Nachhaltigkeit

Photovoltaikanlage am Gauß-Gymnasium Hockenheim zur Stromkostensenkung

Das Gauß-Gymnasium führt umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durch und baut eine Photovoltaikanlage auf das Dach . Mit der Nutzung dieser Anlage sollen die Stomkosten des Gebäudes gesenkt werden und die Schule wird autark.

Von 
Henrik Feth
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Die neue PV-Anlage am Gauß-Gymnasium sorgt dafür, dass das Gebäude autark mit Energie versorgt werden kann. © Stadt Hockenheim

Hockenheim. Energetisch, praktisch, gut – so könnte das neue Schulmotto des Gauß-Gymnasiums in Zukunft heißen. Denn die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, die spätestens im Jahr 2026 komplett abgeschlossen sein sollen, beinhalten etliche stromsparende und nachhaltige Aspekte. Dazu zählt auch eine große Photovoltaikanlage auf drei Dächern des Gebäudekomplexes, die nun fertiggestellt werden konnte und Ende November in Betrieb genommen werden soll.

Die PV-Anlage ist gleichzeitig der Abschluss einer sukzessiven Senkung der Stromkosten des Gebäudes, wie Monika Drum vom Fachbereich Bauen und Wohnen der Stadtverwaltung beschreibt: „2004 hatte das Gauß-Gymnasium noch einen jährlichen Stromverbrauch von gut 500 000 Kilowattstunden. Dies wurde bis 2016 schon auf 350 000 gesenkt und liegt aktuell nur noch bei 220 000 – also schon ein schöner Erfolg durch Dämmung und Einsparung.“

Kosten der PV-Anlage am Gauß-Gymnasium in Hockenheim amortisieren sich schnell

Mit der Nutzung der PV-Anlage wird die Schule komplett autark sein. Die Kosten für den Wechselrichter und die 321 Solarmodule (jeweils 430 Watt) belaufen sich auf zirka 180 000 Euro. „Das wird sich aber bald amortisieren“, versichert Simon Strasser, der Hausmeister am Gauß-Gymnasium, der in die kompletten Sanierungsmaßnahmen involviert ist.

Am Ausgang zum Kunsthof ist der Feuerwehr-Angriffspunkt des Gauß-Gymnasiums. Hier kommt noch der „Not-Aus-Schalter“ der PV-Anlage dazu. © Stadt Hockenheim

Tatsächlich war der Planungsaufwand für die PV-Anlage letztendlich zeitaufwendiger, als die eigentliche Installation, wie Monika Drum erklärt: „Es gab ein paar Startschwierigkeiten, da es sich um ein Kupferdach handelt. Daher entwickelte sich eine Problematik mit der Befestigung. Außerdem wollten wir nicht das Dach durchbohren.“

Letztendlich fand sich mit einer Beschwerung und einer Klemmbefestigung aber die ideale Lösung. Die PV-Anlage ist rutschfest und auch aufkommender Wind könne ihr nichts anhaben – kurzum, sie sei sicher. Montiert wurde sie noch vor den Herbstferien während der Schulzeit. „Ein großes Lob an die Schulleitung um Anja Kaiser, mit der die Zusammenarbeit schon während der ganzen Maßnahmen hervorragend funktioniert“, sagt Drum.

Hockenheimer Schule verkauft Strom - wenn es über den Eigenbedarf hinausgeht

Sobald die PV-Anlage an den Start geht, sei auch eine Vermarktung des möglicherweise überschüssigen Solarstroms geplant – also alles, was über den Bedarf des Schulgebäudes geht, werde dann an der Strombörse verkauft und generiert so sogar Einnahmen.

In Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr und einem Brandschutzbeauftragten wird jetzt bald noch ein „Not-Aus-Schalter“ installiert. Dieser wird einfach am Feuerwehr-Angriffspunkt am Ausgang Kunsthof zum bereits bestehenden Brandschutz-Kasten hinzugefügt. Damit haben die Kameraden der Wehr im Ernstfall alle nötigen Steuerungselemente an einem Platz.

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Innerhalb von drei Wochen beendete die beauftragte Firma aus St. Leon-Rot den Aufbau der Anlage. Obwohl die Marktlage bekannterweise schwierig ist, war Drum froh, dass es beim Material keine Lieferschwierigkeiten gab. Vor Inbetriebnahme wird die PV-Anlage noch versichert, was auch einen etwaigen Energieausfall abdecken soll.

„Außerdem wird die Anlage selbstverständlich regelmäßig gewartet und gereinigt werden“, versichert Strasser. Und gleichzeitig bietet sich auch eine zusätzliche Option, so ergänzt Monika Drum abschließend ihre Aussagen: „Wir haben noch freie Dachflächen und könnten durchaus nachrüsten, um mit der erzeugten Energie auch andere städtische Gebäude zu versorgen.“ Mit der Sanierung umgehe man die Notwendigkeit eines kostenintensiven Neubaus, denn wenn die Maßnahmen abgeschlossen sind, dann „wird das Gebäude auf neustem Stand sein und bleibt für weitere 30 bis 40 Jahre nutzbar“, so Drum.

Redaktion Verantwortlicher Redakteur für die Gemeinde Ketsch

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