Seit einem Jahr hat das Coronavirus das Land fest im Griff. Nach Meinung der Experten hat die dritte Welle längst begonnen und die vor wenigen Wochen in Kraft getretenen Lockerungen nach dem Lockdown werden gerade wieder aufgehoben, das öffentliche Leben erneut zurückgefahren. Wenn sich etwas zur Situation zu Beginn der Pandemie geändert hat, dann die Tatsache, dass es mittlerweile zwei wirksame Strategien im Kampf gegen das Virus gibt: Testen und Impfen.
Die vier in der Verwaltungsgemeinschaft vereinten Kommunen Hockenheim, Reilingen, Altlußheim und Neulußheim haben nun mit der Firma Lichtfeld aus Hockenheim einen wichtigen Verbündeten gewonnen. Das Unternehmen, es beschäftigt an zwei Standorten über 70 Beschäftigte, hat sich auf die Vermittlung von medizinischem Fachpersonal spezialisiert, verfügt über Know-how und, was wohl noch wichtiger ist, an seinem Standort in Hockenheim, im Mörscher Weg, über ausreichend Platz. Dieser wird nun für ein Corona-Schnelltestcenter genutzt, bei dem die Bewohner der Verwaltungsgemeinschaft ohne Termin vorfahren und sich testen lassen können. Und Menschen aus den Nachbargemeinden werden wohl auch nicht abgewiesen.
Derzeit öffnet das Testcenter an zwei Tagen die Woche - montags und donnerstags jeweils von 9 bis 11 Uhr und von 15 bis 17 Uhr. Zusätzlich wird jeden zweiten Samstag von 9 bis 12 Uhr getestet, beginnend mit dem 27. März. Für Samstag, 3. April, ist schon ein Sondertermin eingeplant, Firmenchefin Angelika Braun rechnet mit zahlreichen Menschen, die sich vor dem Osterfest noch testen lassen wollen. Was deutlich den Ausspruch von Braun unterstreicht - „wir wollen flexibel reagieren“. Sollte sie und ihr Team merken, dass der Ansturm an zwei Tagen in der Woche nicht zu bewältigen ist, dann werde man die Öffnungszeiten ausweiten.
Medizinisches Fachpersonal
Wobei, das Prozedere ist einfach und verspricht einen schnellen und reibungslosen Ablauf. „Wir haben ausreichend medizinisches Fachpersonal“, stellt Angelika Braun fest, niemand brauche sich Sorgen zu machen, wenn ihm mit den Stäbchen eine Probe entnommen werde. Zumal bei Lichtfeld der Joysbio-SARS-CoV-2 -Antigen-Rapid-Testkit verwendet wird, bei dem ein Abstrich in der Nase mit lediglich 2,5 Zentimeter Tiefe erfolgt. Die Sensitivität des Tests liegt bei 98,7 Prozent, die Spezifität bei 97,3 Prozent. Beide Werte liegen damit über den Mindestanforderungen der Fachleute.
Ganz wichtig für einen reibungslosen Ablauf ist, merkt Natascha Mayer von Lichtfeld an, dass die unterschriebene Einwilligung mit den persönlichen Daten schon im Vorfeld ausgefüllt wird - sie kann von der Homepage heruntergeladen werden. Natürlich ist auch ein Ausfüllen vor Ort möglich. Nachdem die Probe entnommen ist, wird man per E-Mail über das Ergebnis informiert - es sei denn, man braucht es sofort und schriftlich, dann muss man mit einer Wartezeit von 20 Minuten rechnen. Ansonsten - Motor an und weiterfahren.
Einwilligung vorab ausdrucken
Neben der Einwilligung ist ein Ausweispapier mitzuführen, mehr ist nicht erforderlich. Die Kosten werden von Lichtfeld mit der Kassenärztlichen Vereinigung verrechnet - jedem Bürger steht laut Vorgabe ein kostenloser Test in der Woche zu. Für jeden weiteren Test werden 25 Euro verlangt, die bequem bargeldlos bezahlt werden können.
Dankbar, mit Lichtfeld einen kundigen Partner an seiner Seite zu haben, zeigte sich Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg und Oberbürgermeister Markus Zeitler verwies auf die im April in der Stadthalle beginnende Impfung der über 80-Jährigen. Damit habe man nun zwei Instrumente zur Hand - Testen und Impfen - um der Lage Herr zu werden.
Bürgermeister Gunther Hoffmann, Neulußheim, und sein Kollege Uwe Grempels, Altlußheim, freuten sich gleichfalls über das neue Angebot. Das Duo hatte am Samstag einen Impftermin für über 80-Jährige aus den beiden Gemeinden in der Rheinfrankenhalle organisiert und war vom Zuspruch begeistert. Grempels erklärte spontan - „die Halle bleibt, wie sie ist“, die Infrastruktur steht, man könne jederzeit weiterimpfen.
Womit er den Finger auf die Wunde gelegt hatte, denn die ganze Aktion scheitert derzeit am fehlenden Impfstoff. Oberbürgermeister Zeitler konnte ihm da nur zustimmen. Weshalb er wie seine Bürgermeisterkollegen hofft, dass endlich genügend Impfstoff in die Region kommt. Braun sieht dies ebenso, ihr Unternehmen schickt auch mobile Impfteams vor Ort - wenn sie etwas zum Impfen haben. Auf genügend Einheit, um großflächig in Aktion treten zu können, hoffen auch die Kommunen in der Verwaltungsgemeinschaft. Sie haben Helfer und Hallen am Start. „Die Abläufe passen“, stellen Hoffmann und Grempels fest. Für sie könnte es sofort losgehen.
Schnell und kontaktlos
Bis es so weit ist, steht das Testen als wichtigstes Hilfsmittel im Vordergrund. Was die Bedeutung des Schnelltestcenters nur unterstreicht. Dieses findet man übrigens im Talhaus, hinter dem Obi-Markt. Der Weg dorthin ist ausgeschildert, führt über die Ludwigshafener und Brühler Straße zum rückwärtigen Grundstück der Firma. Hier wird zugefahren, vor einer Halle wird der Test gemacht und schon kann weitergefahren werden. Es sei denn, man will auf das Ergebnis warten, dann stehen Parkplätze zur Verfügung. Es ist ein Einbahnstraßenverkehr eingerichtet, die Ausfahrt erfolgt über den Mörscher Weg.
Infos und Vordruck unterwww.lichtfeld.com/coronatest
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