Hockenheim. Der Schützenverein Hockenheim 1923 hatte gleich an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden volles Haus. Einerseits fand die Stadtmeisterschaft 2023 statt, bei der die besten Schützinnen, Schützen und Mannschaften der Stadt um die begehrten Titel kämpfen. Andererseits wurde das 100-jährige Bestehen des Vereins mit einer Feier zelebriert. Beide Ereignisse zogen zahlreiche Gäste an und sorgten für ausgelassene Stimmung.
Hockenheimer Stadtmeisterschaft glänzt durch Sicherheit und Fairness
Bei der Stadtmeisterschaft wurden die Teilnehmer von erfahrenen und ausgebildeten Vereinsmitgliedern sorgfältig an den Gewehren eingewiesen und durchgängig von den Schieß- und Standaufsichten überwacht, um stets den sicheren und fairen Ablauf des Wettbewerbs zu gewährleisten.
Geschossen wurde mit Kleinkalibergewehren auf eine Distanz von 50 Metern, auf die Wettbewerbsscheiben des deutschen Schützenbundes wurden jeweils fünf Schüsse abgegeben, um im besten Falle ein Ergebnis von 50 Ringen zu erzielen. Die Teilnehmer stellten fest, dass der Schießsport anspruchsvoll ist.
Bevor Sportleiter Ralf Dentzer die Resultate bekannt gab, gratulierte Oberbürgermeister Marcus Zeitler zum 100-jährigen Bestehen des Schützenvereins und überreichte Oberschützenmeister Stefan Spitzer eine Geldspende der Stadt Hockenheim für den Verein. Zeitler betonte die immense Bedeutung der Bewahrung traditioneller Vereinskultur und würdigte die Mitglieder sowie den Vorstand für ihren Einsatz und die Ausübung ihrer Ehrenämter.
In der Damenwertung sicherte sich Carina Breithaupt mit 49,04 Ringen den Titel der Stadtmeisterin 2023. Die Zweitplatzierte Vanessa Groß erreichte 48,04 Ringe, Sabrina Schaufler belegte mit 48,03 Ringen den dritten Platz. Mit 49 Ringen erkämpfte sich bei den Herren Marcus Strifler den Stadtmeistertitel vor Paul Schaufler und Wolfgang Würtz.
In den Mannschaftswertungen dominierte der Fanfarenzug: Sieger wurde die Herrenmannschaft Fanfarenzug 1 (Johannes Schaufler, Paul Schaufler und Wolfgang Würtz) mit 146 Ringen vor der Damenmannschaft „Fanfarenzug 3“ (Carina Breithaupt, Vanessa Groß und Sabrina Schaufler, 145) und der Herrenmannschaft „Fanfarenzug 2“ (Guido Fey, Harald Wüst und Marcus Strifler, 142).
Die Bilanz nach vier Schießtagen: Ein reges Interesse der Bürgerinnen und Bürger am Schützenverein Hockenheim, am Schießsport und am Schützenwesen sowie fast 1100 beschossene Scheiben, wodurch an die Rekordanzahl des Vorjahres angeknüpft wurde. Nicht zuletzt, weil die Stadtmeisterschaft eine hervorragende Gelegenheit für all jene bietet, die in den Schießsport hineinschnuppern möchten. Interessierte müssen allerdings nicht bis zur nächsten Stadtmeisterschaft warten. Weitere Informationen finden sich auf der Website www.schuetzenverein-hockenheim.de.
Die 100-Jahr-Feier markierte den Höhepunkt einer fast anderthalbjährigen Vorbereitungszeit. Sie begann mit dem beeindruckenden Aufmarsch des Fanfarenzugs der Rennstadt Hockenheim. Bürgermeister Thomas Jakob-Lichtenberg würdigte den Verein in seiner Ansprache. Es folgten inspirierende Reden, die die Bedeutung des historischen Anlasses unterstrichen, zunächst von Daniel Tosch, dem 1. Vizepräsidenten des Badischen Sportschützenverbandes 1862, dann von Magnus Müller, dem Vorsitzenden der Badischen Sportjugend beim Badischen Sportbund Nord , und von Hans-Josef Lakatos, dem Kreisschützenmeister des Badischen Sportschützenverbandes 1862.
Die französische Partnerstadt Commercy gratuliert zum Jubiläum
Vereinsmitglied Manfred Hoffmann richtete sein Grußwort an die Abordnung des Partnervereins Club De Tir Commercy, die eigens für diesen besonderen Tag aus Frankreich angereist war. Die nächsten Würdigungen kamen von Mikael Izzo, Präsident des Club De Tir „La Commercienne“ aus Commercy, und von Oberschützenmeister Stefan Spitzer. Die Hockenheimer Künstlerin Carina Breithaupt hielt noch eine Überraschung bereit: Sie präsentierte die von Vereinsmitglied Uwe Kleinert gestiftete und von ihr handgezeichnete 100-Jahre-Ehrenscheibe, wofür sie viel Anerkennung und Applaus erntete. Der offizielle Teil endete mit einer Reihe von spektakulären Salutschüssen der „1. Churfürstlich privilegierten Böllerschützencompagnie Churpfalz“.
Das erste Fass wurde angezapft und die Gäste zum Freibier eingeladen. Angesichts der begeisterten Reaktionen der Gäste fassten Vorstandsmitglieder, darunter Stefan Spitzer, Thorsten Kraft, Stefan Hack, Nuh Düger, Ralf Dentzer, Robert Hambsch, Jürgen Willwersch, Peter Ballreich und Frank Träutlein, spontan den Entschluss, ein weiteres Fass auf eigene Kosten zu spendieren. Diese Geste unterstrich die herzliche Atmosphäre und den Gemeinschaftssinn, die das Jubiläum prägten, heißt es im Pressebericht des Vereins.
Gäste und Vereinsmitglieder widmeten sich bei Speis und Trank angeregten Gesprächen und einem regen Austausch. Die kulinarische Verköstigung übernahm professionell Jugendleiter Robert Hambsch, gelernter Koch. Ab 19 Uhr sorgte die Band rund um Vereinsmitglied Rolf Lauer für die musikalische Untermalung. Ihre Livemusik animierte zahlreiche Gäste zum Mitsingen und Tanzen. Das Jubiläumsfest ging bis in die frühen Morgenstunden.
Oberschützenmeister Stefan Spitzer sagte in seinem Schlusswort: „Wir lassen zwei anstrengende, aber sehr erfolgreiche Wochenenden hinter uns. Es war schön zu sehen, dass uns so viele Teilnehmer und Gäste beehrt haben, die offensichtlich allesamt eine gute Zeit hatten.“ Spitzer dankte allen Unterstützern, beteiligten Mitgliedern und vor allem dem Vorstand des Schützenvereins für das Engagement rund um die Jubiläumsfeier.
Vereinsmitglied Rolf Gottselig hatte in monatelanger Hingabe und akribischer Recherche eine Festzeitschrift zum 100-jährigen Bestehen des Schützenvereins Hockenheimgeschaffen. Auf etwa 115 Seiten fasst sie die Geschichte des Vereins kompakt zusammen. Sie kann beim Schützenverein zum Selbstkostenpreis von 10 Euro erworben werden.
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