Kriminalität

Tote Hockenheimer Kinder: Warten auf toxikologisches Gutachten

Noch immer ist die Frage nach der Ursache und dem Motiv für den Tod zweier Kinder an Ostern in Hockenheim nicht beantwortet. Wann die Ermittler mit den Ergebnissen des toxikologischen Gutachtens rechnen.

Von 
Bernhard Zinke
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Am Tatort in der Hockenheimer Luisenstraße hatten Trauernde nach dem Tod der Kinder Stofftiere, Blumen und Kerzen abgelegt. © Melissa Schwab

Hockenheim. Nach wie vor sind viele Fragen offen im Fall der beiden Kinder, die an den Osterfeiertagen mutmaßlich von ihrer Mutter getötet worden sind. Vor allem ist immer noch unklar, was die Todesursache war. Eine Antwort auf diese zentrale Frage erhofft sich die Staatsanwaltschaft Mannheim vom toxikologischen Gutachten, das aktuell von der Rechtsmedizin der Universitätsklinik Heidelberg erarbeitet wird. Dieses liege immer noch nicht vor, werde aber für Mitte Juni erwartet, hieß es am Donnerstag bei der Staatsanwaltschaft.

Gutachten dauern mehrere Wochen

Dass toxikologische Gutachten mehrere Wochen dauern können, ist nicht unüblich, erläutert die Rechtsmedizin der Universitätsklinik in Mainz.

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Unterdessen sitzt die tatverdächtige 43 Jahre alte Mutter weiter in Untersuchungshaft. Sie habe sich bislang im Zuge der Ermittlungen noch immer nicht zur Sache und zu einem möglichen Motiv der Tat geäußert, bestätigt Oberstaatsanwalt Andreas Grossmann. Möglicherweise habe sie dies gegenüber dem psychiatrischen Sachverständigen getan. Aber das wisse er nicht, sagte Grossmann. Auch das psychiatrische Gutachten liege noch nicht vor.

Tote Kinder in Hockenheim erschüttern Region  

Die Tat hatte an Ostern für Entsetzen und tiefe Trauer in der ganzen Region gesorgt. Die Mutter hatte sich am Ostersonntag per E-Mail an die Polizei gewandt und geschrieben, sie habe „etwas Schlimmes getan“. Die Polizeibeamten fanden am Tatort die beiden sieben und neun Jahre alten Söhne tot in ihren Betten liegend vor. Nach Darstellung des Mannheimer Polizeipräsidenten Siegfried Kollmar war es „ein ruhiges Spurenbild“.

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Es habe keine Hinweise auf einen Kampf, keine Unordnung, keine Blutspuren, auch keine Schnittverletzungen an den Körpern gegeben, beschrieb der Polizeipräsident gegenüber dieser Redaktion einige Tage nach der Tat. Und schon damals mutmaßte Kollmar: „Es ist möglich, dass die Kinder etwas zu sich genommen haben, was sie nicht hätten nehmen dürfen.“ Genau diese Frage soll das toxikologische Gutachten beantworten.

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