Hockenheim. Es ist wild, laut und durcheinander – die Tagesveranstaltung mit 13 Teilnehmern vom Kinder- und Jugendbüro Pumpwerk in Hockenheim ist normalerweise wohl nicht die beste Umgebung für einen Hund. Doch Felina, die in dem Gewusel die Ruhe selbst bleibt, ist keine Hundedame, wie jede andere, denn der Bearded Collie ist dafür ausgebildet, Kindern den Umgang mit fremden Tieren beizubringen.
Prävention und Regeln sind wichtig, wenn man auf fremde Hunde zugehen möchte
Hundebesitzerin und Kindercoach Denise Towsend-Hoffmann erklärt, wieso die Veranstaltung als Teil des Ferienprogramms nicht nur zur Unterhaltung der Teilnehmenden dient: „Es geht um Prävention durch Wissen, das ist der Hauptsinn, warum ich das hier anbiete. Ich möchte den Kindern mit Felina gemeinsam beibringen, nach welchen Regeln Menschen sich richten sollten, wenn sie auf fremde Hunde zugehen möchten.“
So könne die Unfallgefahr in Zusammenspiel einer Person mit dem besten Freund des Menschen durch das richtige Verhalten massiv gesenkt werden, wie die Selbstbehauptungs- und Resilienztrainerin konkretisiert.
„Wir haben zuerst verschiedene Tricks am Glücksrad und beim Würfeln gelernt“, beginnt die achtjährige Lina den Ablauf des Vormittags rund um das Pumpwerk zu beschreiben und fügt an: „Dann haben wir aus Thunfisch und Ei selbst Leckerlis für Felina gebacken und Hundeeis gemacht.“
Hockenheimer Kinder lernen einiges über die Körpersprache von Hunden
Im weiteren Verlauf des Vormittags lernten die Kids die Körpersprache der Vierbeiner anhand von Symbolbildern kennen, um danach ein eigenes Kartontier zu basteln, das sich dank kleiner Scharnieren in die verschiedenen Haltungen eines Hundes bewegen lässt. „Dann können wir jedem zeigen, wie es aussieht, wenn ein Hund Angst hat oder sich freut“, so Lina.
„Mein Highlight ist der Parcour, den Felina und die Kinder hinter sich bringen werden. Wenn die Kleinen durch die Hunderöhre krabbeln, gibt es immer was zu lachen“, verrät Towsend-Hoffmann.
Den acht Mädchen und fünf Jungen zwischen sechs und 14 Jahren scheint es schwerer zu fallen, ihren persönlichen Höhepunkt zu nennen. „Also mir gefällt alles am besten“, meint die siebenjährige Hannah, schüchtern grinsend. Anna, die acht Jahre alt ist, hatte schon etwas länger Zeit, um sich zu entscheiden, was sie besonders toll findet: „Ich war letztes Jahr schon dabei. Ich mag es am meisten, Felina Leckerlis zu geben, weil ich Hunde sehr toll finde. Sogar fast so toll wie Katzen.“
„Wir sind jetzt zum zweiten Mal in Hockenheim und mehr als ausgebucht“, erklärt die Leiterin. Doch die Zusammenarbeit mit der Hundedame sei nun schon seit vier Jahren von Erfolg gekrönt, wie die Alltags- und Lebenstrainerin Revue passieren lässt.
Außerhalb von Veranstaltungen, wie der des Ferienprogramms, ist Felina, die schon mit wenigen Monaten die Prüfung zum Besuchs- und Therapiebegleithund bestanden habe, Teil des Hundeexperten-Kurses, den Kindercoach Towsend-Hoffmann anbietet, um einen respektvollen und unfallvorbeugenden Umgang mit Haustieren zu fördern.
Die Hunde- und Kinderexpertin bietet des Weiteren Kurse zur Persönlichkeits- und Selbstbewusstseinsentwicklung für Heranwachsende an, wobei es ihr wichtig sei, Kinder mit viel Leichtigkeit, auf eine spielerische und kindgerechte aber auch zielführende Weise in ihre Kraft zu bringen, wie Towsend-Hoffmann ausführlich auf ihrer Webseite informiert.
Die Mutter eines Sohnes, die ihre Ausbildung bei “Stark auch ohne Muckis” absolviert habe, widmet sich bei Bedarf auch der ganzen Familie.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim_artikel,-hockenheim-therapiebegleithuendin-felina-begeistert-hockenheimer-kinder-_arid,2117844.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/hockenheim.html