu sammeln – zum Beispiel eben beim nächsten „Bands on Fire“.
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