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Seminar in Hockenheim beschäftigt sich mit Konsumverhalten

Seminar zum Thema „Mit Konsum die Welt positiv verändern“ stellt neben der Theorie auch praktische Beispiele vor

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Referentin Carmen Rouhianinen (r.) vom Bildungs- und Sozialwerk des Landfrauenver-bandes Württemberg-Baden leitet ein Seminar in Hockenheim. © Landfrauen

Hockenheim. Bei einem von den Landfrauen organisiertem Seminar zum Thema „Mit Konsum die Welt positiv verändern“ in der Zehntscheune nahmen 24 Personen – darunter sieben Nichtmitglieder – teil. Bildungsreferentin Carmen Rouhianinen vom Landfrauenverband Württemberg-Baden wurde dazu von Birgit Rinklef begrüßt. Die Expertin legte auch sofort mit dem sehr aktuellen Thema los. Der Konsum und seine Auswirkungen sowie ein bewusster Umgang im Sinne der Nachhaltigkeit standen dabei auch mit praktischen Übungen im Mittelpunkt.

"Ich kaufe, also bin ich" - Stimmt das? Hockenheimer Landfrauen suchen die Wahrheit

Unter Konsum werde allgemein der Verzehr oder Verbrauch von Gütern oder die Inanspruchnahme von Dienstleistungen verstanden. Heutzutage gelte oft: „Ich kaufe, also bin ich“. Und so wurden Facetten wie Konsum als Statussymbole, tatsächlicher Bedarf oder Manipulation durch Werbung bei dem Seminar eingehend behandelt. „Wir leben im Kapitalismus, wir müssen konsumieren, unsere Wirtschaftskraft stärken und uns unsere Freiheitskraft erhalten“, war dabei eine der Thesen.

Die Referentin zeigte anhand von statistischen Beispielen den durchschnittlichen Konsum der Deutschen auf und beschrieb die planetare Belastungsgrenze. Die Teilnehmer untersuchten unter anderem Auswirkungen auf Klimawandel, Biosphäre, Landnutzung, Stoffkreisläufe, Ozeanversauerung, Ozonschicht, Luftverschmutzung.

Positive Umkehrungen wie beispielsweise die oft angeführte Verringerung der Luftverschmutzung in China blieben nicht unerwähnt – ebenfalls das Ozonloch, das sich durch das weltweite FCKW-Verbot habe inzwischen wieder verkleinern lassen.

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Zum ökologischen Fußabdruck: Die Erde hat, wie Rouhianinen erklärte, rund 14 Milliarden Hektar Landfläche, davon seien 1,4 Milliarden nutzbare Ackerfläche, 3,2 Milliarden Weide- und Wiesenflächen sowie 4,1 Milliarden Waldfläche. Daraus ergebe sich pro Person rund 1,6 Hektar globale Fläche. Aus diesen Zahlen lasse sich der durchschnittliche Fußabdruck von 10,5 Tonnen CO2-Ausstoß errechnen. „Unser Klimaziel liegt bei einer Tonne pro Kopf“, stellte die Referentin dem entgegen. Alle Teilnehmer zeigten sich überzeugt, dass jeder Einzelne auf der Welt auch durch kleine Maßnahmen viel dazu beitragen könne. Mit den sogenannten Big Points lasse sich der ökologische Fußabdruck halbieren – dazu gehörten Sparduschköpfe, Verzicht auf Flug- und Schiffsreisen, gedämmter Wohnraum, pflanzenbetonte Ernährung, Ökostrom oder weniger mit dem Auto zu fahren.

Das gemeinsame Ziel heiße „Miteinander Zukunft gestalten“ und das stelle auch das neue Leitthema der Landfrauen in Württemberg-Baden dar. Die Landfrauen fanden bei dem Seminar heraus, dass die ärmeren Länder, die auch oft von Naturkatastrophen betroffen seien, Hilfe bräuchten, um die Nachhaltigkeit zu fördern und umzustellen. „Eine nachhaltige Entwicklung bedeutet, die Bedürfnisse der Gegenwart so zu befriedigen, dass die Möglichkeiten zukünftiger Generationen nicht eingeschränkt werden“, erklärte Rouhianinen. Dieses Ziel solle die Menschheit für eine gerechte, lebensfähige und lebenswerte Welt für die jetzige und die zukünftigen Generationen vor Augen haben.

Das Seminar ging mit ausgiebigen Diskussionen und Vorschlägen zu Ende mit dem Fazit: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ 

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