Hockenheim/Altlußheim. Resigniert zuckt Heinz Jahnke am Fuß der Rampe, die hinauf zur Salierbrücke führt, die Schultern: Für ihn als Rollstuhlfahrer ist die Steigung nicht zu packen. Mit anderen Worten – seit der Wiedereröffnung der Rheinquerung ist ihm als Rollstuhlfahrer der Weg in die Pfalz versperrt. Ein Zustand, den er so nicht akzeptieren will.
Früher, stellt er im Gespräch mit unserer Zeitung fest, nahm er den Weg Richtung Speyer, der parallel zur Straße hinauf auf die Brücke führte. Doch diesen gibt es nicht mehr, dafür wird der Radweg südlich der Brücke bis zur Kreisstraße Richtung Rheindamm, Richtung Ketsch geführt. Für Fußgänger und Radfahrer heißt es dann, unter der Brücke hindurch und über die Rampe beim Hotel Luxhof hinauf auf das Bauwerk.
Den Verlauf abflachen
Doch die Rampe ist zu steil, hat mehr als die empfohlenen sechs Prozent Steigung und ist für Rollstuhlfahrer nicht zu bewältigen. „Auch Radfahrer mit Anhänger oder mit Kindersitzen müssen absteigen und schieben“, berichtet Jahnke und fügt hinzu, dass die Rampe auf der südlichen Seite noch steiler sei. Für ihn als Rollstuhlfahrer sind beide Seiten gefährlich: Ab der Mitte droht der mit einem elektrischen Vortrieb ausgestattete Rollstuhl wegzurutschen und ist er, da die Bremse auf die Räder wirkt, nicht mehr steuerbar. Es droht ein Überschlag.
Dabei ist die Abhilfe in seinen Augen nicht schwer: Man müsste nur den Verlauf der Rampe ab der Mitte flacher führen. Platz genug sei seitlich vorhanden und zum Auslauf biete sich der an Straße und Rampe angrenzende Parkplatz an.
Problem ist bekannt
Zuständig für das Bauwerk ist das Regierungspräsidium Karlsruhe, an das wir die Anfrage unseres Lesers weiterreichten. „Die Problematik an der Radwegeführung im Bereich der Salierbrücke in Bezug auf die Befahrbarkeit der südlichen Rampe für Rad- und Rollstuhlfahrer ist dem Regierungspräsidium Karlsruhe bekannt“, erhielten wir als Antwort.
Weshalb das Regierungspräsidium Karlsruhe die Umgestaltung der südlichen Rampe plane. „Im Zuge der Planung werden unterschiedliche Lösungen herangezogen, um die Situation im Bereich der Salierbrücke zu verbessern. Derzeit werden die erforderlichen behördlichen Genehmigungen eingeholt“, wird der Sachstand kurz umrissen.
Das Regierungspräsidium geht davon aus, dass im Vorfeld der Arbeiten noch natur- und artenschutzrechtliche Maßnahmen zu ergreifen sind, weshalb es derzeit noch kein genauer Zeitplan für die Arbeiten genannt werden könne. Doch man ist in Karlsruhe am Thema dran.
„Gute Information“
„Das ist mal eine gute Information“, freut sich unser Leser Heinz Jahnke und hofft, schon bald wieder mit dem Rollstuhl über die Salierbrücke fahren zu können. Und mit ihm hoffen diese mit Sicherheit nicht wenige Radfahrer, für die derzeit die Rampe gleichfalls zu steil ist.
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