Haushalt

Warum das Aquadrom in Hockenheim gar keinen Gewinn machen kann

OB Marcus Zeitler schildert im Gemeinderat die finanzielle Lage der Stadtwerke bei der Haushaltseinbringung, insbesondere das Defizit durch das Aquadrom. Um das zu beheben, könnten neue Maßnahmen ergriffen werden.

Von 
Matthias Mühleisen
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Das Hockenheimer Aquadrom ist durchgängig defizitär. © Dorothea Lenhardt

Hockenheim. Eine bedrückende finanzielle Lage mit einer Portion Humor und Unverzagtheit geschildert hat Oberbürgermeister Marcus Zeitler bei der Haushaltseinbringung am Mittwoch, die aktuell beim Klausurwochenende von Verwaltung und Gemeinderat diskutiert wird. Bei der Darstellung der Situation der Stadtwerke durch das Defizit aus dem Aquadrom-Betrieb verzichtete der OB jedoch gänzlich auf Ironie und Vergleiche aus der Musikwelt. Sonst hätte er wohl nur Mollakkorde nutzen können.

Aktuell ist der Badebetrieb außerplanmäßig ausgesetzt. Die Stadtwerke begründen das mit technischen Problemen in der Filteranlage. Diese führten zum Vorziehen der ohnehin geplanten Revisionsphase, die nun wegen nicht gelieferter Ersatzteile auf unbestimmte Dauer verlängert wurde – nur Sauna und Solegrotte sind geöffnet.

Warum das Aquadrom Hockenheim niemals schwarze Zahlen schreibt

Welche Kostenfaktoren die Filter sind, machte Marcus Zeitler mit der Gegenüberstellung von Kosten der Anlage und Einnahmen aus dem Freibadbetrieb deutlich: Die zirka 50 000 Freibadbesucher hätten bei einem Eintrittspreis von 5 Euro in den drei Monaten der Saison für rund 250 000 Euro Einnahmen gesorgt. Alleine die beiden Filter im Solebecken kosteten jedoch 280 000 Euro – und im gesamten Bad befänden sich etwa 14 solcher Filteranlagen, sagte der OB.

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Das allein zeige, dass das Bad niemals schwarze Zahlen schreiben könne. Aus diesem Grund bestehe die Möglichkeit, dass erstmals städtische Haushaltsmittel zur Deckung des Aquadrom-Defizits herangezogen werden müssen, um die Stadtwerke nicht zu gefährden. Darüber muss der Gemeinderat bei der Verabschiedung des Haushalts urteilen.

Antrag auf Hockenheim Kennzeichen gestellt 

Was die Fraktionen nach der Einbringung auf dem Herzen hatten, war dagegen finanziell unerheblich. Neben dem erneuten Antrag der Freien Wähler auf Ergänzung des Stadtnamens Hockenheim um die Zusatzbezeichnung „Rennstadt“, verbunden mit Beantragung eines eigenen Kfz-Kennzeichens für Hockenheim, griff Markus Fuchs (CDU) ebenfalls ein bekanntes Thema auf: Viele Anwohner der Rathausstraße wünschten die Aufhebung des Anwohnerparkens in ihrer Straße, weil sie keinen Bedarf dafür sehen und die Gebühren für die Berechtigungsausweise nicht mehr zahlen wollten. Dafür müsste das Parkraumkonzept neu überarbeitet werden, sagte der OB in einer ersten Reaktion.

Adolf Härdle (Grüne) fragte nach, ob der Bauhof nicht die von der Parkanlagen GmbH ausgeschriebenen Arbeiten übernehmen könnte, nachdem er personell aufgestockt wurde. OB Zeitler entgegnete, es seien bereits Aufträge für mehrere Hunderttausend Euro zurückgeholt worden. Für mehr werde noch mehr Personal benötigt.

Redaktion Redakteur im Bereich Hockenheim und Umland sowie Speyer

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