Kriminalfall

Tote Frau in Hockenheim kommt aus Ukraine - Ermittler setzen auf Zeugenhinweise

Wenige Tage nach dem Fund einer Leiche am Rheindamm liegen nun weitere Informationen vor: Die tote Frau kommt aus der Ukraine. Die Polizei hofft auf Hilfe aus der Bevölkerung - auch mit Bezug auf ein Fahrzeug.

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Jürgen Gruler
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Die Spurensicherung arbeitet am Fundort der Leiche am Rheindamm. © PR-Video

Hockenheim/Ketsch. Der schreckliche Leichenfund auf der Nato-Rampe nahe dem Segelflugplatz Herrenteich zwischen Hockenheim und Ketsch zieht Kreise. Polizei und Staatsanwaltschaft mauern weiterhin und geben nur sehr dürftig Auskünfte. Erst auf gezielte Nachfrage hin, bestätigte eine Sprecherin am Dienstagnachmittag, dass die tote 27-Jährige eine Geflüchtete aus der Ukraine ist.

Sie wohnte mit ihrer Mutter (51) und dem fünf Wochen alten Säugling in einer Flüchtlingsunterkunft des Rhein-Neckar-Kreises. Die Frauen waren vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Deutschland geflohen. Von Mutter Maryna Stetsenko und dem Kleinkind fehlt jede Spur.

E-Mail aus der Ukraine klärt Identität der Leiche

Dass die Identifikation der Leiche, die am Donnerstagmorgen um 10.20 Uhr von einem Spaziergänger am Rheindamm gefunden worden war, dann doch recht schnell ging, lag auch an einer E-Mail, die die Polizei aus der Ukraine erhielt: „Darin wurde die Frau am Samstag von einer Angehörigen als vermisst gemeldet“, sagt die Polizeisprecherin unserer Zeitung auf Nachfrage.

Weiterhin keine Angaben macht die Polizei zur Tötungsart und zum Zustand der Leiche – „aus ermittlungstaktischen Gründen“, wie es heißt. Unbestätigten Informationen aus Ermittlerkreisen zufolge war die Frau „schrecklich zugerichtet“.

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Gefruchtet haben offensichtlich die in der Zeitung und im Radio veröffentlichten Zeugenaufrufe. „Insgesamt gingen bislang etwa 30 Hinweise bei der Sonderkommission ein, allerdings waren dies nicht ausschließlich Reaktionen auf den Zeugenaufruf“, sagt die Polizeisprecherin.

Eine Rolle könnte da wohl auch ein schwarzes oder zumindest dunkles Auto einer französischen Marke spielen, das wohl mehrere Passanten auf den Feldwegen rings um den Flugplatz am Herrenteich gesehen haben wollen, wo ja sonst zu dieser Jahreszeit eigentlich nur landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs sind.

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Aktuell befinden sich 60 Polizistinnen und Polizisten in der Sonderkommission „Rampe“, die bereits konkreten Täterhinweisen nachgehen und auch mit Nachdruck die Mutter der Toten als Zeugin suchen.

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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